Hallo zusammen,
hier ist der zweite Teil meines Jahresrückblicks, beginnend mit dem September...
Der hier tatsächlich einer der schlechtesten Pilzmonate war. Erst im September setzte bei uns der Herbstregen ein und dadurch begann die Hauptsaison bei uns sehr spät, erst an den letzten 3 Septembertagen ging es so richtig los. Als erstes muss man die Parasole erwahnen: Die hatten das beste Jahr seit ich Pilze sammle (2020). Ende September/Anfang Oktober gab es überall absolute Prachtexemplare.
Lange musste man dieses Jahr auf ihn warten, am 29.09. hat es dann endlich geknallt. Die darauffolgenden zwei Wochen war Steinpilzwahnsinn angesagt, der komplette Nadelwald war voll bis obenhin. Es war weitaus genug für alle da und es blieb auch noch einiges stehen.
Weitere Röhrlinge die ein echtes Massenwachstum hatten waren Flockenstielige Hexenröhrlinge
Und Kuhröhrlinge (hier in Begleitung des rosenroten Schmierlings)
Der zweite Schmierling im Bunde, das Kuhmaul war auch massenhaft zu finden.
Auch Goldröhrlinge gabs massenhaft, ebenso wie ihren Begleiter, den gefleckten Schmierling.
Unter der gleichen Lärche weitere Massen des grauen Lärchenröhrlings.
Nur einen Schub Ende September hatte dieses Jahr leider der Pappelraufuß.
Recht früh fingen Ende Semptember schon die Herkuleskeulen an.
Weitere Funde von Ende September waren die Breitblättrige Glucke
Erste Fichtenreizker
Stahlblaue Rötlinge
Und Rote Gallerttrichter.
Damit gehts in den Oktober und der war einer der besten Pilzmonate die ich je erlebt habe. Durchgehend sehr hohe Artenvielfalt und teilweise Massenvorkommen. Der Steinpilz- und Hexenwahnsinn hielt erstmal an. Zu denen gesellten sich im Nadelwald massenhaft Trompetenpfifferlinge.
Und nochmal Amathystpfifferlinge
Die Totentrompeten ließen eine Weile auf sich warten, kamen schließlich aber auch.
Die grünen Knollis waren dieses Jahr sehr spät dran, Ende Oktober bis Anfang November hatten die Saison.
Fliegenpilze gabs dagegen dauerhaft massig, immer wieder hübsch.
Mit diesem braun nicht viel weniger hübsch, der Panther
Dringend erwähnen muss man dieses Jahr die Schleierlinge. Es gab richtig viele, richtig hübsche, richtig schwer bestimmbare . Ich zeige hier mal ein paar die bei denen ich mir halbwegs sicher bin. Cortinarius odorifer:
Cortinarius aureofulvus
Cortinarius magicus
Cortinarius calochrous
Cortinarius citrinus
Cortinarius terpsichores
Cortinarius eucaeruleus
Cortinarius varius
Cortinarius sanguineus
Cortinarius pholideus
Und diesen herrlichen Klumpfuß, der leider immer noch nicht bestimmt ist.
Auch erwähnenswert sind die vielen Schnecklinge, die ebenfalls ein gutes Jahr hatten. Häufigst war Hygrophorus discoxanthus
Ebenfalls recht zahlreich gab es H. agathosmus
und H. chrysodon
Sowie auch H. abieticola
Und H. pustulatus
Auch H. carpini gabs
Zwar kein Schneckling aber verwandt, immer wieder schön, der Jungfernellerling
Sowie dieses Jahr sehr erfreulicherweise an mehreren Stellen zu finden, eine echte Augenweide, H. capreolarius
Ritterlinge gabs dieses Jahr auch interessante, auch wenn ich nicht wirklich in einem Ritterlingsgebiet lebe. Außer den häufigen Erdritterlingen gab es auch Tricholoma sciodes
Tricholoma sejunctum
Tricholima pardinum/filamentosum (äußerst häufig übrigens)
Trocholoma batschii
Und riesenmengen des rötlichen Schwefelritterlings
Rotkappen zeigten sich Mitte Oktober auch nochmal, aber tatsächlich nur Leccinum leucopodium
Und L. aurantiacum
Interessante Milchlinge waren Massen an Lachsreizkern
Gerne eng verbandelt mit L. intermedius
Und L. albocarneus
Außerdem für mich neu im Kalkkiefernwald L. sanguifluus
Um den Oktober abzuschließen kommen noch ein paar durcheinandergewürfelte hübsche Funde. Butyriboletus subappendiculatus, recht häufig dieses Jahr
Otidea sp.
Helvella sp.
Gyromitra ambigua
Galerina marginata
Inocybe corydalina
Sarcodon imbricatus
Verschiedene Hydnum sp.
Gelbgrüne Kammporlinge
Und abgestutzte Keulen
Keine Sorge, der November wird deutlich kürzer.
Erwahnt sei nur noch, dass es an einigen Stellen Riesenmengen an Totentrompeten gab, während andere sehr sehr mager ausfielen
Außerdem noch im November zu zeigen sind Hygrophorus russula
Sarcodon squamosus
Und Pluteus salicinus
Uff das war ein langer Beitrag aber der Oktober war einfach viel zu gut. Abschließend kann man aus dem Herbst sagen:
- Unglaublich viele Steinis und Flockis, wenige Maronen
- Die typischen Herbstmykorrhizapilze (Hygrophorus, Tricholoma, Cortinarius, Craterellus, Clavariadelphus) hatten alle ein richtig gutes Jahr
- So ziemlich alle waldbewohnenden Saprobionten (Pluteus, Gymnopilus, Macrolepiota, Agaricus, Kuehneromyces, Clitocybe, Mycena...) hatten ebenfalls ein sehr gutes Jahr
- Wiesenpilze waren bei mir tatsächlich eher mau.
In meiner Region (Nordöstliches bis zentrales Baden-Württemberg) war das Pilzjahr allgemein der Hammer, ein paar wenige Arten hatten durchschnittliche bis etwas schlechtere Jahre. Wir hatten hier allerdings auch ein Rekordregenjahr (jetzt schon) trotz längerer Trockenphasen. Berichtet gerne auch etwas über euer Pilzjahr, ich finde das immer spannend zu lesen.
Viele Grüße