Noch etwas Taschengeld übrig als Investition für die eigene Gesundheit?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Helmut.

  • Hallo,


    anscheinend kann man mit Pilzen doch ein wenig Geld verdienen. Hier aus frischer Ernte:

    https://www.ebay.de/itm/405344207506?

    Für weniger als 30 Euro kann man sein Immunsystem stärken und für seine Gesundheit was Gutes tun. Das sollte es einem doch wert sein.


    Nachdem der "Schwabe" nun die Preise kennt, wird er die Rotrandigen mit ganz anderen Augen ansehen. :saint:


    Gruß

    Peter


    PS: Der Link funktioniert diesmal. Die Wege des Internetz sind unergründlich...

  • Moin,


    geht es eigentlich nur mir so, oder habt ihr auch den Eindruck irgendwelche Aliens beschießen die Erde mit Verblödungsstrahlen? Es mag ja durchaus sein, dass bestimmte "Heilpilze" auch mal harmlos sind, aber würde ein normal denkender Erwachsener sein Leben irgend welchen Leuten anvertrauen, die er nur aus dem Internet kennt?


    Kopfschüttelnde Grüße

    Wolfgang

    P.S. mir ist natürlich klar, dass Peter nicht zu der Sorte gehört. Ich habe mich nur darüber gewundert, dass es offenbar Leute gibt, die Pilze bei Ebay kaufen.

  • Heute wird einfach alles zu Geld gemacht. Ich beobachte das schon lange und bin immer wieder erstaunt, wie viel Geld manche Leute noch z. B. für kaputte Fernseher oder uralte Smartphones haben wollen. Und nun gehen "Privatleute" hin und verkaufen Baumpilze als Vitalpilze. Vermutlich auch noch illegal, da für die Anwendung am Menschen bestimmt. Da gibt es doch sicherlich Gesetze und Vorschriften, die hier sicher nicht eingehalten werden, wie z. B. das Arzneimittelgesetz oder sonst andere.


    Grüße

    Oliver

  • Ich muss ja zugeben, ich musste herzlich lachen. Neulich habe ich für den Garten nach Fliegenpilz-Keramik gesucht, da wurde mir über eine Werbeanzeige der sog. "Amanita-Markt" empfohlen. Ich staunte nicht schlecht, dass getrocknete und gemahlene Fliegenpilze (als Kapseln!!!) für 4,2 Euro pro Gramm verkauft werden, also für das 4-Fache des aktuellen Silber-Preises. Angeblich als "Räucherwerk", natürlich nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.


    Disclaimer: Ich unterstütze das nicht und mache keine Werbung dafür, ich finde es einfach nur grotesk.

  • Da gibt es doch sicherlich Gesetze und Vorschriften, die hier sicher nicht eingehalten werden, wie z. B. das Arzneimittelgesetz oder sonst andere.

    Hallo Digitalpilz,

    leider werden "Heil"-pilze meist als Nahrungsergänzungsmittel gehandelt, um die Gesetzeslücke zwischen dem Lebensmittelgesetz und dem Arzneimittelgesetz auszunutzen.

    Es ist also legal. Es ist ja auch nur Abzocke, aber es passiert dem Käufer wahrscheinlich nichts weiter (Schlimmes oder Gutes), wenn er sich einen Tee daraus kocht.


    Und Abzocke ist auch in anderen Lebensbereichen nicht verboten. Mir wurde erzählt, dass Pilzwanderungen bei Wildschytz 50 EUR/Person kosten, und der Veranstalter danach die Teilnehmer zur Korbkontrolle zum nächstliegenden PSV schickt, der ehrenamtlich arbeitet.


    Wirklich giftige Pilze in Verkehr zu bringen, wäre strafbar.


    Grüße,


    Wolfgang

  • habt ihr auch den Eindruck irgendwelche Aliens beschießen die Erde mit Verblödungsstrahlen?

    Und die Strahlen werden täglich stärker...


    Nachdenkliche Grüße

    Harald

    Stimmt, deshalb steigt die Zahl der Aluminiumhutträger von Stunde zu Stunde.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo,

    Ich finde es gar nicht lustig. Wenn es Angebot gibt, gibt es Nachfrage. Dann gibt es Profit. Wegen Profit gibt es Plünderung. Wegen Plünderung gibt es dann Sammelverbot, Regelungen, Einschränkungen.


    Und, was der Typ da macht, kann man sicher nicht als Eigenbedarf bezeichnen, es sei denn, ihm gehört das Land, wo er es geerntet hat. Ob es so ist, na ja...


    LG Paulis

  • Hallo,


    ja, der ganze Unsinn mit "Heil- & Vitalpilzen" bringt viel Geld. Das ist auch die einzige Absicht, welche hinter diesem Trend steht.


    Und verdient wird viel.


    Allein das Wort "Heilpilz" gehört schon verboten, suggeriert es doch, das die Pilze heilen könnten…


    Viele Grüße,

    Steffen

  • ...

    Wirklich giftige Pilze in Verkehr zu bringen, wäre strafbar.


    Grüße,


    Wolfgang


    Hallo,


    da wäre zu klären, was ist wirklich "giftig". Die Dosis macht das Gift. Und Fliegenpilze kann ich z. B. überall kaufen...


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo zusammen,


    ich bin zwar bei euch, dass - wie bei allem, was die Gesundheit betrifft - auch im Bereich Heil-/Vitalpilze viel Schindluder getrieben wird.


    Aber das hier:

    Allein das Wort "Heilpilz" gehört schon verboten, suggeriert es doch, das die Pilze heilen könnten…

    ist für mich nicht nachvollziehbar - dieser Bedingung genügt doch auch die "Heilmittelrichtlinie" und die "Heilmittelverordnung" nicht.


    Bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist das so definiert:


    "Zu Heilmitteln gehören Maßnahmen der Physiotherapie, der Ergotherapie, der Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie, der Podologie und der Ernährungstherapie bei einer Stoffwechselerkrankung oder Mukoviszidose."


    Wäre mir neu, dass man beispielsweise mit dem "Heilmittel" Ernährungstherapie Mukoviszidose heilen kann.


    Und wieso der gesamte Bereich von manchen als Unsinn und Geldschneiderei abgetan wird, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Aber ohne nachgeschaut zu haben, würde ich mal annehmen, das habt ihr bestimmt hier im Forum schon durchgekaut ;)


    Beste Grüße

    Sabine

  • Guten Morgen


    Als kompletten Unsinn würde ich das mit den Heil-und Vitalpilzen nicht abtun. Solange nicht behauptet wird, dass Der oder der Pilz einen Krebs besiegt oder heilen kann, finde ich, als Therapiebegleiter durchaus sinnvoll...für den Kopf zumindest. Leider steckt ja die Forschung in den Kinderschuhen, in Asien sind die deutlich weiter und ich rede dabei nicht von Bärengalle und Tiger-Penissen auf den chinesischen Trödelmarkt.

    Mir bekommt zum Beispiel Tee aus Birkenporling oder Schmetterlingstrameten gut und ich behaupte auch...mir hats geholfen. Bei Erkältungen, Grippe usw. Andere Mittel nehme ich nicht und bin auch nicht Grippegeimpft. Die Wechselwirkung mit Medikamenten, die ich seit Jahren nehmen muss (nach Schlaganfall und Aneurysma) wären enorm.


    Aber über dieses Thema Heil und Vitalpilze wurde ja schon genug hier im Forum debattiert.


    Grüße Frank

  • huehnchen69


    Hallo Sabine,


    es gibt keine "Heilpilze". Oder kannst Du mir einen Pilz nennen, der etwas heilt? Also nachgewiesener maßen.

    Sogenannte "Heil- & Vitalpilze" sind in keiner Weise ein Ersatz für evidenzbasierte Behandlungen und geprüfte Arzneimittel.


    Heilmittel hingegen sind etwas anderes.


    Und damit schließe ich das Thema für mich ab. Jeder hat seinen Standpunkt.


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Moin,

    ich wollte mich ja eigentlich zurückhalten, aber nun muss ich doch mal meinen Senf dazu geben. Der Aussage, dass mit den Heilsversprechen von Pilzen Schindluder getrieben wird, schließe ich mich an.


    Aber Navajoa, nach deiner Logik dürften dann Pflanzen auch grundsätzlich keine Heilwirkung entfalten.

    Nach deiner Logik wären Wissenschaftler wie Christoph Hahn und Jürgen Guthmann Scharlatane. In ihrem von mir geschätzten Buch „Die Pilze Deutschlands“ schreiben sie jeweils etwas zur Heilwirkung der beschriebenen Arten. Zum Birkenporling heißt es u.a. er wirkt antibiotisch, entzündungshemmend und vermutlich gegen Darmparasiten und Würmer. Und sie zählen die chemischen Verbindungen im Pilz auf, die diese Wirkungen verursachen.


    Nur weil es etwas nicht in der Apotheke zu kaufen gibt, muss es nicht unwirksam sein. Der umgekehrte Schluss ist vermutlich auch zulässig. Ich empfehle einen entspannteren Umgang mit dem Thema.


    Pflanzen und Pilze können töten, warum sollten sie dann nicht auch heilen können? Mir und einigen anderen Menschen die ich kenne, hilft der Birkenporling zuverlässig.


    Exemplarisch für zugelassene Medikamente aus pilzlichen Wirkstoffen:

    Das Antibiotikum Penicillin kennt wohl jeder;

    Krestin ein Medikament aus Trametes versicolor wird in Japan erfolgreich zur Senkung der Nebenwirkungen von Chemotherapien bei bestimmten Tumorerkrankungen verwendet;

    Ferner besitzt Schizophyllan, ein Wirkstoff aus dem Spaltblättling, mittlerweile eine FDA-Zulassung. Ist also ein Medikament im klassischen Sinne.


    Es gibt beispielsweise erfolgversprechende Studien zur Synthetisierung des tödlichen alpha-Amanitins um es industriell für einen breiten Einsatz herzustellen, weil die Forschung gezeigt hat, dass dieses Gift gezielt Tumorzellen unschädlich machen kann.


    Niemand sollte auf die Idee kommen, ernsthafte Erkrankungen auf eigene Faust mit Pilzen heilen zu wollen. Aber dass es keine Heilpilze gibt, trifft ebensowenig zu, wie das Abstreiten der Wirkung von Heilpflanzen.


    Und bitte Jungs und Mädels, lasst die Finger von Fliegenpilzen & Co! Der beabsichtigte Rausch wird nämlich gern mal zum Horrortrip in die Notaufnahme und kostet die dann hinzugezogenen Pilzsachverständigen den Nachtschlaf.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Guten Abend zusammen,


    ich kann mir denken, was Steffen meint und bei ernsten Erkrankungen geht man sicherlich besser zum Arzt anstatt einen Tee von Heilpilzen zu trinken. Der verschreibt Medikamente, deren Wirksamkeit durch klinische Studien belegt wurde und auch die Neben- und Wechselwirkungen sollten da bekannt sein. Wobei da sicher auch Schindluder getrieben wird, längst nicht alles öffentlich ist (aus verschiedenen Gründen) und die Pharmaindustrie natürlich auch ein Interesse an Vermarktung hat und dabei nicht immer ethisch einwandfreie Wege geht. Beispiel Opiodkrise in den USA. Und auch unser Gesundheitssystem hat sicherlich den ein oder anderen Nachteil, z. B. gab es bis vor ein paar Jahren zu HPV keine Impfempfehlungen für Jungs, inzwischen aber schon, wohl aber nicht für Erwachsene, was letztlich nur auf fehlende Forschungsdaten zurückzuführen ist. Auch wird das System oft als kalt empfunden, so hat ein Arzt heute nicht mehr so viel Zeit für einen Patienten und die Wartezeiten sind lang.


    Entsprechend erlebten wir vor einigen Jahren eine Rennaissance der Naturheilkunde und so mancher geht sogar zum Heilpraktiker. Vieles halte ich für Humbug (z. B. Homöopathie, Bachblüten), aber freilich gibt es auch Heilkräuter, die tatsächlich eine Wirkung haben. Das ist ja auch hinlänglich bekannt. Jeder kennt den Kamillentee, ferner auch Fenchel und Pfefferminze und solche Sachen wirken auch. Die Prüfung eines Heilpraktikers beim Gesundheitsamt zielt letztlich darauf ab, dass er lebensbedrohende Krankheiten erkennt und den Patienten zu einem richtigen Arzt schickt. Und das ist auch gut so.


    Aber nicht wenige Stoffe aus Pflanzen wurden erforscht und fanden letztendlich den Weg in ein Medikament, welches der Arzt verschreiben kann oder welches zumindest in der Apotheke erhältlich ist, ob in unveränderter oder abgewandelter Form. Da wäre z. B. die Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin), die eine chemische Abwandlung des Wirkstoffes in der Weidenrinde ist (Salicylsäure). Oder das Johanniskraut, dessen Wirkstoff Hypericin stimmungsaufhellend und gegen Nervenschmerzen wirkt.


    An Wirkstoffen aus Pilzen wurde und wird geforscht, was ich auch absolut richtig finde. Das Penicillin hat Claudia schon genannt und das hat unzählige Menschenleben gerettet. Inhaltsstoffe des "Reishi" sowie anderer Pilze werden ebenfalls erforscht. Wer sich dafür interessiert, findet dazu sicherlich einiges auf PubMed. Sogar die einst verteufelten psychedelischen Wirkstoffe wie Psilocybin werden heute erforscht (die Rechtslage machte das allerdings schwierig bis unmöglich) und soweit ich weiß sind die Forschungsergebnisse vielversprechend.


    Klar ist aber auch, dass Pflanzen, Pilze, Tiere in unveränderter Form auch etliche andere Stoffe enthalten, die möglicherweise schädigend sind. Zum Beispiel enthält der früher gegen Husten als Tee getrunkene Huflattich (Tussilago farfara, da steckt der Husten schon im Namen) auch leberschädigende Pyrrizidoalalkaloide (ein Wort, dessen Schreibweise ich jedes Mal erst googlen muss).


    Kurz gesagt: Von einem Heilpilzpülverchen würde ich auch nicht zu viel erwarten. Das ist eher ein Lifestyle, der gerade unheimlich gehypt und gepusht wird durch die kapitalistischen Interessen derjenigen, die daran verdienen - inklusive mancher Privatpersonen, die ihre selbst gesammelten Baumpilze dann online anbieten. Das ist natürlich eine eher zweifelhafte Sache. Zumindest sollten solche Pülverchen standardisiert werden, da - vermutlich - die Konzentration der Inhaltsstoffe schwankt, wie bei Heilpflanzen auch.


    Zum alpha-Amanitin gegen Tumorzellen: Da bin ich nicht auf dem Laufenden, gehe aber davon aus, dass das nicht automatisch zielgerichtet Tumorzellen zerstören kann, sondern dass das mit Antikörpern gekoppelt wird, die ihre "Sprengladung" (das Amanitin) erst ans Ziel, die Tumorzelle, bringen.


    Ich glaube aber schon, dass in Pilzen eine Menge Potenzial steckt. Nicht nur für die Pharmaindustrie und Medizin, sondern auch für andere Branchen. Und so lange man es nicht besser weiß, soll von mir aus jeder mit seinem Pilz-Kaffee glücklich werden. Hauptsache ist, dass damit niemand die Gesundheit anderer durch kapitalistisch motivierte Heilversprechen gefährdet und z. B. Fliegenpilzhüte auf Ebay verkauft. Allerdings bin ich da wenig optimistisch, da man in Zeiten von Tiktok und Co wohl eher nicht davon ausgehen kann, dass sich da so schnell die Vernunft durchsetzt.


    Beste Grüße


    Oliver

  • Heute wird einfach alles zu Geld gemacht. Ich beobachte das schon lange und bin immer wieder erstaunt, wie viel Geld manche Leute noch z. B. für kaputte Fernseher oder uralte Smartphones haben wollen. Und nun gehen "Privatleute" hin und verkaufen Baumpilze als Vitalpilze. Vermutlich auch noch illegal, da für die Anwendung am Menschen bestimmt. Da gibt es doch sicherlich Gesetze und Vorschriften, die hier sicher nicht eingehalten werden, wie z. B. das Arzneimittelgesetz oder sonst andere.


    Grüße

    Oliver

    Servus, für Herstellung und Inverkehrbringen von Lebensmitteln gibt es durchaus Vorschriften, vor allem auf die Hygiene bezogen. Ob solche Internet-Angeboten der Kontrolle durch das Gesundheitsamt unterliegen, da hätte ich meine Zweifel.

    Gruß Helmut