Essbar oder giftig?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 442 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vidar.

  • Hallo,


    Ohne jetzt unhöflich werden zu wollen, aber hier wird prinzipiell keine Essbarkeit bestätigt.

    Wenn du einen falschen Pilz isst, bist du tot oder darfst lebenslang zur Dialyse.

    Willst du dich bei sowas wirklich auf Wildfremde in irgendeinem Inetforum verlassen?


    Viele Grüße

    Michael

  • Natürlich nicht Michael

  • Hallo,


    bezüglich der Essbarkeitsfrage schließe ich mich natürlich meinen Vorrednern an. Am besten machst du dich über einen längeren Zeitraum mit den verschiedenen Pilzen und Gattungen vertraut und unternimmst eigene Bestimmung-Versuche. Dann wächst nach und nach die Sicherheit auch mit Blick auf den Eigen-Verzehr. Exemplare, bei denen du dir nicht sicher bist, um welche Art es sich handelt, solltest du einem PSV vorlegen.

    Mit Blick auf den hier gezeigten Pilz halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dass die Lamellen leicht vom Hutfleisch ablösbar sind, das Sporenpulver hell ist und du in der Gattung Lepista fündig wirst. Wenn du recherchierst, wirst du womöglich auf Lepista Flaccida stoßen, der aber einen hochgiftigen Doppelgänger hat (Paralepistopis Amoenolens), den du ohne Mikro nicht wirst ausschließen können. Also solltest du auch Leoista Flaccida nicht verzehren, zumal du dir an älteren Exemplaren auch übel den Magen verderben kannst.

    Wie gesagt: Bei Interesse daran, selbstgefundene Pilze zu verzehren, setz dich erstmal 1-2 Jahre auf die Lehrbank und fang mit leichter kenntlichen Speisepilzen, z.B. Röhrlingen an. Ich selbst habe 4 Jahre gewartet, bis ich mir den ersten Verzehr eines wild gewachsenen Lamellen-Pilzes aus eigener Bestimmung zugetraut habe.

    Viele Grüße
    Tim

  • Hallo Tim,

    mich würde interessieren, ob denn der giftige Doppelgänger in Deutschland schon gesichtet wurde. Soweit ich weiß, eher nicht. Und ob er dem Fuchsigen Röteltrichterling so ähnlich sieht, ist deshalb schwer zu beurteilen. Auch soll der Giftbursche einen aufdringlichen parfürmierten Geruch haben.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo Veronika, Weisheit,

    nach meinem Kenntnisstand wurde er in Deutschland auch noch nicht kartiert und ein Fund ist mir nicht bekannt. Er hat aber die bisher wärmeren Gefilde verlassen mit Sichtungen in

    - Österreich (https://www.pilzforum.at/index.php?thread/7985-parfümierter-trichterling-paralepistopsis-clitocybe-amoenolens/)

    - Schweiz, knapp südlich des Rheins (https://www.gbif.org/species/8201706)


    Klar, es bleibt sehr unwahrscheinlich, dass man in einer Kollektion L. Flaccida aus dem Harz einen giftigen Doppelgänger dabei hat und ich will auch keineswegs ausschließen, dass ein/e PSV oder ein erfahrener Sammler die Art aufgrund ihres Geruchs erkennen würde bzw. zumindest starke Zweifel an L. Flaccida hätte. Aber ich glaube, man sollte schon immer darauf hinweisen, wie es die Schweizer tun --> Vapko

  • Hallo Peter,

    Entschuldige dass ich dir deinen Satz gestohlen habe, aber ich finde ihn wirklich gut! Ohne unhöflich zu sein macht er klar, wie gefährlich es ist, einen unbekannten Pilz zum Essen übers Internet bestimmen lassen zu wollen.


    Viele Grüße

    Michael