Plize im Glienicker Schlosspark Berlin

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 477 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Muolina.

  • Hallo, hab gestern bei einem Spaziergang weit ab meiner Suchgebiete eine große Mege Plize gesehen, die ich gern erkunden würde.

    Wegen des geballten Auftretens hab ich sofort an einen Saprophyten gedacht, obwohl ich die Baumscheibe nicht ohne Zerstörung der Pilze hätte ansehen können.

    Aus Interesse; wie kann ich einen solchen mir unbekannten Pilz bestimmen?

  • Moin,

    bei Hallimasch gehe ich mit und bei vmtl. Armillaria ostoyae auch.


    Bestimmen tut man idealerweise mit einem Bestimmungsschlüssel, so einen gibt es zum Beispiel im Kosmos Handbuch Pilze. Bestimmungsschlüssel sind erstmal anstrengend und sperrig, man lernt bei der Benutzung aber, sich auf die bestimmungsrelevanten Merkmale zu fokussieren.


    Mit der Zeit kriegt man so einen Blick für die Systematik und kann einen Pilz meist schon unterwegs einer Artengruppe zuordnen, z.B. "Röhrlinge". Dann ist die Bestimmung auch weniger anstrengend, weil man nicht für jeden Pilz bei Adam und Eva mit dem Schlüsseln anfangen muss, sondern direkt in der richtigen Ecke suchen kann.


    VG

    Jan

  • Du kannst Dir mal überlegen, welche Gattungen Du schon kennst und dann Schritt für Schritt neue Gattungen und ihre Kernmerkmale dazulernen. Wie Jan schon schreibt, landet man so schonmal in der richtigen Ecke und hat nicht die komplette Pilzwelt vor der Brust.

    Beispiel:

    Du findest einen Pilz dessen Lamellen nicht den Stiel erreichen (Merkmal "freistehend") und die Lamellen sind zudem schon dunkel gefärbt (Sporenpulver: dunkel). Und bei den freistehenden Lamellenpilzen mit dunklem Sporenpulver biste schon mal in der Egeling/Tintling Ecke.

    Oder, du findest einen Lamellen-Pilz ohne Schnickschnack der spröde bricht und dessen Lamellen wegsplittern. Und schon biste biste bei den Sprödblättlern.


    Die Pilz-Bestimmungsbücher arbeiten genau so. Sie schlüsseln Dich durch Kernmerkmale in die Gattung und von dort aus zu den Arten.

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)=90


  • Aus Interesse; wie kann ich einen solchen mir unbekannten Pilz bestimmen?

    Hallo,

    ich wäre hier so vorgegangen:

    - welche Pilze wachsen büschelig auf Holz/Holzresten?

    - welche davon haben auch im Alter relativ helle (also wie hier blassbraune) und welche haben fett dunkelbraune oder gar schwarze Lamellen?

    - welche davon haben einen stabilen Stielring?

    - welche davon haben braune Schuppen auf dem Hut?

    Damit wärst du relativ zeitnah beim Hallimasch angekommen.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Aus Interesse; wie kann ich einen solchen mir unbekannten Pilz bestimmen?

    Huhu,


    ergänzend zu dem, was schon total Sinnvolles geschrieben wurde, kann ich dir noch sagen, wenn du Lust hast, bisschen tiefer einzusteigen und Gattungen klarer zu kriegen, sind Sporenpulverabdrücke wirklich ganz hervorragend zum Hinführen in die Gattung bzw zwischen verschiedenen Alternativen, die du gerade unklar hast, zu unterscheiden.


    Ich bin auch noch mitten im Lernprozess und das Sporenpulver ist für mich wirklich ein Segen. Hatte zB letztens einen Rötling (Entoloma), den ich vor Ort nicht zuverlässig von einem Risspilz (Inocybe) abgrenzen konnte - hab es mir zwar anhand des Geruchs gedacht, dass er keine Inocybe sein wird, aber Geruch ist mir viel zu unsicher und so hab ich Spp gemacht und Zack, rosabraun, ging also Richtung Entoloma zusammen mit den anderen Merkmalen.


    Vielleicht ist das noch zu früh, aber wenn du bisschen genauer gucken magst, ist das absolut zu empfehlen. Für mich war es ein Augenöffner.


    Herzliche Grüße

    Eva