Inocybe aus der mixtilis-Gruppe unter Zedern

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  • Hi zusammen,


    hier eine Inocybe vom Herbst, die aus dem Freigelände des Bot. Gartens Bayreuth stammt. Wuchs in einer Allee unter Cedrus libani, wobei kaum ein anderer Mykorrhizapartner in Frage kommt.

    Erst hab ich lang Schwierigkeiten gehabt, was das überhaupt sein soll, bin aber mittlerweile sicher, dass der zur Mixtilis-Gruppe gehört und die Hutoberfläche einfach schon etwas verwittert ist bzw. vor erneutem Regen angetrocknet war. Da bekomm ich aber dann wieder Probleme bei der Bestimmung, weil ich noch nie solche Zystiden mit derart langen Stielen gesehen habe. Vielleicht käme I. johannis-stanglii in Betracht, jedenfalls hat der noch die am längsten gestielten Zystiden, aber die Sporen sind dafür wieder deutlich zu klein. Vielleicht auch nur ne untypische nothomixtilis mit zu lang geratenen Zystidenstielen. Für beide passt jeweils etwas nicht, wobei insgesamt nothomixtilis mir besser passen würde, was nix heißen muss. Die kenn ich eigentlich gut, aber die hatten auch die Zystiden wie sie in der Literatur sein sollen.


    Die Daten:

    Hutdurchmesser: 2,4-3,6 cm; Länge 4,5-5,5 cm;

    Stiel x 5-6 mm

    Geruch spermatisch

    Fleisch rein weiß, keine Verfärbungen

    Stielbasis deutlich knollig, aber nicht erkennbar gerandet

    Stiel ganz bereift



    Sporen:

    (6.7) 7.2 - 8.3 (8.4) × (4.6) 4.8 - 5.9 (6.5) µm

    Q = 1.3 - 1.6 ; N = 30

    Me = 7.8 × 5.4 µm ; Qe = 1.4


    Hymenialzystiden:

    (38.1) 42.0 - 62.7 (62.9) × (13.8) 14.1 - 20.3 (22.0) µm

    Q = (2.0) 2.2 - 3.8 (4.0) ; N = 14

    Me = 50.2 × 17.6 µm ; Qe = 2.9


    Cheilos


    Pleuros bei denen der Stiel verdeckt ist:


    Pleuros mit sichtbarem Stiel, so sah die deutliche Mehrheit der Zystiden aus, die frei zu beobachten waren:


    Kaulos


    Ditte, hast Du hierzu eine konkrete Vorstellung was das sein könnte?

    Ansonsten würd ich den einfach sequenzieren lassen, bei Funden im Bot. Garten Bayreuth kein Problem.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Servus Matthias,

    sind nicht die Hüte, unabhängig von der Farbe, viel zu sehr faserig (wirken fast ein wenig faserschuppig) für die mixtilis-Verwandtschaft? Velumreste in der Hutmitte und der blasse Hutrand sollten weitere gute Merkmale sein. Spontan habe ich allerdings keine Idee für einen passenden Namen.

    Gruß Helmut

  • Hallo Helmut,


    Deine Zweifel sind absolut berechtigt, genau diese hatte ich auch.

    Dann dachte ich mir es muss doch irgendwas wenigstens ähnliches geben und ich hab mir die Hutoberfläche weggedacht, bzw. die als irgendwie geschädigt angekommen. Wenn es so ist, würde der Rest ja ganz gut passen, Sporen, Farbe, Schnittbild, Zystiden, etc. Nur dass man dann eben auch nicht geradlinig zu einer Art käme, siehe oben.

    Wenn es Velumreste sind, die man sieht, wäre mixtilis i.W.s. natürlich raus, aber dass dann die Stiele bis unten Kaulos haben wäre wiederum merkwürdig. Moment, die Merkmale sind ja unabhängig, ich verwechsle das grad mit Cortina...

    Also so wie ich das sehe bleibt es dabei, hier dürfte es nur genetisch ein brauchbares Ergebnis geben, es sei denn vielleicht Ditte hätte sowas schon mal so gesehen.


    Edit: Ich sehr grad auf Dittes Seite bei nothomixtilis, dass da durchaus steht:

    "oft mit reichlich weißlicher oder graulicher Velipellis" - das käme ja dennoch gut hin. Faserig sind die Hüte auf dem Bild auch, nur mein Fund übertreibts eben mal.

    Inocybe - nothomixtilis
    Neue Seite
    www.inocybe.org


    Also mein Favorit wäre jetzt trotzdem weiter nothomixtilis, nichts desto trotz schadet es sicher nicht, das genetisch zu verifizieren, weil typisch ist der sicher nicht, egal was es ist.


    Danke und viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()

  • Beitrag von Helmut ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Hallo Matthias und Helmut, also diese langen gebogenen Füße sind sehr typisch für Inocybe johannis-stanglii, die ja auch in die mixtilis-Gruppe gehört, und auch so aussehen kann, allerdings hat die im allgemeinen größere Sporen. Inocybe nothomixtilis hat dagegen normalerweise kürzere Füße, aber mir fiele außer den beiden keine Art aus der Gruppe ein. Dass es die Gruppe ist, glaub ich auch.... Ja, am besten sequenzieren.

    Herzlich, Ditte

  • Hallo Helmut, hallo Ditte,


    danke Euch - dann lag ich offenbar nicht so falsch mit der Einschätzung. Die Sequenzierung ist geplant und bereits organisiert, wird allerdings noch etwas dauern, bis ich Ergebnisse habe, Frühjahr nächsten Jahres voraussichtlich.

    Ich bin selber gespannt, was das nun ist, aber eine der beiden wird da dann wohl rauskommen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.