Zu wenig neue PSVs?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 213 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bibliothekar.

  • Hallo zusammen,


    eigentlich hatte ich mir fürs nächste Jahr vorgenommen, die PSV-Prüfung abzulegen. Nun ist es allerdings so, dass alle Prüfer fürs nächste Jahr innerhalb kürzester Zeit ausgebucht sind. Zumindest die, die bereits Termine fürs nächste Jahr eingestellt haben. Nun, ist in erster Linie mal ärgerlich für mich, aber ob ich die Prüfung nun nächstes oder übernächstes Jahr ablege ist für mich eigentlich gar nicht so entscheidend. Aber ist es vielleicht grundsätzlich so, dass es zu wenig Prüfer gibt? Es sind laut DGfM Website aktuell 8 für ganz Deutschland, und die Nachfrage scheint ja da zu sein wenn sämtliche Termine bereits im Vorjahr ausgebucht sind. Kann so überhaupt genug Nachwuchs ausgebildet werden? Oder konkreter: Scheiden pro Jahr mehr PSVs aus, als neue nachkommen? Das würde ich mich interessieren, zumal der ein oder andere hier im Forum ja eventuell etwas näher mit der Thematik befasst ist.


    Viele Grüße,

    Michel

  • Moin Michel,

    deine Frage kann ich dir nicht beantworten. Aber ich kann dir schildern, wie es alterstechnisch mit den Pilzberater:innen in meinem Landkreis bestellt ist. Von 5 PSV sind 3 ü 70, eine Kollegin folgt den Alten zwei Jahren. Die fünfte reißt die Statistik rum. Sie ist 40 Jahre jünger als die Übrigen.

    Sicher wäre es gut, mehr Nachwuchs zu haben. Aber neben fehlenden Prüfungskapazitäten, fehlt es hier bei uns zumindest auch am interessierten Nachwuchs.

    Ich weiß zumindest von einem erst vor kurzem frisch bestellten Prüfer und einem, dessen Bestätigung noch aussteht. Also denke ich, dass der DGfM durchaus bewusst ist, dass es mehr PSV-Prüfungen geben sollte.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hi Wutzi,


    das ist bei mir in Landkreis sehr ähnlich. Ich habe den Eindruck, dass zwar wieder mehr junge Leute an der Pilzkunde interessiert sind, sich dies aber noch nicht so wirklich innerhalb der Vereinsstrukturen bemerkbar macht. Aber kann natürlich auch sein, dass ich das nur in meiner kleinen Blase so empfinde und es anderswo ganz anders ausschaut. Immerhin passt deine Darstellung ja auch ganz gut dazu.

    LG

  • Hallo Pilzmichel,


    es sind sogar schon 11 Prüfer, bei denen man seine DGfM-Prüfung ablegen könnte. Die müssen neben den vielen anderen Aufgaben aber auch die Zeit für Prüfungstermine aufbringen können. Das ist nicht so einfach und selbstverständlich. Eine Stunde ist für die schriftliche Prüfung einzuplanen und für den praktischen Teil, der nicht in der Gruppe durchgeführt werden kann, benötigt man 1 Stunde und jeweils 2 kundige Beisitzer. Wichtig ist auch, dass ausreichend prüfungsrelevante Pilze vorhanden sind. Die zieht man nicht aus der Schublade. Dies begrenzt den Zeitraum für Prüfungen, die längerfristig zu planen sind, doch erheblich.


    Sicher gibt es viele ältere PSV, die sich in den nächsten Jahren zurückziehen werden, aber es gibt doch auch recht viele PSV, die zwar ihre Prüfung bestanden haben, aber nicht aktiv als PSV tätig sein wollen. Das kann mitunter ein sehr anstrengender Job in der Pilzsaison sein, den man bei voller Berufstätigkeit nicht so einfach stemmen kann. Deshalb sind gerade junge PSV oft sehr zurückhaltend und lassen sich nicht ofiziell als Pilzberater eintragen. Über die Ausbildung als PilzCoach haben viele Pilzfreunde auch den Wunsch PSV zu werden. Es gibt also eine Diskrepanz zwischen den geprüften PSV und den bereitstehenden PSV. Da kann man nichts erzwingen. Ebenso kann die DGfM nicht darauf Einfluß nehmen, wie die bestehenden Prüfer ihre Terminplanung gestalten. Wir bemühen uns aber mehr Prüfer zu gewinnen. Unsere Aufgabe ist es auch nur die Prüfer gründlich zu prüfen und die Prüfungen auf Einhaltung der Ordnungen zu überwachen. Ansonsten arbeiten die Prüfer eigenständig und nicht in einem vertraglichen Verhältnis mit uns.


    Der Bedarf an Pilzberatungen ist in der Bevölkerung sehr groß und die Bürger sind sehr dankbar für alle Angebote. Bei einigen Landesvereinen z. B. in Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gibt es auch eigene Prüfungsmodalitäten um seine Sachkunde zu beweisen.


    Beste Grüße

    Stefan F.