Das sonnige Wetter lädt zum Spaziergang ein und es gibt viel zu finden.

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 829 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von magicman.

  • Hallo,


    z.Z. gibt es viele FK zu finden. In den noch unbekannten Tälern des Siebengebirges gibt es sehr viele kleine Wasserläuft und angrenzende verwilderte Wiesen und Heiden.


    Ein kleiner Bachlauf entlang der Angelanlage und ein moorartiges kleines Feuchtgebiet mit Mischbaumbestand in der Kamper Heide waren eine richtige Hochburg.


    Und nun nur eine kleine Auswahl der Funde.


    1. Hygrophorus: Unter einem Nadelbaum war dieser graubraune stark nach Marzinpan richende Schneckling zu finden. Die Lamellenform und der starke Geruch führen mich zu Hygrophorus agathosmus - dem Marzipanschneckling





    2. Ascocoryne: Dieser war auf einem vermoostem Pappelstumpf in der Gesellschaft von überständigen Stockschwämmchen zu finden. Die FK sind etwas kleiner als 1 cm im Durchmesser. Das Fleisch zeigt den selben violette Ton. So richtig fündig werde ich leider nicht.


    Edit: Eine Ascocoryne; sehr wahrscheinlich A. cylichnium oder A. sarcoides. Eine sichere Eingrenzung ist nur microskopisch möglich. (Danke Werner und Matthias)









    3. Hygrophorus: Schon wieder, aber Schecklinge sind in meinen besuchten Habitats selten zu finden. Der FK roch neutral.

    Die unsymetrische Form der Stiele der auch weiß überfasert ist. Die Lamellen mit ihren gelben Ton waren hervorzuheben. Des weiteren ist die Hutfor stumpf gebuckelt. Ich glaube, das mein Fund der sehr seltene Hygrophorus queletii - der schuppige Schneckling ist.


    Edit: Der Fundort wurde erneut besucht. Der angrenzende Baumbestand ist Fichte und die Fruchtkörper wachsen im Hexenkreis.

    Ich gehe mittlerweile eher von einer Clitocybe/Tichterling aus. Die Lamellen sind recht dicht stehend und dünn und sprechen doch

    deutlich gegen einen Hygrophorus (Danke Karl). Vielleicht ist Clitocybe phyllophil eine option







    Das Vorhandensein einer Lärche, der Geschmackstest und die evtl. KOH Prüfung des Fleisches wäre bein nächsten Besuch noch durchzuführen.


    4.Hemmycena Rhizomarasmius: Auf der Wiese zwischen dem Gas sehe ich zufällig einen sehr kleinen FK (ca 2-3mm). Nach der Recherche sollte dieser einer der Scheinhelmlinge sein.

    Holz war auch potenzielles Substrat auch noch zu finden. Weiße weit stehenden Lamellen. Einen bereiften Stiel der zur Stielbasis etwas grau braun zeigt. Bei dieser

    Grösse muss es einer der kleineren Arten sein. Es gibt aber leider sehr viele Arten zur Auswahl. Mit der Smartphone war die Schärfe nicht wirklich gut hinzubekommen.


    Edit: Zwischen dem Gras war auh sehr viele Laub von Fagus und Quercus zu finden.

    In Kombination mit dem zur Stielbasis braun werdenen Stiel, finde ich die Ausführung

    von Matthias sehr zutreffend. Sehr wahrscheinlich Rhizomarasmius setosus. Nur die

    Größe meines FK ist mit 2-3 mm recht klein. (Danke Matthias)





    Und nun fahre ich in die Heide. Diese ist nur wenige Minuten entfernt. In diesem moorigen Stelle steht ein FK neben dem anderen. Ich suche nur noch nach auffälligen Exemplaren.


    5. Cortinarius/Wasserkopf: Dies könnte endlich mal wieder ein Cortinarius sein, dem ich vielleicht einen Namen geben kann. Der Hut zeigte einen auffällig roten Rand. Die Lamellen sind recht rot. Der Stiel zeigt ebenfalls rote Töne.

    Das Schnittbild ebenso. Die Suche führt mich zu Cortinarius sangumeus - dem blutroten Hautkopf.


    Edit: Dieser FK sind Wasserköpfte und keine Hautköpfe, wie man an den Lamellen gut erkennnen kann. Ich gelobe Besserung. Nach einem makroskopischen Vergleich ist natürlich die C. anthracinus die richtige Bestimmungwahl. (Danke Andy und Werner)






    6. Xylara: Diese Holzkeule war dünn und sehr spitz. Ich dachte dies könnte mal etwas anders sein, die üblichen Funde. Die Spitzen sind leicht rot/braun.

    Ich halte diese Holzkeule für Xylara filiformis - die fädige Holzkeule


    Edit: Die X. filiformis ist wohl eine eher doch die überall zu findene X. hypoxylon.

    Die fädie ist noch deulich dünner und zeigt nicht den geringste Verzweiung

    (Danke Bernd)






    7. Ein unbekannter Lamellen Pilz: Diese kleinen, gedrungene, rosa glatte FK (ca 2 cm) waren unter Fichte zu finden. Lamellen wirkten frei und der dunkle weiß bepuderte

    Stiel runde sein Profil ab.


    Edit: Diese FK sind wohl sehr kleine Rettichhelminge





    Wie immer, ich hoffe es hat gefallen. Und Hinweise oder Erganzungen werden gerne gelesen.


    Edit: Text etwas überarbeitet.


    lg Rainer

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Das Sonne Wetter lädt zum Spaziergang ein und es gibt viel zu finden.“ zu „Das sonnige Wetter lädt zum Spaziergang ein und es gibt viel zu finden.“ geändert.
  • Hallo

    Deine 5 erinnert mich an meinen gefundenen Fund.

    Purpurschwarzer Wasserkopf

    ->Cortinarius anthracinus

    BG Andy

  • Hallo Rainer,


    die Nummer 5 würde ich erst einmal mit den Lacktrichterlingen vergleichen. Die hätten ein weißes Sporenpulver.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Rainer, die Xylaria erscheint mir für "fadenförmig" deutlich zu kräftig. Die geweihförmige kann auch mal unverzweigt daherkommen, besonders im Herbst, wobei man ja im ersten Bild unten rechts ein verzweigtes Exemplar sieht. Ich halte das für X. hypoxylon.


    LG, Bernd

  • Hallo Rainer,


    ich ergänze nochmal:

    2: Ja, sicher eine Ascocoryne wie Werner sagt. Da gibts jetzt makroskopisch keine 100% Sicherheit. Die wahrscheinlichste Option ist A. cylichnium. Es könnte aber auch A. sarcoides sein, bei der die typische Nebenfruchtform, die die Art dann makroskopisch sicher bestimmen ließe, gerade nicht ausgebildet ist. Zudem gibt es seltenere, wenig bekannte Arten, die sich in mikroskopischen Details von cylichnium unterscheiden (Hakenverhältnisse, Anamorphe, etc.).

    4: Nein, keine Hemimycena s.l. Die haben typischerweise keine solchen Stiele, die nach unten hin zunehmend deutlich braun werden. Dein Pilz gehört sicher in die Familie der Physalacriaceae (dazu gehören z.B. auch die Zapfenrüblinge und "Marasmius" epiphyllus) und sieht makroskopisch sehr nach Rhizomarasmius setosus aus. Der wächst allerdings an Buchenblättern, kannst du ausschließen, dass da evtl. Reste von Buchenblättern gelegen haben können?

    6: ist Xylaria hypoxylon, wie Bernd sagt, die ist am Anfang noch unverzweigt und bildet manchmal auch gar keine Verzweigung aus. X. filiformis ist noch viel dünner und graziler.

    7: Da stimme ich Werner zu: Mycena pura agg.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Rainer,

    bei Nr. 3 sind mir die Lamellen für einen Schneckling zu dünn und zu dichtstehend. Gewöhne Dir doch mal an zumindest einen Frk. mitzunehmen und ausporen zu lassen.

    LG Karl

    Hallo Karl, da lohnt ein erneuter Besuch und wir werden sehen, was man noch machen kann.


    lg Rainer

  • Hallo zusammen,

    der Fundort von Nr 3 Hydrophorus wurde erneut besucht. Das Aussporen des mitgenommen FK war leider nicht erfolgreich.

    Der angrenzende Baumbestand ist Fichte und die Fruchtkörper wachsen nun erkennbar im Hexenkreis.

    Ich gehe mittlerweile eher von einer Clitocybe/Tichterling aus. Die Lamellen sind recht dicht stehend und dünn und sprechen doch

    deutlich gegen einen Hygrophorus (Danke Karl).




    Vielleicht ist Clitocybe phyllophil eine option.


    lg Rainer