Zwei braune Ritterlinge wollen benamst werden ...

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 534 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Guten Abend allerseits,


    gestern war ich im sandig-sauren Kiefernwald unterwegs und habe zwei braune Ritterlinge eingesammelt. Der ersten Kollektion mit Ringzone habe ich deshalb den vorläufigen Arbeitstitel "Fastberingter Ritterling " gegeben, auch wenn der laut Gminder/Karasch auf Kalkböden vorkommen soll und die Hutoberfläche anders aussieht. Gibt es eine besser passende Art, die ich übersehen habe? Krokodil-Ritterling soll in nährstoffarmen Flechten-Kiefernwäldern vorkommen, das würde wesentlich besser passen. Zu schön, um wahr zu sein.


    Geruch schwach/undeutlich, Geschmack mild, etwas mehlig.






    Die zweite Kollektion hat auch einen schwach mehlartigen Geruch, einen deutlich mehligen Geschmack und kommt ohne Ringzone und mit weniger strukturierter Hutoberfläche daher. Neben dem weißbraunen Ritterling T. albobrunneum soll es ja noch weitere sehr ähnliche Arten geben.



    Namensvorschläge sind daher willkommen. Mit den braunen Ritterlingen habe ich so meine Probleme ...


    Beste Grüße,


    Frank

  • Servus Frank,

    Die Ringzone ist meines Erachtens viel zu kräftig für den Fastberingten Ritterling. Ich würde den mal Tricholoma focale vergleichen.


    Beim Zweiten naja T. batschi ??


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    vielen Dank für den Tipp mit dem Halsband-Ritterling. Das scheint ganz gut zu passen, auch wenn bei meinen Exemplaren die Orangetöne schwächer ausgeprägt sind als bei Gminder/Karasch abgebildet.


    Die zweite Kollektion mit dem Arbeitstitel T. batschii ist wohl schwieriger festzumachen. Die häutige Ringzone mit abrupten farblichen Übergang vermag ich da nicht zu erkennen (erstes Foto der zweiten Kollektion), das würde ich eher als fließenden Übergang ohne angedeutete Ringzone bezeichnen.


    Obwohl ich schon ein paar Pilzjahre auf dem Buckel habe, sind beide Arten für mich komplettes Neuland. Sandige nährstoffarme Kiefernwälder gehören absolut nicht zu meinen typischen Sammelgebieten und braune Ritterlinge sowieso nicht gerade zu den einfach bestimmbaren Arten.


    Beste Grüße,


    Frank

  • Servus Frank,

    Leider kenn ich mich mit braunen Ritterlingen nicht sonderlich gut aus. T.batschi war von mir mal ins Blaue geraten, deshalb auch die beiden Fragezeichen nach dem Namen.

    Mit braunen Ritterlingen tut sich wohl jeder schwer der nicht in einem Ritterlingsgebiet über Jahre nicht nur Ritterlinge sondern auch Erfahrung gesammelt hat.

    Tricholoma stans, mit glatter Huthaut, wäre vielleicht eine Möglichkeit.

    Grüße

    Felli

  • Hallo Frank,


    in welcher Gegend warst du unterwegs? Die beiden Kumpels durfte ich schon vor 20 Jahren zusammen beobachten. Es handelt sich ziemlich eindeutig um Tricholoma focale und Tricholoma stans.

    In früheren Zeiten wurden beide gerne mal in einen Topf geworfen, was dazu führte, dass in einigen Büchern T. focale als giftig deklariert wurde. Dabei ist es doch der andere!


    GR Ingo

  • Hallo zusammen,


    Tricholoma batschii passt auf die zweite Kollektion nicht. Bei diesem handelt es sich um meinen Pilz unter Kiefer auf Kalkboden. Man findet ihn z. B. auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb, und da vor allem auf Wachholder-/Kiefernheiden. Er hat eine eintönig dunkel kastanienbraune Hutfarbe, eine schmierige Hutoberfläche (also etwa wie ein Maronenröhrling) und einen abrupten Weiß-Braun-Übergang am Stiel. Daher bin ich bei Kollektion 2 auch bei T. stans.


    Kollektion 1 sind typisch aussehende T. focale.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Servus Harald!


    Ja, da ist der Stiel deutlich anders als bei meinen Exemplaren. Wenn man einmal abseits der bekannten Pfade in völlig anderen Waldtypen unterwegs ist, bekommt man neue Arten zu Gesicht.


    Halsband-Ritterlinge und Riesen-Ritterlinge (ist das mit T. colossus überhaupt sicher? Da gab es hier im Forum sehr wenig Rückmeldungen, die meisten hier haben den wohl noch nie in den Händen gehabt?) scheint es in Hessen überhaupt nicht zu geben, wenn man der DGfM-Datenbank Glauben schenken kann.


    Beste Grüße,


    Frank