Und schon wieder einer, wo ich voll aufgeschmissen bin...

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 450 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo zusammen,


    diesen Pilz fand ich gestern auf einem Baumstumpf. Ich bin schon bei "nackten" Stümpfen nicht so gut im identifizieren, was es für eine Baumart ist, aber bei moosbewachsenen schon gar nicht... In dem Wald gibt es überwiegend Buchen und Fichten.


    Das für mich beeindruckendste Merkmal: Der Pilz klebt wie Hölle. Und das bleibt an den Fingern kleben. Wenn man ihn anfasst, fühlen sich die Finger danach an, als hätte man einen Pritt-Stift angefasst.


    Riechen tut er nach fast nichts, und schmecken tut er säuerlich und ist leicht adstringierend.


    Die Fotos sprechen ansonsten mE für sich, aber falls noch etwas unklar ist, gerne fragen, ich habe den hier.


    Ich habe mich durch Gminder/Karasch geschlüsselt und bin in einer Sackgasse gelandet. Weitere Ideen habe ich nicht.



    Die Huthaut hat diese komischen dunklen/bläulichen Stellen, die mir gar nichts sagen - ob sie vielleicht der Grund dafür sind, dass der Hut so klebt? Wobei der Stiel auch klebt, aber den habe ich nicht mikroskopiert. Hier bei 1000x


    Die Basidien sind etwa 5 µm breit


    Das sind Haare auf der Lamellenschneide, bis etwa 150 µm lang, 5 µm breit (EDF-Bild, 400x)


    Die Sporenmaße sind etwa 11-12 x 3-3,5 (die Sporen schienen fast die plan zu liegen, so dass sie hier kürzer aussehen). Für mich sehen sie gaaanz leicht ornamentiert aus.


    Hat von euch jemand eine Idee, was das für ein Klebling sein könnte?


    Danke schon mal und beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Raphael,


    jaaaaa! Tausend Dank! Bei den Sägeblättlingen war ich im Gminder/Karasch zwar auch angekommen, aber der hat nur den Getigerten und den Schuppigen, die nicht passten.


    Aber da finde ich schon makroskopisch alles wieder.


    Dann schaue ich mal in meiner anderen Literatur, ob ich da auch insbesondere die Sporenmaße finde.


    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich noch eine Folgefrage.


    Dieses Pilzchen fand ich an demselben Baumstumpf wie den Harzigen Sägeblättling, aber an einer anderen Stelle. Wie man sieht, nahe dem Boden.


    Wegen der leicht anderen Farben, aber besonders wegen des ganz anderen und sehr intensiven Geruchs hatte ich ihn erstmal als andere Art eingetütet.



    Aber jetzt habe ich ihn mir auch mit dem Mikroskop angeschaut (Sporen wollte er keine abwerfen) und bin mir ziemlich sicher, dass auch dies ein Harziger Sägeblättling ist, denn er klebt auch und hat auch diese irre langen Haare an der Lamellenschneide:



    Allerdings roch er extrem nach Vanille. Vielleicht nicht ganz so krass wie der Kreiselförmige Schütterzahn - ich kann ihn offen liegen lassen, ohne das ganze Zimmer zu verpesten. Aber schon ganz schön stark.


    Ich vermute, dass das durch Schimmel kommt. Auf dem Bild von unten sieht man ja einen flaumigen Belag.


    Weiß jemand, ob es einen Schimmelpilz gibt, der nach Vanille riecht, oder der das Substrat dazu bringt, nach Vanille zu riechen? Wenn ich nach "Schimmel" und "Vanillegeruch" googele, kommt immer sowas wie "kann Vanille schimmeln", das hilft nicht wirklich weiter.


    Danke und beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine!


    Selten gibt es so passende Voreinschätzungen (geschilderte Klebrigkeit) wie deine.

    Beim Angucken der Bilder war ich dann auch gleich beim Harzigen Sägeblättling.

    Beim Vanillegeruchproblem der eventuellen 2. Art kann ich nicht wirklich helfen, aber sind denn da beim Fruchtkörper auch die Lamellen am Stiel herabgelaufen?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo,


    ja, auch beim zweiten Fruchtkörper waren die Lamellen herablaufend (Foto jetzt leider mit Kunstlicht, und ohne Schatten kriege ich das auch nicht hin).



    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine!


    Eine Eigenart von L. ahaerens (Harziger Sägeblättling) sind eben die strichförmig verlängerten Lamellen am Stiel.

    Mit dem zuletzt gezeigten farbverfälschten Bild würde aber wahrscheinlich keiner auf die Art kommen, da sind die ersten besser.


    Viele Grüße

    Ingo W

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