Die Funde der letzten 2 Tage: Clavaria, Cuphophyllus, Hygrocybe, Coprinellus, 3 * Stropharia, Clavariadelphus, Paralepista, Inocybe, Naucoria

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 429 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Hallo Pilzfreunde,


    nun folgt eine kleine Zusammenstellung meiner neuen Funde der letzten Tage.

    Diese sind wie immer alles Erstfunde und die Bestimmung wurde rein makroskopisch durchgeführt.


    Als erstes kommen die Funde einer sehr artenreichen Magerwiese.


    1 Clavaria: Die ca 2 cm langen gelbbrauen Keulen konnte ich finden. Sie sind an der Basis braun und

    haben eine gut erkennbar keulige Form. Ich könnte mir in diesem Habitat um diese Zeit gut Clavaria argillacea - die Heide Keule vorstellen.


    Edit: Es handelt sich wohl eher um die etwas dunklere C. krieglsteineri mit weniger Gelbtönen (Danke Karl)





    2. Cuphophyllus: Der in der Heide sehr häufig zu findene C. virgineus zeigt in einer Gruppe eine ungewöhnliche rosa Hutfärbung.

    Für diese Art finde ich keine rosa farbene Variation oder darf C. virgineus solche rosa Töne zeigen?


    Edit: Ja, ein Befall soll diese Färbung verursachen.




    3. Hygrocybe: Eine kleine Gruppe recht blasse roter Saftlinge, die ich so nicht kenne. Mit fällt des weiteren auf, dass die Lamellen

    ausgeprägt rosa daherkommen. Der Hut ist leicht feucht aber nicht klebrig. Der Stiel ebenso. Hat jemand eine Vorstellung, um welche

    Art es sich handeln könnte?







    4. Coprinellus: Ein kleiner Tintling auf der Magerwiese (Hut < 1 cm). Der Habitus stellt sich recht schlank dar.

    Der Hut zeigt eine dunkelbraune Scheibe und der Hutrand ist sehr deutlich nach oben eingerollt. Ein junges Exemplar konnte

    ich leider nicht finden. Der Habitus, vor allem der Hutrand, lässt mich an Coprinellus callinus denken.





    5. Stropharia: Erneut Stropharia psedocyanea. Ich zeige Ihn euch hier erneut, weil ich die beiden anderen Verwechslungspartner auch

    noch finden durfte und sich ein Vergleich daher anbietet.







    Nun geht es vor meine Haustüre (Siebengebirge mit kleinen Bachläufen und Senken)




    6. Stropharia: Im Laubbuchenwald konnte ich folgenden Träuchling finden. Diesen halte ich für Stropharia caerulea. Dieser sieht

    St. psedocyanea sehr zum verwechseln ähnlich. Oberhalb der Ringzone ist dieser deutlich glatter und unterhalb mit weißen

    nicht so ausgeprägten Schüppchen bedeckt. psedocyanea zeigt stärkere Schuppen. Im Schnittbild ist caerulea nur weiß mit

    etwas braun. psedocyanea zeigt ein blasses grünblau.







    7. Stropharia: Noch am selben Tag waren drei schöne St. aeruginosa unter Fichte finden.

    An der Hutfarbe und den weißen Flocken ist aeruginosa aber gut zu erkennen.






    8. Clavariadelphus: Zwei sehr kleine keulenartige FK ( < 2 cm) waren im Nadelstreu unter Fichte zu finden.

    Das gelbliche Keulchen ist komplett weiß überfasert und nur das anfassen gibt die eigentliche Farbe frei.

    Meine Suche führt mich zu Clavariadelphus ligula - die Zungenkeule. Ein wohl nicht häufig zu findende Art.






    9. Lentinellus Paralepista: In direkter Nachbarschaft wuchs auf kleineren Holzästen dieser Zähling. Der ausgesprochene stark genabelte

    braune Habitus und die hell braunen Lamellen der dunklere braune Stiel. Selbst das Schnittbild zeigt braun. Da wäre ich sofort bei

    Lentinellus cochleatu - dem Aniszähling. Aber die FK hatten keine wahrnehmbare Anisnote und der Wuchs ist nur

    vereinzelt und nicht wie zu erwarten büchelig an einem Stuppen. Da bleibt doch etwas Restunsicherheit.


    Edit: Es ist wohl eher Paralepista flaccida (Danke Wolfgang)






    10. Inocybe: Diese Gattung finde ich fast bei jeder Tour. Das Habitat besteht aus einem alten kleinen Fichtenstand zwischen

    denen sich junge Buchen und Ahornbäume versuchen zu etablieren. Der Grund ist Basalt also eher basisch und die Oberfläche eher sauer

    Fichtenstreu. Die Gruppe fühlt sich vor einer jungen Buche wohl.

    Im jungen Station ist der FK halbkugelartig und die weißen Kortinaresten sind noch gut zu erkennen. Der Stiel ist jung komplett

    weiß überfasert. Im Jungendalter ist der Habitus ausgebreitet aber noch stumpf gebuckelt. Im Alter verschwindet

    dieser wohl fast gänzlich. Die Lamellen sind recht dunkel und die hellen Schneiden stehen im starkem Kontrast.

    Die Hutmitte ist dunkler und der Hutrand hat eine kontrastreiche helle Faserung. Der Stiel ist im alter über die ganze länge nur noch

    schwach bepudert. Der Geruch ist vorhanden, aber ob dies Spermatisch ist, kann ich nicht beurteilen.


    Einschätzung nicht möglich!










    Ein kleiner Ortswechseln zu einer Ansammlung von Erlen die an einem sehr flachen kleinen Wasserlauf stehen.


    11. Naucoria: Dank des Hinweises von Matthias, wird es sich wohl um einen der Erlenschnitzling handeln.

    Als potenziellen Kandidaten sehen ich den kahlen Erlenschitzling - Naucoria scolecina







    Vielen Dank, ich hoffe das Mitnehmen hat gefallen.


    lg Rainer

  • Guten Morgen Rainer,


    der Jungfernfellerling zeigt häufig solche rosanen Verfärbungen, auch schon mehrmals hier in Forum gezeigt. Im Forum wird regelmäßig gemutmaßt, dass es sich um bakterielle oder virale Kontamination handelt.


    LG Michael


    Edit: Karl war schneller

  • Hallo Rainer, Karl und Michael,



    genau so ist es auch mit dem Jungfernellering. Bei uns ist es dieses Jahr auch sehr häufig vorgekommen. Ich hielt ihn erst für einen rosanen Saftling.

    Grüße vom



    Bläuling



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  • Hallo,

    Der andere Saftling könnte miniata sein, nachdem durch einen Frost die Schüppchen kollabiert sind. Mal die Huthaut unter der Lupe ansehen.


    Der "Lentinellus", ist der denn zäh gewesen und hatte gesägte Schneiden? Vom Bild hätte ich ja zuerst an Lepista flaccida gedacht.


    Wolfgang

  • Hallo Rainer, Karl und Michael.



    ja der Jungfernellerling ist infiziert. Das war bei uns dieses Jahr sehr oft der Fall. Das kann dann auch so weit gehen, dass ein Ellerling voll rosa erscheint.




    Ich hielt ihn erst für einen rosa Saftling. Die Farbe, sie hatte mich drauf gebracht. Die Form allerdings, da war ich nicht so überzeugt davon. Deshalb habe ich ja auch bei Euch hier angefragt.


    Und so sieht das am Anfang oft aus.



    Ich dachte, ich schreibs Euch mal.

    Grüße vom



    Bläuling



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    Einmal editiert, zuletzt von Bläuling ()

  • Hallo Karl, ich stimme dir zu.

    Die Stielbasis ist eher hellbraun und der ganze FK doch zu dunkel für Clavaria argillacea.

    Des Weiteren durftest du C. krieglsteineri schon in den eigenen Händen halten (Depot Fund).

    Danke!


    lg Rainer

  • Hallo Wolfgang, wenn Saftlinge nach den ersten Frost so aussehen, will ich dir dies gerne glauben. Ich kann es nicht bewerten.


    An den Lentinellus glaube ich nun auch nicht mehr. Viele Parameter sprechen nun doch eindeutig für Lepista flaccida, danke.


    lg Rainer

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Die Funde der letzten 2 Tage: Clavaria, Cuphophyllus, Hygrocybe, Coprinellus, 3 * Stropharia, Clavariadelphus, Lentinellus, Inocybe, Naucoria“ zu „Die Funde der letzten 2 Tage: Clavaria, Cuphophyllus, Hygrocybe, Coprinellus, 3 * Stropharia, Clavariadelphus, Paralepista, Inocybe, Naucoria“ geändert.