Saftling im Spätherbst

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 228 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilze_Münsterland.

  • Liebe Mitglieder,

    auf einer spätherbstlichen Pilzrunde fanden wir heute unverhofft eine kleine Gruppe Saftlinge in einem eher sauren Laub-Mischwald.

    Hutrand hellgelb bei sonst Orangen Farben, orange bis gelbe Lamellen, eher nicht mit Zahn herablaufend. Ich kenne mich da noch gar nicht aus. Ob es mennigrote Saftlinge sein können?

    Lg, Nils


  • Hallo Nils,

    den Menningroten würde ich eher für unwahrscheinlich halten, weil dafür die Lamellenfarbe nicht kräftig genug ist.

    Ich hab' aber auch keine wirklich überzeugende Alternative zu bieten.


    Auf dem letzten Bild zeigt besonders der kleine liegende Fruchtkörper viele typische Merkmale von H. insipida:

    - rote Stielspitze

    - glänzender, also vermutlich leicht schleimiger Stiel

    - gelber Hutrand

    - etwas herablaufende Lamellen


    Gehören alle Bilder zur selben Kollektion, oder könnten die gelben und die orangeroten zu 2 Arten gehören?


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo Nils,

    ich glaube inzwischen, insipida ist ein Chamaeleon und für viele unbestimmbare Saftlingsfunde verantwortlich.


    Genau wüsste man das aber nur, wenn man solche Funde sequenziert. Hast Du einen Beleg?


    Grüße,


    Wolfgang

  • Auf dem letzten Bild zeigt besonders der kleine liegende Fruchtkörper viele typische Merkmale von H. insipida:

    - rote Stielspitze

    - glänzender, also vermutlich leicht schleimiger Stiel

    - gelber Hutrand

    - etwas herablaufende Lamellen

    Entschuldige bitte, dass ich deinen Thread kapere, Nils. Aber da Wolfgang gerade bei der Insipida-diskussion ist:


    Hallo Wolfgang,

    kurz vor dem Schnee hatte ich hier auch noch einmal solche Chamäleons.


    Hältst du diesen hier möglicherweise auch für H. insipida?

  • Hallo Wolfgang,

    was meinst du mit Beleg?

    ( Sorry, wenn die absolute Anfänger-Frage sein sollte ).

    ich wollte fragen: hast Du einen Fruchtkörper mit nach Hause genommen, den Du auf der Heizung für mich trocknen kannst?


    Gruß,


    Wolfgang

    P.S.: Du musst Dich für keine Frage entschuldigen, die Du stellst... eher für Fragen die Du nicht stellst obwohl sie in Deinem Kopf sind

  • Hältst du diesen hier möglicherweise auch für H. insipida?

    ... ja, denkbar, vielleicht... wie gesagt scheint die Art in der Natur variabler zu sein als in den Büchern - oder irgendjemand zerlegt das Aggregat noch in mehrere getrennte Arten.

    hier käme mir aber zuerst constrictospora in den Sinn, weil der Stiel trocken aussieht - das müsste man aber an der Sporenform erkennen.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Einfach auf der Heizung trocknen? Auf einem Teller?

    Hallo Nils,

    es geht darum, dass man mit dem Pilz eine DNA-Analyse machen kann.

    Das geht umso besser, je (1) schneller und (2) weniger heiß der Pilz getrocknet wurde. Deswegen haben viele Pilzler eigens dafür ein Dörrgerät, bei dem die Temperatur niedrig und das Gebläse stark eingestellt werden kann. Ich bin bei kleinen Pilzen dazu übergegangen, sie in einem Glas mit Silicagel als Trockenmittel bei Raumtemperatur zu trocknen. Im Backofen ist es zu heiß.


    Wer das alles nicht hat, nimmt am besten eine luftdurchlässige Unterlage, z.B. ein Gitter (wie vom Hasenstall), ein Teesieb, ein Mückennetz, ... nur damit der Pilz nicht in der Heizung verschwindet, wenn er beim Trocknen einschrumpft. Jedenfalls soll die warme Luft so nah wie möglich am Pilz aufsteigen. Also ein Suppenteller wäre nicht ideal, eine Untertasse kann funktionieren.


    Danke und Grüße,


    Wolfgang