Mehlräsling-Doppelgänger, ist das ein Laubfreund-Trichterling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo!

    Gestern habe ich diese Exemplare im Eichen-Buchen-Mischwald auf Lösslehm gefunden. In unmittelbarer Nähe zum Fundort war sehr stark zersetztes Holz. Zunächst dachte ich an Mehl-Räslinge, die sind es aber nicht. Der Geruch ist deutlich anders, schwer zu beschreiben, aber definitiv nicht mehlig-gurkig. Die Lamellenfarbe ich ebenfalls anders, ohne Rosastich und sehr markant ist die Stielbasis.


    Der Stiel verschwimmt an der Basis regelrecht in einem wattebausch-ähnlichem Basalmyzel, ohne dass man eine klare Grenze ausmachen kann. So ausgeprägt habe ich das noch nicht gesehen.


    Wenn ich mal im Gminder/Karasch abgleiche, lande ich beim Bleiweißer Trichterling bzw. Laubfreund-Trichterling , der mit verschiedenen wissenschaftlichen Artnamen genannt wird und als Artenaggregat dort geführt wird. Es soll laut Internet auch noch verschiedene sehr ähnliche Arten geben (z.B. wachsstieliger Trichterling und weißer Holztrichterling, wobei zu letzterem bei 123 Pilze Fotos gezeigt werden, die meinen Exemplaren extrem ähneln).


    Wie kann ich weißer Holztrichterling und die anderen ähnlichen Arten bestätigen oder ausschließen?


    Beste Grüße,


    Frank


  • Hallo Karl,


    Hutdurchmesser bis 8 cm, Stieldurchmesser etwas über 1 cm und Stiellänge zwischen 4 und 9 cm. Da die Grenze zwischen Stiel und Basalmycel kaum auszumachen ist, sind Längenangaben mit Vorsicht zu genießen. Einen Sporenabwurf auf den Hutrand hat es auch über Nacht gegeben, ein ziemlich braunstichiges "Mykologenrosa".


    Gruß,


    Frank


  • Hallo Benjamin,


    das rosaliche Sporenpulver ist für die Art charakteristisch und grenzt sie von ähnlichen Arten mit weißem Sporenpulver wie beispielsweise C. candicans & C. krizii-josephii (=cerussata) ab.
    Übrigens soll C. phyllophila laut dem DGfM-Toxikologen Siegmar Berndt im Gegensatz zu nahe verwandten Arten kein Muskarin enthalten und ungiftig sein. Das soll natürlich keine Einladung zum Probieren sein, ich fand es aber spannend, weil C. phyllophila fast überall als stark giftig bezeichnet wird. Aber die Trichterlinge sind natürlich auch alle sehr ähnlich.


    Viele Grüße,

    Emil