Brachter Wald 9.11.2024

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 284 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo zusammen,


    beim letzten Zoom-Meeting hatte Karl ja einige schöne Funde aus dem Depot gezeigt und mir nahegelegt, dort am Wochenende mal eine Runde zu drehen (auch wenn er selber am Heiligen Meer war). Gesagt, getan und so ging es dann am Samstag Morgen relativ früh zusammen mit Agata auf Tour. Und wie von Karl angekündigt, wurden wir nicht enttäuscht, denn es gab mal wieder den totalen Pilz-Overflow.


    1. Clavaria argillacea in nicht vorstellbaren Mengen


    2. Microglossum rufescens


    3. Beim Fotografieren von Heidekeulen, fielen mit kleine, schwarze Pilze auf, die ein wenig an Stecknadeln erinnerten. Im Feld dachte ich erst an Sabuloglossum, aber zu Hause gab es dann schnell die Erkenntnis, daß es sich hier um Sarcoleotia globosa handelt. Insgesamt ein wenig kartierter Pilz mit Funden aus Schleswig-Holstein und Gütersloh und jetzt auch neu im Brachter Wald.


    4. Geoglossum elongatum ss. Roobeek mit Sporen von 63-70 µm


    5. Früher hätte man dazu einfach Helvella lacunosa gesagt...


    6. Heute nutzt man den Pilz einfach als Substrat von Mycogone cervina


    7. Zwei Kollektionen von Glutinoglossum pseudoglutinosum, gekennzeichnet durch einige (wenige) Asci mit 7-fach septierten Sporen. Makroskopisch fällt immer schon der sehr schleimige Stiel auf


    8. Stellenweise wuchsen die Erdzungen in rauen Mengen


    9. Geoglossum umbratile


    10. Macrolepiota procera


    11. Und ebenfalls neu fürs Depot (aber wahrscheinlich ein absoluter Massenpilz, der einfach nur übersehen wird): Epicoccum andropogonis ex Claviceps purpurea ex Molinia caerulea


    Björn

  • Sehr schöne Dok. Und Funde, danke Björn.

    Grossartig -> Sarcoleotia globosa 👌

    BG Andy

  • Große Klasse Björn,

    Sarcoleotia globosa steht wie auch Sabuloglossum arenarium auf meiner Erwartungsliste und kann jetzt gestrichen werden. Von G. pseudoglutinosum interessiert mich noch, ob die Art an einer Stelle mit möglichem Kalkanteil durch Schotter bzw. einem zurückgebauten Fundament wuchs.

    LG Karl

  • Hallo Björn, da stockt einem ja der Atem, eine Rarität nach der anderen :gkrass: Da muss man ja fast sagen Danke für den Parasol zwischendrin zum Luftholen..

    Sehr hübsch finde ich Epicoccum andropogonis- nach dem muss ich mal Ausschau halten, vielleicht habe ich eine Chance, es war hier ein gutes Claviceps Jahr.

    VG Ingo

  • Hallo Björn,

    Epicoccum andropogonis ist nach meinem aktuellen Datenbestand sogar neu für NRW.

    Ich hatte Glutinoglossum pseudoglutinosum gestern in Krefeld. Siebenfach septierte Sporen mehrfach vorhanden. Im Sporenabwurf fast nur Sporen mit 3 Septen (ähnlich wie bei Dir), wobei ich allerdings mehr als 200 Sporen überprüft habe. Roobeek und Lenaerts geben für G. glutinosum ja ebenfalls vereinzelte Sporen mit 7 Septen an. Aus zahlreichen untersuchten Kollektionen sind 3-fach septierte Sporen im Abwurf jedoch mit < 50% angegeben. Vielleicht ist das in Zweifelsfällen ein zusätzliches Bestimmungsmerkmal. Auch sind meine Sporen bei G. pseudoglutionosum im Schnitt etwas länder als bei G. glutinosum, was ja auch zur Originalbeshcreibung passt.

    LG Karl