Liebe Pilzfreunde,
vor einigen Wochen fand ich diesen Pilz an einem heruntergefallenen Birnbaumast am Sonnenberg, Winnenden-Breuningsweiler. Kann mir jemand weiterhelfen?
Gruß
Horst Schlüter
Zystidenrindenpilz ?
- Horst Schlüter
- Erledigt
Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.790 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Horst Schlüter.
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Hallo Horst,
herzlich Willkommen hier im Forum !
Bei deinem Pilz könntest du mit Peniophora richtig liegen. Makroskopisch kommt Peniophora nuda ganz gut hin, aber das Mikroskop sollte bei sowas zur Sicherheit immer herangezogen werden. Solltest du eines haben, dann solltest du überprüfen, ob blasige Gleozystiden und/oder Dendrohyphidien zu sehen sind.
Schöne Grüße
Gernot -
Hallo Gernot,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Jetzt scheine ich endlich das richtige Forum für etwas schwierigere Fragen gefunden zu haben.
Allerdings muß ich zugeben, daß diese Bestimmung so nicht auf meinem Mist gewachsen ist, da hatte ich doch schon eine Person im Hintergrund, die sich besser auskennt als ich.
Das mit dem Mikroskop traue ich mir wahrscheinlich noch nicht so recht zu, aber da gilt es als erstes zu wissen, welche Vergrößerung ist denn da sinnvoll?Es grüßt
Horst Schlüter -
Hallo Horst,
ZitatDas mit dem Mikroskop traue ich mir wahrscheinlich noch nicht so recht zu, aber da gilt es als erstes zu wissen, welche Vergrößerung ist denn da sinnvoll?
Für's Grobe ist eine 4000-fache Vergrößerung gut und für die Feinheiten braucht's dann eher eine 6000-fache Vergrößerung. Mit den 2 Vergrößerungen kommt man bei Pilzen meistens recht gut aus.
Schöne Grüße
Gernot -
Hallo Gernot,
Zitat von Pete Longhorn
Für's Grobe ist eine 4000-fache Vergrößerung gut und für die Feinheiten braucht's dann eher eine 6000-fache Vergrößerung. Mit den 2 Vergrößerungen kommt man bei Pilzen meistens recht gut aus.:nana: Da hast Du wohl (4000-/6000-fache Vergrößerung) die falschen Tasten erwischt:
Ich erlaube mir dich zu korrigieren:
(1) Bei einem Lichtmikroskop (das sollte ausreichen), 400-/1000-fach. Letzt genannte Vergößerung erfordert ein (90)100-fach Objektiv mit einer Apertur nicht unter 1,25.
(2) Die von dir genannten Vergrößerungen sind beide (physikalisch bedingt!) auch von einem noch so südhaft teuerem "Spitzen-Lichtmikroskop" (bringt evtl. max. 1250-fache Vergrößerung) nicht zu erreichen.
Schönes Woxchenende
Gerd -
Hallo Horst,
Auch von mir ein Herzliches Willkommen hier im Pilzforum
Bis dann...
Andreas
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Hallo Gerd,
ZitatNana Da hast Du wohl (4000-/6000-fache Vergrößerung) die falschen Tasten erwischt:
ja, da hab ich mich vertan :shy:. Danke für's Korrigieren ;).
Schöne Grüße
Gernot -
Hallo allseits,
im Pflanzenforum erhielt ich mittlerweile nachfolgende und auf genaueres Nachhaken hin diese Antworten:Hallo Horst,
die blaugrünweißgraue Kruste an deinem Ast, die bei genauem Hinsehen aus einzelnen Kügelchen besteht, ist eine sorediöse Krustenflechte namens Lepraria incana (L.) Acharius! Dies ist eine unserer häufigsten Krustenflechten. Sie entwickelt niemals Apothecien (= Fruchtkörper), die der geschlechtlichen/sexuellen Vermehrung dienen würden, sondern vermehrt sich ausschließlich ungechlechtlich/vegetativ.
Bei dem orangen bis rotbraunen Überzug an deinem Ast handelt es sich um eine Luftalge der Gattung Tentrepohlia! Diese Luftalge sieht man häufiger mal an Baumborken bzw. Baumrinden.
Um einen Pilz im eigentlichen Sinne handelt es sich also in beiden Fällen nicht!
Ich hoffe, dass dir das weiterhilft.Schöne Grüße aus Kiel
Gregor
Hallo Horst,
Flechtenbilder kannst du ruhig hier einstellen! Die schaue ich mir dann gerne mal an. Zu "Luft"-Algen: Die sehen eigentlich nie so aus, wie man sich typischerweise Algen im Meer oder im Süßwasser vorstellt. Ist von den Gegebenheiten her aber eigentlich logisch, denn "Luft"-Algen müssen wesentlich besser als ihre im Wasser lebenden Kollegen vor Austrocknung geschützt sein. Diese Färbung und das Vorkommen von Tentrepohlia-Algen in der Nähe von Flechten ist eigentlich sehr typisch. Die Gattung Tentrepohlia dient einer Anzahl Flechtenarten als Symbiosepartner. Aber diese Algengattung kommt eben auch freilebend vor. Ich schließe aber keineswegs aus, dass man auf einem toten Ast bei mikroskopischer Untersuchung neben der Flechte und der Luftalge auch eine Pilzart oder gar mehrere Pilzarten finden könnte.
Schöne Grüße aus Kiel
Gregor
Was meint Ihr dazu?
Gruß
Horst