Glück Auf liebe Pilzfreunde
Schon lang inspiriert mich Tuppie mit ihrer Sammelmappe und ihren herrlichen Zeichnungen, auch etwas von mir preiszugeben. Gut, ich male nicht so viel wie Tuppie, aber dafür betätige ich mich handwerklich in allerlei Richtungen. Der eine oder andere hat mich im Online-Treffen auch schon nebenbei schnitzen sehen
Ich möchte Euch in meine Werkstatt mitnehmen und euch zeigen, was bei mir bis jetzt so alles entstanden ist. Aktuell schnitze ich, aber ich habe auch schon viele andere Dinge gebastelt. So nach und nach kommt also auch immer mal ein Beitrag mit älteren Projekten.
Da es hier um Pilze geht und ich die Tuppie auch schon erwähnt hab, so soll der erste Beitrag ein kleiner Bericht über Tuppies Spitzmorchel werden.
Als ich Tuppies Einladung im Sommer folgte und Ihr einen Besuch übers Wochenende abstattete, hatten wir viel Zeit, auf der Terasse bei ihr zu schwafeln… wir kamen mal wieder auf meinen Wunsch, ein Aquarell von Papageien-Saftlingen von Tuppie zu bekommen. Ich zeigt Ihr Bilder von meiner ersten selbstgeschnitzten Spitzmorchel, und bot Ihr an, im Austausch für das Aquarell eine Morchel zu machen. Falls Sie interessiert sei… das gefiel Tuppie und so war für mich klar: ich brauche Holz für die nächste Morchel
1. Holz ist ausgewählt (Linde), mögen die Spiele beginnen
2. zunächst muss die Schraube unten rein, damit das Werkstück eingespannt werden kann:
3. dann wird das Objekt grob anskizziert. So kann man im Vorfeld das Objekt besser grob aussägen und muss nicht jede Faser einzeln abschneiden
4. So sieht das dann aus, wenn das Werkstück im Schnitzstuhl eingespannt ist:
5. aber nochmal raus und auf der Bandsäge grob ausschneiden:
6. dann werden die Außenkonturen grob angelegt:
7. und danach feiner ausgearbeitet. Die Flächen, die so außen entstehen, helfen später, die Löcher anzuordnen. Das wird dann automatisch „random“, wie die Kidz sagen würden
8. dann kommt die aufwändigste Arbeit: die Löcher schnitzen….
9. damit nicht alles automatisiert aussieht, muss man sich schon immer mal ein paar „neue Löcher“ einfallen lassen… der Rest ergibt sich dann.
10. So sieht das aus, wenn man während dem Online-Treffen schnitzt und dabei heimlich abgemalt wird… von der Meisterin persönlich
11. An der Unterseite wird die Hohlkehle ausgeformt… damit ist die Morchel selbst erstmal fertig.
12. Anschließend wird der Sockel bearbeitet. Da die Morcheln gern im Dreck wachsen, habe ich mich für Schotter entschieden. Moos und Grashalme sind auch schwer zu schnitzen
13. Die Signatur darf natürlich auch nicht fehlen
14. Dann findet man natürlich immer noch ein paar Ecken und Spänchen, über die man nochmal sauber drüber putzen muss… aber im Großen und Ganzen sind die Holzarbeiten abgeschlossen. Was aussieht, als wäre es in einer halben Stunde erledigt, hat sich schonmal über paar Monate hingezogen!
Anschließend wird lackiert. Da ich selbst noch nie eine Morchel angemalt habe, war ich ganz froh, das ich zu diesem Zeitpunkt auch meine Morchel fertig, aber nicht angemalt hatte. So konnte ich an meiner üben und probieren, und dann bei Tuppie auftragen.
Die Sockel lackieren war leicht… einfach das schwarz ordentlich verdünnen .. (ich verwende Acrylfarben).
15. Dann die Grundfarbe auftragen… gar nicht so leicht den richtigen Farbton zu mischen….
16. nochmal etwas dunkler drüber gehen…
17. Die Aussenkonturen werden nicht mit dem Pinsel bemalt, sondern mit einem Lappen gewischt.
18. Da es Abends schneller dunkel wird sieht man die Farben bei LED-Licht nicht so gut… da musste ich dann immer am nächsten Tag beim letzten natürlichen Licht nochmal schauen, wie es geworden ist… und da waren mir die Morcheln dann doch zu gelb.. also nochmal innen nachmalen… sieht besser aus
19. Damit alles einen natürlicheren Look bekommt, wird zum Schluss „patiniert“. Dabei nimmt man sehr helle Farbe und diese ziemlich dick und dazu einen straffen Pinsel, der vielleicht schon eher an eine Bürste rankommt. Dann wird der Pinsel in die Farbe getaucht und anschließend so weit ausgestrichen, bis praktisch keine Farbe mehr rauskommt. Dann geht mal ganz leicht über das Werkstück drüber. Das Objekt bekommt so einen natürlicheren Look Hab das mal in einer Modell-Eisenbahn-Zeitschrift gelesen
Noch ein zwei mal mit Mattlack drübersprühen, und die Morchel ist fertig
Ich hatte schon den Eindruck, das Tuppie sich gefreut hat
Soviel zu meinem ersten Beitrag. Ich hoffe es hat euch gefallen… so nach und nach werde ich immer mal was hier einstellen.
Bis bald und liebe Grüße,
Euer corne