Liebe Pilzfreunde,
nach langer Zeit endlich mal wieder ein Exkursionsbericht von mir fürs Forum.
Hier Teil 2 von 2.
Dann kamen wir an einer Stelle, zu der Oehrling meinte, hier wächst Tricholoma joachimii, der Olivgrüne Ritterling. Doch leider waren keine Pilze zu sehen. Oehrling wollte schon weiter, als ich nochmals genau nachgesehen habe. Im Heidelbeerkraut und anderem niedrigen Bewuchs fand ich dann doch noch kleine Pilze. Die nähere Untersuchung hat Tricholoma joachimii bestätigt.
Diese Pilze sind ähnlich dem Grünling, besitzen jedoch deutlich hellere Lamellen und haben einen geschuppten Stiel. Für mich das Highlight der Exkursion. Denn ich bin mir sicher, diesen seltenen Pilz so schnell nicht wieder vor die Linse zu bekommen.
Tricholoma joachimii:
Nicht selten war auch Sarcodon glaucopus, der Blaufüßiger Braunsporstacheling. Leider waren die meisten Exemplare schon etwas hinüber und in der Zersetzung begriffen. Trotzdem konnten wir noch halbwegs brauchbare Exemplare finden.
Im Gebiet dort fanden wir auch den Sarcodon squamosus, den Kiefern-Habichtspilz. Und nicht wenige.
Sarcodon squamosus habe ich bei mir in Syrau auch vor der Haustüre. Von daher stammen einige der folgenden Photos von ebenda.
Sarcodon glaucopus, Blaufüßiger Braunsporstacheling im Feld:
Sarcodon glaucopus, Blaufüßiger Braunsporstacheling, deutlich erkennt man den blauen Fuß:
Die Hutoberfläche erinnert mich an weiches, aufgerissenes Leder:
Und ein Schnittbild:
Sarcodon squamosus, Kiefern-Habichtspilz in Syrau:
Eine sehr schöne Gruppe:
Deutlich zu erkennen die namensgebenden "Federn" in der dunklen Hutmitte:
Die Stacheln sind innen hohl:
Teilweise wuchsen beide Arten direkt nebeneinander. Beim direkten Vergleich fällt auf, dass der Kiefern-Habichtspilz im Hutmitte deutliche „Federn“ hat, während der Blaufüßige Braunsporstacheling dort Risse aufweist, welche an weiches, aufgerissenes Leder erinnern. Makroskopisch sind beide Arten, auch ohne den blauen Fuß, gut zu unterscheiden.
Sehr interessant war der direkte Vergleich beider Arten. Sowohl makroskopisch als auch geschmacklich.
Der Blaufüßige Braunsporstacheling schmeckt sofort stark bitter, sehr unangenehm. Der Geschmack hält dazu sehr lange an. Der Kiefern-Habichtspilz hingegen schmeckt pilzig-mild.
Oehrling hat einen kleinen, frischen Kiefern-Habichtspilz mitgenommen und mit in die Pilzpfanne gegeben. Sein Kommentar dazu: „Ja, er machte sich im Mischgericht zusammen sehr gut. Insgesamt sehr aromatischer Wildpilzgeschmack.“
Weiterhin fanden wir auch Cortinarius mucosus, den Heide-Schleimfuß:
Ein weiterer Ritterling war Tricholoma pessundatum, der Getropfte Ritterling. Hiervon hatten wir allerdings nur wenige Exemplare:
Mein Dank geht an Oehrling, dass er sich die Zeit genommen hat, mit mir diese Exkursion zu veranstalten!
Abschließend möchte ich sagen, dass es zusammen mit Oehrling eine schöne, entspannte Exkursion in angenehmer Gesellschaft war, auf welcher ich etliche Erstfunde machen konnte. Dazu war das Wetter optimal.
Ich hoffe ihr hattet Kurzweil und Freude beim Lesen und Ansehen,
viele Grüße,
Steffen