Wuschliger Agaricus

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 509 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hannes2.

  • Servus,

    Ich schau mir normaler Weise keine Egerlinge i.w.S an.

    Dieser hier schien mir mit diesen Merkmalen aber doch lösbar.

    Doch nun weiß ich wieder warum ich diese Gattung mehr oder weniger ignorieren sollte.


    Das Büschel kam grade mal so aus der mit Schafsmist gut gedüngten Erde, es sah irgendwie nach

    Spitzschuppigen Schirmlingen(L.aspera) aus.


    aber auf der Unterseite natürlich nicht

    insgeheim hab jetzt ich auf Allopsalliota gehofft,

    Älter Fruchtkörper sahen so aus


    Im Stielschnitt schwach orange-rot. Zur Basis hin eher ganz schwach gelborange.

    KOH hat keine Reaktion hervorgerufen

    Basidien 4-sporig

    Geruch nicht unangenehm aber auch nicht spezifisch .

    Der Ring ist hängend aber sehr flüchtig


    Stiel unterhalb des Rings braun/ rotbraun-schuppig

    Stielfleisch-Verfärbung


    Leider waren die Cheilozystiden keulig - sonst wäre es ja einfach gewesen -

    Die Sporen sehen so aus.



    Für A. bohusii passen die Sporen nicht.


    Die Literatur die zur Bestimmung der Pilze nötig wäre besitze ich leider nicht.

    Vielleicht hat ja einer von Euch so einen schon bestimmt?

    Die ähnlichen Anfragen hier im Forum hab ich mir natürlich durchgelesen, daher mach ich mir eigentlich keine großen Hoffnungen auf eine Lösung.

    Getrocknet habe ich einige Fruchtkörper falls jemand einen Blick darauf werfen möchte.

    Die Makroskopie ist/war schon ein wenig außergewöhnlich.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli

    Du kannst ja mal A.lanipes vergleichen.

    So rein makroskopisch würde mir das gut gefallen, allein deine Sporen sind etwas klein.

    Ich mach aber eigentlich auch immer einen Bogen um die Egerlinge und beschäftige mich lieber mit einfachen Gattungen wie Cortinarius 8o

    Gruß

    Uwe

  • Hallo,

    da Agaricus bohusii in der letzten Zeit oft erwähnt und vermutet wurde, hier mal ein Hinweis zu der eigentlich leicht (im Gegensatz zu den meisten anderen Egerlingen) kenntlichen Art:

    wie der deutsche Name passend sagt: Spindelfüßiger Egerling. A.bohusii ist stark wurzelnd und wächst immer büschelig (20 Fruchtkörper und mehr im Büschel sind keine Seltenheit.).

    Auch wächst die Art fast immer in Auegebieten, d.h. in Flußnähe oder nahe anderen Feuchtbiotopen. So unsere Erfahrung.

    Die Art ist ja aus Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien schon lange vorher (seit 1920) bekannt und unter verschiedenen Namen beschrieben worden. Seit 1978 wird sie in der Elster-Luppe-Aue bei Halle regelmäßig gefunden. Dazu gibt es einen Artikel von Mila Herrmann im "Mykologischen Mitteilungsblatt" von 1987.


    LG Ulla

  • Servus Uwe,

    Du kannst ja mal A.lanipes vergleichen.

    A.lanipes hatte ich auf Grund der nicht keulig-knolligen Stielbasis, den abstehenden Hutschuppen und dem unspezifischen Geruch ( lanipes soll doch nach Anis/Mandeln/Marzipan riechen) eigentlich ausgeschlossen;

    Aber wer weiß ich werd nochmal ein wenig nachlesen


    A.bohusii ist stark wurzelnd und wächst immer büschelig (20 Fruchtkörper und mehr im Büschel sind keine Seltenheit.).

    Servus Ulla

    Ja, so hab ich mir den auch vorgestellt, und ihn deshalb auch hier ausgeschlossen.

    Danke für deinen Erklärung :daumen:


    Grüße

    Felli

  • Hallo zusammen, insbesondere Ulla und Felli,


    ich bin anscheinend ein bisschen schwer von Begriff, denn ihr beiden scheint euch diesbezüglich zu verstehen, und ich nicht, aber vielleicht könnt ihr mir auf die Sprünge helfen:

    wie der deutsche Name passend sagt: Spindelfüßiger Egerling. A.bohusii ist stark wurzelnd und wächst immer büschelig (20 Fruchtkörper und mehr im Büschel sind keine Seltenheit.).

    Hier hätte ich gesagt: spindelfüßig - passt; stark wurzelnd - passt; büschelig - passt (wenn auch keine 20, aber 5 sind mE auch schon ein ganz schönes Büschel).


    Aber da dein restliches Posting vom Tenor her für mich eher nach "der ist so selten, das ist er nicht" klingt, frage ich mich: Was sind denn die Kriterien, die A. bohusii ausschließen?


    Der Pferdemist?


    Die Seltenheit?


    Oder wieso kommst du, Felli, basierend auf genau den Merkmalen, die ich oben zitiert hatte, zu diesem Schluss:

    Ja, so hab ich mir den auch vorgestellt, und ihn deshalb auch hier ausgeschlossen.

    Ist er in deinen Augen nicht spindelfüßig/wurzelnd/büschelig?


    Danke im voraus

    Sabine

  • Servus Sabine,

    Ist er in deinen Augen nicht spindelfüßig/wurzelnd/büschelig?

    Natürlich ist er

    - büschelig: -ok,

    - spindelfüßig: stell ich mir ja schon anders vor aber evtl. ganz leicht,

    - wurzelnd: eigentlich nicht.

    Soweit ich das weiß ( hab ihn im Original noch nie gesehen!) ist A. bohusii ein recht großer Pilz mit deutlichem spindelig- tiefwurzelndem Stiel und deutlichem dicken Ring.

    Was bei meinem Fund nicht der Fall ist.

    Hier ist der Ring dünn, fast fädig und sehr vergänglich wie man es bei den älteren Exemplaren sieht.


    Aber klar, ganz ausschließen kann ich überhaupt nichts. Da bin ich nicht tief genug in der Materie.

    Vielleich hat Ulla lamproderma ja ein passendes Bild zum veranschaulichen


    Grüße

    Felli

  • Hallo

    leider habe ich kein optimales Bild von Agaricus bohusii.

    Die Hutschuppung ist immer sehr typisch ebenso der recht dicke Ring, leider brechen die Stiele leicht ab, sodass die Wurzel hier nicht gut zu sehen ist.

    Aber das Erscheinungsbild auf den Fotos ist schon typisch.



    LG Ulla

  • Ich finde A. bohusii hier eigentlich auch mehrfach jedes Jahr, habe aber auch keine Spitzen-Bilder:







    Deine würde ich wohl auch für was anderes halten, Agaricus lanipes hatte ich noch nie in der Hand, aber der Vorschlag klingt ganz ok, abgesehen von den Sporen.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hallo Felli


    Hast du Agaricus subperonatus in Betracht gezogen?

    Ich meine auf einigen deiner Bilder unter dem Ring eine Gürtelzone zu erkennen. Das würde zu subperonatus passen.


    Gruss Raphael

  • Hallo Raphael,


    A. subperonatus hat eine oberhalb deutlich gerieften Ring. Den kann ich hier nicht erkennen.


    VG Jörg