Lohnt sich ne "wilde" Täublings-Mischpfanne?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 171 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bjoern.

  • Hallo in die Runde,

    ich habe eine Frage zur Schmackhaftigkeit von Täublingen, die eher ein Gedankenspiel ist als ein echter Plan. Und zwar:

    Habt ihr schonmal bei Eurem Waldgang Täubling für Täubling die Geschmacksprobe genommen, alle mild schmeckenden Exemplare eingesackt und zu Hause zubereitet?
    Wenn ja, wie war Eure Erfahrung? Lohnt sich sowas geschmacklich oder ist es eher eine Samtfußrübling-Erfahrung?

    Oder anders gefasst: Sind die Speiswerte aller essbaren Täublinge ähnlich oder geht es von brilliant (Frauentäubling, ich liebe ihn) bis ungiftig aber unterirdisch?

    Viele Grüße
    Tim

  • Guten Tag,


    ich kann nicht viel dazu beitragen, außer daß ich diesen Sommer Ockertäublinge probiert habe. Ich habe die als "unterirdisch" empfunden. In Anbetracht der Tatsache, daß manchmal der ganze Wald voller Ockertäublinge steht, kann ich von so einer wilden Täublings-Mischpfanne nur abraten. Allerdings waren meine Ockertäublinge leicht schärflich, vielleicht hätten völlig milde besser geschmeckt (so was steht glaub ich in nem Buch von Rita Lüder).


    Und du meinst wohl Samtfußkremplinge, oder? Samtfußrüblinge mag ich gern!


    Viele Grüße,

    Benjamin

  • Hey,


    Probieren geht über Studieren? Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Ich habe mich selbst schon durch viele Täublingsarten gegessen, auch Ockertäublinge.

    Pur muss man nicht unbedingt alle Arten haben, aber als Mischpilz - warum nicht?

    Die einzige Täublingsart, die ich überhaupt nicht leiden kann, ist der Harte Zinnobertäubling. Den finde ich richtig ekelhaft. Der Geschmack stört mich sogar als Mischpilz.

    Die besten Arten unter den Täublingen sind nach meinem Geschmack Frauentäubling, Grüngefelderter Täubling, Fleischroter Speisetäubling und Rotstieliger Ledertäubling.


    Was magst du eigentlich an Samtfußüblingen nicht? Die finde ich super, einfach nur in Butter gebraten, mit Salz auf einem Brot. Dafür kombiniere ich sie auch gerne mit Judasohren.


    Wenn du den Samtfußkrempling meintest, so schlimm ist der doch auch nicht. Als veggie Wurstsalat, ausreichend ausgekocht, kann man ihn schon ganz gut essen. Als Einlegepilz (mediterran) finde ich ihn sogar richtig gut. Dafür sammle ich ihn dann in schlechten Pilzjahren ganz gerne, denn die Samtfüße findet man auch in schlechten Jahren in ausreichender Menge.


    LG Christopher

  • Hallo Tim,


    an Täublingen ist die Textur das Interessante, nicht das Aroma. Alle Täublinge kommen ziemlich aromalos daher, weshalb man eine reine Täublingspfanne mindestens mit Zwiebeln oder gar Schmalz geschmacklich "aufpeppen" müsste. Als Misch-/Füllpilz machen Täublinge eigentlich nichts kaputt, sie bringen Biss ins Mischgericht und haben keine zu beachtende Mindestgarzeit. Aufgrund dieser Verwendungsmöglichkeiten sollte man daher dick- und festfleischige, "nussig" mild schmeckende Arten verwenden und schmächtig-bröckelige, schärf- und bitterlich schmeckende Arten weglassen. Das geschmackliche Problem mit dem Hartfleischigen Zinnobertäubling kenne ich, den Ockertäubling habe ich aufgrund seines schlechten kulinarischen Rufes noch gar nicht ausprobiert.

    Die leckeren Täublingsarten sind auch oft wurmig und/oder schimmlig, das wäre auch zu beachten.

    Insgesamt sind Täublinge für meinen Geschmack zweite Liga, so gerne ich sie auch bestimme und so toll sie auch aussehen.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • an Täublingen ist die Textur das Interessante, nicht das Aroma. Alle Täublinge kommen ziemlich aromalos daher, weshalb man eine reine Täublingspfanne mindestens mit Zwiebeln oder gar Schmalz geschmacklich "aufpeppen" müsste.

    Ich widerspreche aufs Heftigste! Frauentäubling oder Grüngefelderter Täubling grob gestückelt, mit knackiger Hitze braun gebraten (in Olivenöl oder Butter oder auch beides) und mit Salz gewürzt, maximal noch eine Spur Knoblauch dran - ein Gedicht! ;)


    LG Christopher

  • Lieber Tim


    Ich als Täubling Fan habe mich wohl schon durch alles an milden Arten durchgegessen. Der Ockertäubling hat dabei für mich auch als „hätte nicht sein müssen“ abgeschnitten. Für schöne junge Frauentäublinge hingegen würde ich sogar Steinpilze stehen lassen. Was hingegen für mich wie eigentlich für alle anderen Gattungen auch gilt ist, dass nur einwandfreie möglichst junge feste FK in Frage kommen und bei den Täublingen es halt viele sehr fragile Arten gibt, welche ich eigentlich nicht verwende.


    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Grüngefeldeter Täubling, Pfirsischtäubling, Wieseltäubling und Frauentäubling sind meines Erachtens geschmacklich die besten. Gemischte Täublingspfannen mit unbestimmbaren milden Exemplaren habe ich auch schon gegessen, und die meisten sind in Ordnung, aber auch nichts Besonderes. Einzige Ausnahme ist der Harte Zinnobertäubling. Der kann ein ganzes Pilzgericht ziemlich ungenießbar machen mit seinem bitterlich-holzigen Geschmack. Zu den Schwärztäublingen kann ich nichts sagen, die habe ich noch nicht probiert.

    Alle Bestimmungsversuche hier im Forum anhand von Bildern ohne Gewähr.

  • Ganz junge und noch halbkugelig geschlossene Speisetäublinge riechen nicht nur einzigartig liebreizend, sie schmecken wie o.g. zubereitet tatsächlich auch so. Da hab ich an dem Tag eigentlich keine Lust auf einen Spitzenröhrling bzw. Leistling.


    Und ansonsten, man muss nicht jeden Täubling mitnehmen und/oder probieren. Ganz gewiss.


    Gruß

  • Grüngefeldeter Täubling, Pfirsischtäubling, Wieseltäubling und Frauentäubling sind meines Erachtens geschmacklich die besten

    So ähnlich sieht auch meine Favoritenliste bei den Täublingen aus.

    Wieseltäublinge haben wir in unserer Gegend vor allem in den höheren Lagen in manchen Jahren recht reichlich.

    Speisetäublinge sind auch super, die wurden ja auch schon erwähnt.

    Die Graustieltäublinge finde ich auch ganz brauchbar, obwohl die recht schnell vergehen.


    Im Übrigen teile ich Shrooms Ansicht - Täublinge ordentlich gebraten sind durchaus was Feines.

    Wir hauen die sehr oft mit in Salate, also z.B. Feldsalat, büschen Rauke und/oder Mangold, dazu Mozzarella und Tomaten, auch gern mit Honig-Senf-Dressing. Das fetzt!!!