Corne‘s Sammelmappe - Dauerthread

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 998 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grüni/Kagi.

  • Glück Auf liebe Pilzfreunde :gwinken:


    Schon lang inspiriert mich Tuppie mit ihrer Sammelmappe und ihren herrlichen Zeichnungen, auch etwas von mir preiszugeben. Gut, ich male nicht so viel wie Tuppie, aber dafür betätige ich mich handwerklich in allerlei Richtungen. Der eine oder andere hat mich im Online-Treffen auch schon nebenbei schnitzen sehen :gzwinkern:

    Ich möchte Euch in meine Werkstatt mitnehmen und euch zeigen, was bei mir bis jetzt so alles entstanden ist. Aktuell schnitze ich, aber ich habe auch schon viele andere Dinge gebastelt. So nach und nach kommt also auch immer mal ein Beitrag mit älteren Projekten.


    Da es hier um Pilze geht und ich die Tuppie auch schon erwähnt hab, so soll der erste Beitrag ein kleiner Bericht über Tuppies Spitzmorchel werden.


    Als ich Tuppies Einladung im Sommer folgte und Ihr einen Besuch übers Wochenende abstattete, hatten wir viel Zeit, auf der Terasse bei ihr zu schwafeln… wir kamen mal wieder auf meinen Wunsch, ein Aquarell von Papageien-Saftlingen von Tuppie zu bekommen. Ich zeigt Ihr Bilder von meiner ersten selbstgeschnitzten Spitzmorchel, und bot Ihr an, im Austausch für das Aquarell eine Morchel zu machen. Falls Sie interessiert sei… das gefiel Tuppie und so war für mich klar: ich brauche Holz für die nächste Morchel g:-)


    1. Holz ist ausgewählt (Linde), mögen die Spiele beginnen :gbravo:



    2. zunächst muss die Schraube unten rein, damit das Werkstück eingespannt werden kann:



    3. dann wird das Objekt grob anskizziert. So kann man im Vorfeld das Objekt besser grob aussägen und muss nicht jede Faser einzeln abschneiden :gzwinkern:



    4. So sieht das dann aus, wenn das Werkstück im Schnitzstuhl eingespannt ist:



    5. aber nochmal raus und auf der Bandsäge grob ausschneiden:



    6. dann werden die Außenkonturen grob angelegt:



    7. und danach feiner ausgearbeitet. Die Flächen, die so außen entstehen, helfen später, die Löcher anzuordnen. Das wird dann automatisch „random“, wie die Kidz sagen würden :giggle:



    8. dann kommt die aufwändigste Arbeit: die Löcher schnitzen….



    9. damit nicht alles automatisiert aussieht, muss man sich schon immer mal ein paar „neue Löcher“ einfallen lassen… der Rest ergibt sich dann.



    10. So sieht das aus, wenn man während dem Online-Treffen schnitzt und dabei heimlich abgemalt wird… von der Meisterin persönlich :gbravo:



    11. An der Unterseite wird die Hohlkehle ausgeformt… damit ist die Morchel selbst erstmal fertig.



    12. Anschließend wird der Sockel bearbeitet. Da die Morcheln gern im Dreck wachsen, habe ich mich für Schotter entschieden. Moos und Grashalme sind auch schwer zu schnitzen :giggle:




    13. Die Signatur darf natürlich auch nicht fehlen ==Lehrer



    14. Dann findet man natürlich immer noch ein paar Ecken und Spänchen, über die man nochmal sauber drüber putzen muss… aber im Großen und Ganzen sind die Holzarbeiten abgeschlossen. Was aussieht, als wäre es in einer halben Stunde erledigt, hat sich schonmal über paar Monate hingezogen!

    Anschließend wird lackiert. Da ich selbst noch nie eine Morchel angemalt habe, war ich ganz froh, das ich zu diesem Zeitpunkt auch meine Morchel fertig, aber nicht angemalt hatte. So konnte ich an meiner üben und probieren, und dann bei Tuppie auftragen.

    Die Sockel lackieren war leicht… einfach das schwarz ordentlich verdünnen .. (ich verwende Acrylfarben).



    15. Dann die Grundfarbe auftragen… gar nicht so leicht den richtigen Farbton zu mischen….



    16. nochmal etwas dunkler drüber gehen…



    17. Die Aussenkonturen werden nicht mit dem Pinsel bemalt, sondern mit einem Lappen gewischt.




    18. Da es Abends schneller dunkel wird sieht man die Farben bei LED-Licht nicht so gut… da musste ich dann immer am nächsten Tag beim letzten natürlichen Licht nochmal schauen, wie es geworden ist… und da waren mir die Morcheln dann doch zu gelb.. also nochmal innen nachmalen… sieht besser aus g:-)




    19. Damit alles einen natürlicheren Look bekommt, wird zum Schluss „patiniert“. Dabei nimmt man sehr helle Farbe und diese ziemlich dick und dazu einen straffen Pinsel, der vielleicht schon eher an eine Bürste rankommt. Dann wird der Pinsel in die Farbe getaucht und anschließend so weit ausgestrichen, bis praktisch keine Farbe mehr rauskommt. Dann geht mal ganz leicht über das Werkstück drüber. Das Objekt bekommt so einen natürlicheren Look g:-) Hab das mal in einer Modell-Eisenbahn-Zeitschrift gelesen :gzwinkern:


    Noch ein zwei mal mit Mattlack drübersprühen, und die Morchel ist fertig :gbravo:




    Ich hatte schon den Eindruck, das Tuppie sich gefreut hat :gzwinkern:


    Soviel zu meinem ersten Beitrag. Ich hoffe es hat euch gefallen… so nach und nach werde ich immer mal was hier einstellen.

    Bis bald und liebe Grüße,


    Euer corne

  • Jetzt musst Du aber auch reinschreiben wo und zu welchem Preis man die Morcheln kaufen kann! :)

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)+3(APR2024)=93

  • Hey Corne,

    Super Idee, deine eigene Sammelmappe fürs Forum!

    Sehr spannend zu sehen, wie viel Arbeit in Deinen Werken steckt.

    Danke fürs Teilhaben lassen

    Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Hallo Corne,



    wow, wi toll. Und sooo echt.

    Ich möchte hiermit eine Morchel bei Dir bestellen. Ich habe in meinem ganzen Leben nur zwei Mal Lorcheln gefunden. Und hab mich so sehr gefreut.

    Liebe Grüße vom


    Bläuling


    Meine Bestimmungsversuche sind KEINE Verzehrfreigaben



    Schipse: 100-10 Startgebühr für APR 2024= 90 + 2 = 92

  • Hallo Corne,


    das ist ja eine Heidenarbeit, aber das Ergebnis ist wunderschön !

    Vielen Dank für's teilhaben lassen an den einzelnen Arbeitsschritten !


    VG

    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hallo :gwinken:


    Danke für eure lieben Worte g:-)


    Ja da steckt schon Arbeit drin. Wenn ihr wirklich Bock drauf habt, könnt ihr die Morchel bei mir in Auftrag geben. Ich habe allerdings noch zwei in der Pipeline, komme also nicht gleich dazu.


    Die Morchel ist ca 20-22cm Hoch und kostet 250€ das Stück. Wer denkt, das das viel ist: da sind wir beim Stundenlohn weit unter 5€! Es ist echte erzgebirgische Handarbeit und jedes Stück ein Unikat.


    Im Moment arbeite ich gerade an Kelchbecherlingen, da gibts aber erst Bilder, wenn die fertig und gut gelungen sind :gzwinkern:


    VG corne

  • :giggle: Linde ist doch das beste Schnitzholz, deshalb werden alle Pilze bei mir aus Linde sein! Ich überlege gerade, ob man einen Rostpilz schnitzen könnte…. :/

  • Hallo Corne,


    dickes Kompliment für deine Arbeiten!

    Da kommen sehr viele Stunden Arbeit zustande. Am fertigen Objekt wird das kaum jemand mehr sehen.

    Mache bitte weiter so und lasse uns teilhaben.

    Und ganz wichtig - bleibe dabei - Qualität geht vor Masse!


    Danke für's Zeigen.


    Gruß

    Peter

  • Glück auf :gwinken:


    Da mein erster Beitrag so viel Anklang gefunden hat und ich grad bissl Leerlauf habe, kann ich ja schonmal den zweiten Beitrag einstellen g:-)


    Als ich 2021 wieder nach Schneeberg gezogen bin (ich bin hier geboren, aber meine Eltern zogen weg, als ich ca 1 Jahr alt war), war für mich sofort klar, das ich mich gerne dem Schnitzhandwerk widmen möchte. Ich habe schon viel handwerkliches und Bastelei probiert, aber ans Schnitzen hatte ich noch nie rangetraut. Zum einen hätte ich keinen gehabt, der es mir hätte beibringen können, zum anderen hätte ich einfach viel zu wenig Ahnung gehabt was ich brauche usw. Also habe ich mich informiert, wo der nächste Verein ist. Siehe da, gleich bei mir um die Ecke (Luftlinie keine 50m :ghurra:). Normalerweise fängt man im Erzgebirge schon sehr zeitig mit dem Schnitzen an. Mein Cousin begann mit 7 Jahren, da die Schnitzschulen den Nachwuchs schon sehr zeitig ranführen. Ich hatte als Kind im Vogtland diese Möglichkeit leider nicht. Ich nutzte den Bergstreittag in Schneeberg aus, um mal um die Ecke beim Schau-Schnitzen reinzuschauen. Ein herrlicher Geruch empfing mich im Haus schon und dann eine gemütliche Stube mit Werkbänken und 4 älteren Herrschaften in Schürze. Das Bier auf der Werkbank und schön ins Gespräch vertieft. Ich wurde mit meinem Anliegen sehr herzlich aufgenommen und wir verabredeten uns für den Herbst (Bergstreittag ist ein lokaler Feiertag in Schneeberg und geht auf den ältesten Streik in Europa zurück. 1496 sollte der Lohn der Bergarbeiter gekürzt werden, nachdem die Silbervorkommen in Schneeberg zurückgingen. Die haben sich kurzerhand bewaffnet und die Lohnkürzung abgewendet. Und das wird jedes Jahr in Schneeberg mit u.a. einer großen Bergparade und einem Berggottesdienst gefeiert. Der Bergstreittag ist immer am 22.7., also mitten im Sommer).


    So bin ich dann am 1.9. rüber in den Verein und war sehr gespannt, was mich erwartet. Es waren noch mehr ältere Herrschaften da g:D Aber auch ein paar jüngere, so in meinem Alter (um die 40). Dann wurde ich vom Chef rumgeführt und vorgestellt und an eine Werkbank gesetzt. Ich bekam ein Schnitzmesser in die Hand und mein erstes Werkstück:



    Andy zeichnete mir eine Linie an dem quaderförmigen Mittelteil an, zeigte mir, wie ich das Messer halten und führen muss und los ging es. Ca 3mm Holz auf der glatten Fläche abtragen. Ich natürlich sofort losgelegt, woraufhin Andy mich fragte: „Sag mal, arbeitest Du irgendwo in der Produktion und musst Stückzahlen machen ? Wir sind hier gemütlich im Verein, hier gibt es keinen Stress!“ :grofl:


    Als ich das zweite Mal zum Verein eine Woche später ging, wartete bereits mein erster Rohling auf mich. Der „Tannenbaum“ ist so das Standard-Erstprojekt eines jeden Schnitzers hier. Vom Rohling selbst habe ich leider kein Foto, aber von meinen ersten Schnitten daran schon. Der Baum ist quasi grob eckig ausgesägt. Erste Aufgabe: alle Ebenen zu Kegeln schnitzen:



    Achja, ich hab das Teil nicht so schief ausgeschnitten :grolleyes:




    Anschließend wird der Stamm rundgeschnitzt:




    Hier habe ich dann auch schon meine ersten eigenen Ideen umgesetzt, nämlich die Gestaltung der Wurzeln. Nächster Schritt: mit dem Gaissfuss die einzelnen Zweige anlegen. Man fängt immer auf der untersten Ebene an und arbeitet sich dann langsam nach oben. Nach oben wird nämlich alles filigraner und man kann, vor allem an der Spitze, auch nicht soviel Kraft drauf geben, da sonst die Spitze abbricht.




    Stück für Stück nach oben:




    So hangelt man sich langsam nach oben:




    Anschließen werden, ebenfalls mit dem Gaissfuss, die Zweige weiter gestaltet. Hier sollten sich bereits zwei wichtige Dinge zeigen: erstens ich neige zur Perfektion, die bei Darstellung von natürlichen Dingen wie Bäumen mit durchaus im Wege stehen kann. Zweitens, ich mags gern filigran g:-)




    Auch das bis ganz oben hin:



    Dann habe ich mich nochmal an Stamm und Wurzeln gemacht:






    Die Unterseiten der Zweige müssen auch noch verputzt werden:




    Und dann, nach gut einem halben Jahr, war mein erstes Bäumchen endlich fertig:



    Zitat von unserem Schnitzmeister (nicht der Schnitzlehrer!): „Der Baum sieht absolut unnatürlich aus, aber die Wurzeln reißen es echt raus!“ :grofl: Da hat er ja nicht ganz unrecht.. ich habe mich jedenfalls sehr gefreut und war stolz wie Bolle g:-)


    Soviel zu meinem Baum g:-)


    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und bis bald,


    Corne :gwinken:

  • Glück Auf Ihr lieben :gwinken:


    Ah Neigahr!


    (Das ist Erzgebirgisch für: „Ich wünsche Dir/Euch nur das Beste für das neue Jahr, Gesundheit, Glück …blablabla“.Wir halten es gerne kurz, was aber die Herzenswärme, mit der dieser Wunsch einhergeht, in keinster Weiße schmälert :gzwinkern:).


    Heute soll es mal wieder einen Beitrag darüber geben, was mich so die letzten Wochen beschäftigt hat. Das ich schnitze habe ich ja weiter oben schon erwähnt. Auch über mein aktuelles Projekt wurde schon ein Wörtchen verloren. Aber ich fange nochmal von vorn an:

    Nachdem ich meine erste Morchel geschnitzt hatte, kam die Überlegung, wie es denn weitergehen soll. Da ich ein großer Fan von Becherlingen im allgemeinen und besonders farbenprächtigen Becherlingen im Besonderen bin, lag die Idee nahe, mich dochmal daran zu versuchen. Außerdem reizte mich der Gedanke, wie dünn man bestimmte Konturen eigentlich schnitzen kann, bevor sie brechen. Also habe ich meine Fotos durchgeschaut und bin an den Kelchbecherlingen hängen geblieben. Zum einen sind die wunderhübsch, zum anderen auch recht groß mitunter und eignen sich daher auch gut, um sie nachzuschnitzen.

    Folgendes Foto sollte mir als grobe Vorlage dienen, wobei die Natur ja ihre Perfektion in der Imperfektion findet :gklimper:



    Es beginnt wie mit jedem Objekt: Man sucht sich das richtige Stück Holz. In diesem Fall wollte ich gern die Fasern des Holzes quer liegen haben, weil ich mir davon eine bessere Stabilität der Becher an sich erhoffte. Also anzeichnen und grob aussägen (mit der Bandsäge):



    Dann fing ich an, das Innere der Becher auszuarbeiten. Hier benötigt man einiges an Kraft und muss auch die Eisen an einigen Stellen etwas „Hebeln“, was wiederum eine gewisse Stabilität im Holz vorraussetzt. Gerne wollte ich die Ränder auch etwas nach Innen überhängend ausarbeiten. Das alles wäre mir beim ersten Schnitt zerbrochen, wenn ich zuerst die Aussenhülle gemacht hätte.



    Bei diesem Projekt wollte ich nicht nur die Oberfläche fein schnitzen, sondern auch anschließend schleifen. Diese Praktik ist hier in unserer Gegend eher nicht so üblich, das machen höchstens die Holzbildhauer bei bestimmten Skulpturen. Also nach dem Aushöhlen anschließend schleifen. Natürlich alles mit manuell mit dem Finger :gzwinkern: Und Sandpapier g:D



    Nachdem ich die Innenflächen fertig hatte, konnte ich anfangen, außen abzutragen. Erst grob, dann immer feiner.




    Tatsächlich stelle sich als größte Herausforderung die Ausarbeitung der Zwischenräume dar. Nicht nur, das man mit den Eisen schlecht reinkommt, man muss auch viel gegen die Fasern schnitzen. Das geht nicht so gut und man braucht sauscharfe Messer!




    Auch die Hohlkehlen unter den Bechern sind nicht so einfach. Man kann zwar mit dem Gaisfuss Vorarbeiten, aber der hat halt 60° Winkel. Wenn’s flacher werden soll, muss das Messer ran.



    Man kann sich ewig mit den Hohlkehlen aufhalten, hier noch ein Spänchen, dort noch eins… aber irgendwann war ich dann doch zufrieden mit dem Verputzen und konnten die Außenseiten der Becher noch runterschnitzen. Das ist relativ einfach, da es eine Aussenwölbung ist. Man kann mit einem Flacheisen oder einem ganz leicht gewölbten Eisen die Flächen immer glatter ziehen. Dabei muss man natürlich schon immer mal die Lampe von innen dagegenhalten, um zu schauen, wo die Luft bzw. das Holz langsam dünn wird :gzwinkern: Nebenbei wird Ast und Sockel noch gestaltet. Das ist nicht so schwer.. einfach mit dem Gaisfuss ein paar Kerben links und rechts und wenn möglich nicht ganz gerade, damit’s bissl natürlich aussieht g:-)






    Dann wollte ich auch gern die Aussenflächen der Becher glatt haben, aber wenn das Holz dünn wird und die Becher sich bei jedem Schnitt leicht mitbewegen, wird es Zeit, aufzuhören. Nun habe ich wieder zum Sandpapier gegriffen. Runde Formen außen gleichmäßig schleiften ist relativ einfach, wenn man weiß wie :gzwinkern: Man schneidet das Papier in dünne Streifen, legt diese um die Becher und zieht mit beiden Händen abwechselnd. So kommt man auch perfekt in alle Zwischenräume und kriegt alle Kanten weg. Ich habe erst 180er, dann 320er Körnung verwendet.



    Einzig die Hohlkehle beim nierenförmigen Becher erforderte nochmal bissl Fingerspitzengefühl.

    Das Ergebnis kann sich sehen lassen:



    Nichts ist abgebrochen. Das Holz der Becher ist ungefähr zwischen 1 und 3mm dick. Damit bin ich sehr zufrieden!


    Wer mich kennt, weiß, das ich es gern bunt mag. Nun ist bunt und bunt ja ein Unterschied. Sicher muss eine Schnitzerei nicht komplett mit Farbe zugekleistert werden. Andererseits ist es schwer, Kelchbecherlinge als solche zu erkennen, wenn sie rein Holzfarben sind. Also ein Zwischending: ich verwende Acrylfarben und mische sie mit Wasser. Wenn man die ordentlich verdünnt, entsteht eine Art Lasur-Effekt. Das mache ich am Sockel. Hier einfach Schwarz mit viel Wasser und es entsteht ein herrliches „verwittertes“ Grau:




    Solange die Farbe noch feucht ist, kommt sie natürlich wesentlich dunkler daher. Das hellt sich alles noch etwas auf. Zusätzlich habe ich mit einem etwas „dickeren“ oder besser gesagt „weniger verdünnten“ Schwarz die Kerben nachgezogen. Ist ja schließlich nicht alles nur Grau in Grau :gzwinkern: Dann kommen die Becher dran: da meine rote Farbe schon den perfekten Farbton für die Becherlinge hatte, hab ich die auch gleich so genommen und nur ganz leicht verdünnt, um sie besser streichen zu können.




    Meine Unachtsamkeiten an den Rändern haben mich beim Weiß noch einiges an Nerven gekostet. Auch das Weiß wird etwas verdünnt und aufgetragen. Solange die Farbe noch feucht ist, ab und zu einen winzigsten Tupfer rot mit rein und so verstreichen, das in alle Richtungen ein gleichmäßiger Farbübergang entsteht. Nachdem das Weiß eingetrocknet war und mir dann doch etwas zu hell und grell erschien, habe ich nochmal eine Pinselspitze braun mit Ocker vermischt und mit ganz viel Wasser eine dünne Brühe angerührt. Diese habe ich nochmal über das Weiß gezogen, sodass ein „Schmutz-Effekt“ entsteht. Sieht wesentlich natürlicher aus g:-) Zum Schluss nochmal mit reinem Weiß und purer Farbe und ganz feinem Pinsel den Rand oben nachgearbeitet. Dabei immer vom roten Rand zur weißen Aussenfläche ziehen, sodass feine „Zähnchen“ nebeneinander liegen.

    Ich hoffe, ich kann morgen bei Tageslicht nochmal Aussage-kräftigere Bilder machen. Bei Kunstlicht malen ist eigentlich ne blöde Idee, weil man einfach kein ordentliches Gefühl für die Farben hat… das sieht dann tagsüber plötzlich alles ganz anders aus…

    Das Ergebnis kann sich, meiner Meinung nach zumindest, durchaus sehen lassen g:-)








    Wenn alles abgetrocknet ist, kommt noch eine Lackschicht drüber. So ist die Farbe geschützt und die Becherlinge können auch mal mit einem fast trockenen Lappen abgewischt werden. Ich bin sehr zufrieden! Nix ist abgebrochen :gbravo:


    Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

    LG Corne :gwinken:


    PS: Für meine nächste Präsentation muss ich mir mal eine Bob-Ross-Perücke bestellen :grofl:

  • Glück auf, Corne !

    Wieder eine prima Dokumentation Deiner Künste!

    Sieht richtig klasse aus, das Holz so dünn hinzubekommen ist eine richtige Fleißarbeit von Dir. Mit gefällt's ausnehmend gut.

    :thumbup:

    LG Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Boah Waaaahnsinn, Corne. So viel Arbeit, und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ärgerlich das gewesen wäre, wenn ganz zum Schluss doch noch eine der hauchdünnen Wände gebrochen wäre! Aber ist ja alles gut gegangen!


    Danke fürs Zeigen und dir auch ein schönes neues Jahr!


    Liebe Grüße, Sarah

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo Corne,


    jetzt hat sich die halbierte Erdnuss doch noch zu einem Pilz gewandelt. g:-)


    Sieht gut aus das Endergebnis, Glückwunsch!


    Und das Ganze macht sich bestimmt in Hilmis Wohnung gut...



    Gutgehnlassen,

    Steffen


    PS ich geh jetzt raus Schneeschieben bei -4°C

  • Wow, Corne!! Die Morchel war ja schon ein Gedicht - aber die Prachtbecherlinge machen ihrem Namen ja erst recht Ehre - sie sind absolut prächtig geworden. ==Pilz24 Du bist und bleibst ein Künstler DeLuxe. Danke für die tolle Präsentation.

    LG Nannette.

    ___________________________________________________

    Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.

    (Oscar Wilde)


    100 - APR24 = 90+2 (Bonus1.500) +3 (lupus Geschenke-Quiz:*) +3 (UnbewusstPhal:)) +3 (Landungswette:S) +3 (für Hamsta:*) +3 (naheSchnapszahl222) +10 (Einlaufwette) = 117


    Rezept für PilzChips-Nachschub:
    ShiiTake-Köpfe, Streifen vom Rosenseitling etc. in einer Schüssel mit etwas Öl und den gewünschten Gewürzen vermischen. Im Backofen bei 180 Grad und Holzlöffel in der Tür oder auf dem Dörrie bei ca. 80 Grad eine bis zwei Stunden, trocknen lassen. Abkühlen lassen und gleich vernaschen oder auf Tribüne, in die Arena und den Orchestergraben werfen.

  • Hallo Corne,


    von mir ein dickes Kompliment für deine Arbeit!

    Hier bei uns (Rottweil) werden Fasnetsmasken geschnitzt, ein Kollege von mir macht das auch. Ich weiß, welche Arbeit und welche Ausdauer für solche Arbeiten aufgebracht werden müssen. Aber das erfolgreiche Ergebnis entschädigt den Ersteller.


    Die Becher sind dir wunderbar gelungen! Bleibe dabei, bin schon gespannt, was - irgendwann mal - als nächstes kommen wird.


    Freundliche Grüße

    Peter

  • Hallo Corne, die Prachtbecher sind ja noch mal aufwendiger - weil zarter gebaut als die Morcheln, wirklich respektabel! Nix weggebrochen, schön gleichmäßig, einfach gelungen!

    Mach weiter so.


    Obwohl, du weißt ja mit Fräse und Dremel geht’s viel schneller🫣😆.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.