Pilzzucht in Oldenburg: hat jemand Ideen/Kontakte?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 198 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Moe_01.

  • Hallo liebes Pilzforum,


    ich bin auf der Suche nach Tipps bzw. Kontakten für ein möglicherweise etwas ungewöhnliches Projekt - bitte verzeiht, dass ich dieses Forum dafür nutze.


    Ein Künstler plant für eine Kunstausstellung in Oldenburg (Oldb) die Anzucht von fluoreszierenden Pilzen, die dann auch in der Ausstellung präsentiert werden sollen. Ich nehme an, dass es sich um Pilze wie diese hier handelt: https://www.etsy.com/de/shop/GlowingDE , wobei ich die genaue Art noch nicht kenne.

    Bisher hat er die Anzucht in sehr kleinem Maßstab getestet, für die Ausstellung bräuchte er aber eine etwas größere Menge: in einer Vitrine soll eine Fläche von ca. 60 cm Durchmesser mehr oder weniger bewachsen sein.


    Die Idee ist aktuell, dass das (gekaufte) Substrat in einer möglichst sterilen Umgebung in die (möglichst sterile) Vitrine eingebracht wird, die Myzele eingesetzt werden und die Vitrine dann mit einer Acrylscheibe verschlossen wird, mit einer kleine Öffnung mit Filter für den Luftaustausch.

    Dann ist seine Hoffnung, dass die Pilze darin an einem geeignten Standort in ausreichender Menge wachsen und so auch in der Ausstellung für ca. 6 Wochen präsentiert werden könnten.

    Laut seiner Aussage ist für den Erfolg wohl entscheidend, die Vitrine (aus Metall oder Acrylglas) incl. Substrat so steril wie möglich zu bekommen. Er ist skeptisch, das in seinem Atelier ausreichend gewährleisten zu können und fragt daher, ob es einen Ort in Oldenburg oder Umgebung gibt, wo er sein Vorhaben umsetzen bzw. zunächst testen könnte.


    Nun meine Fragen:

    - hat jemand im Oldenburger Raum Erfahrungen mit der Anzucht von Pilzen und könnte möglicherweise beratend unterstützen bzw. ein paar Tipps geben?

    - hat jemand Kontakte zu Pilzzüchtern oder Laboren, bei denen man ev. die Materialien sterilisieren könnte bzw. einen Anzuchttest unter idealen Bedingungen durchführen könnte?

    - hat jemand sonst noch eine Idee, wie man das Vorhaben umsetzen könnte? Bzw. ob es von vornherein zum Scheitern verurteilt ist ;) ?


    Es wäre wirklich toll, wenn jemand dazu eine Rückmeldung geben könnte - die Ausstellung soll ab Ende Januar stattfinden, und da der Künstler zwar viel recherchiert, aber bisher nur in sehr kleinem Maßstab getestet hat, sind wir da nach meiner Einschätzung auf die Hilfe von Experten bzw. Leute mit entsprechender Erfahrung angewiesen - die hoffe ich, in diesem Forum zu finden. Bitte entschuldigt, falls ich hier an der völlig falschen Stelle gelandet sein sollte - ich bin leider absoluter Laie.


    Herzlichen Dank schon mal!

    Gruß Moe

  • Hallo Moe,


    ich sehe da wenig Erfolgschance die meisten leuchtenden Pilze leuchten nur sehr schwach bzw. nur sichtbar im dunkeln(die meisten Fotos sind lange Belichtet).

    Die Pilzkultur für 6 Wochen am Wachsen zu halten dürfte auch schwierig werden und speziell Mycena chlorophos der die schönsten Fruchtkörper hat, ist nicht ganz einfach zu kultivieren.

    Die besten Chancen könnte man noch mit leuchtendem Mycel im Substrat erzielen z.B. von Panellus stipticus und Fruchtkörper dann als Bonus sehen.

    Prinzipiell muss die Vitrine nicht ganz Steril sein, den Pilz lässt man am besten Steril in nährstoffreichem Startsubstrat vorwachsen(z.B.in Pilzzuchtbeuteln die man kaufen kann) und mischt dieses dann in der Vitrine mit dem möglichst keimarmen Endsubstrat, die Vitrine kann einfach desinfiziert werden.


    Gruß

    Mr Midnight

  • Hallo Mr Midnight,


    ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag!
    Mittlerweile hat unser Künstler jemanden gefunden, der das Mycel in einem großen Zuchtbeutel mit Substrat vorzüchten wird, so dass wir es dann nur noch in der Vitrine auslegen müssen. Ev. bleibt es dabei auch im Beutel, so dass keine Kontamination erfolgt und die Vitrine nicht steril sein muss.

    Ich denke, das ganze geht dann durchaus in die Richtung, die Du beschreibst.

    Vielen Dank auch für Deine Einschätzung der geringen Leuchtstärke - das ist in der Tat ein Problem, das dem Künstler aber bewusst zu sein scheint - der Raum wird komplett dunkel sein, und es bleibt dann die Hoffnung, dass das Mycel zu sehen ist, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Von Fruchtkörpern wagen wir gar nicht zu träumen, das wäre in der Tat ein unverhoffter Bonus.

    Also, vielen Dank nochmal für Dein Feedback, Du hast da sehr wichtige Punkte angesprochen :)