Podospora perplexens

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  • Hallo zusammen


    Wieder mal was neues für mich. Schön, wie unerschöpflich die Jagdgründe auf den diversen Ausscheidungen sind.


    Nach ca. einem Monat feuchthalten zeigte sich jetzt die Podospora perplexens. Das Substrat ist Esel und wurde auf 1550 müNN aufgesammelt.


    Die Perithecien sind ca. 980 x 500 µm, apikal mit kurzen steifen und darunter mit langen flexiblen Haaren.



    Asci: uniseriat, 340.8 - 352 × 29.9 - 31.1 µm


    Sporen: (35.2) 35.3 - 37.49 (37.5) × (19.6) 19.9 - 21.6 (21.7) µm

    Pedicel: (31.2) 32.5 - 36.2 (37.1) × (6.3) 6.5 - 7 (7.4) µm

    Obere Caudae: 60 - 300 × 7.5 - 9.5 µm, teilweise sehr lang (nach Lundqvist 60 - 160 µm)







    Liebe Grüsse

    Marco

  • Hallo Marco,


    sehr schöne Aufnahmen hast du da gemacht!

    Podospora perplexans bin ich noch nicht begegnet und kann dazu leider nichts sagen. Bin da kein Spezialist.

    Ich habe aber bei meinen bisherigen Podospora Funden festgestellt, daß sich die Caudae gern wie ein Kaugummi übermäßig ausdehnen, je nachdem auch, wie

    stark der Druck auf das Deckgläschen ist. Deshalb tu ich bei meinen Bestimmungen die Länge der Caudae nicht streng bewerten.

    Wenn du in diesem Fall 300 µm gemessen hast, steht das meines Erachtens nicht gleich im Widerspruch zu den Angaben von Lundquist.


    LG Matthaeus

  • Hallo Matthaeus


    Das siehst Du genau richtig. Die Erscheinung der gelatinösen Anhängsel ist zudem stark vom Reifegrad abhängig. Und bei selteneren Arten ist es auch so, dass in den Erstbeschreibungen oder den entsprechenden Monographien die Masse von ein, zwei Aufsammlungen genommen wurden und somit die Bandbreite dieser noch gar nicht bekannt war.

    Beim Druck aufs Deckglas sollte man sowieso ganz sanft beginnen und dann sukzessive steigern, da unter anderem die Asci zerstört werden können. Unter starkem Druck verändert sich vor allem die Breite der Elemente, eine Ausdehnung der Länge habe ich bis jetzt noch nicht festgestellt.


    Liebe Grüsse

    Marco

  • Hallo Marco,


    Ja, selten ist dein Fund allemal, gratuliere und die Aufnahmen sind wirklich beeindruckend!

    Man sieht auf deinen Fotos die Caudae sehr schön. Ich meine, das ist mit Kresylblau gefärbt. Mir gelingen selten schöne Aufnahmen, wo man die Caudae deutlich sieht. In Kresylblau bring ich gar nichts zustande, mit Chlorazolschwarz, Phasenkontrast und 40x Objektiv kriege ich eher gute Ergebnisse.


    Was den Druck auf das Deckgläschen anbelangt, kann ich deine Erfahrung nur bestätigen. Zum Beispiel brechen die Caudae ab, die Sporen werden breiter, verformen sich oder platzen bei übermäßigen Druck, was dann für falsche Messergebnisse sorgt.

    Normalerweise schneide ich das Perithezium auf und entnehme die Fruchtschicht mit den Asci und Sporen, dann brauche ich das Präparat nur minimal quetschen.


    LG, Matthaeus

  • Die blauen Präparate sind mit blauer Tusche eingefärbt. Damit werden nach meiner Erfahrung die Details weniger zerstört als mit aggressiven Chemikalien. Natürlich gilt das nicht für alle Gattungen.


    Marco