PP-0020 – Eine mir unbekannte Hypoxylon-Art

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 266 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

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    Liebe Pilzfreunde,


    Zur Bestimmung dieser Art brauche ich eure Mithilfe!


    Vor ein paar Tagen, am 15.12.2024, fand ich einen mir unbekannten Pyrenomyceten, wahrscheinlich eine Hypoxylonart.


    Funddaten:

    ·       Fundort: Baden-Württemberg, Kreis Karlsruhe, Gemeinde Karlsbad, Biotop 271172154127 Eichen-Buchenwald Hasenschlag N Ittersbach, 350 m ü.M.

    ·       Boden: Lößlehm, relativ trocken.

    ·       Substrat: 20 x 2 cm großes, morsches Aststück in zwei Metern Höhe an einer lebenden Hainbuche.

    ·       ca. 50 Stromata eines Pyrenomyceten, wahrscheinlich eine Hypoxylon-Art


    Stromata:

    ·       2-5 mm im Durchmesser, sehr flach, mittig oft vertieft, Rand oft hochgewölbt,

    im Umriss meist 5-eckiges, abgerundetes Polygon,

    ·       hell milchkaffeebraun, teils mir leichtem Rotstich,

    ·       nur wenige der Stromata mit spärlich Perithecien, viele Stromata zerfallen,

    ·       Mit KOH 3% ergibt sich ein brauner Farbauszug mit leichtem Oliveinschlag.


    Asci, Sporen, Paraphysen:

    ·       Sporentragender Teil der Asci 70-80 µm lang, gesamter Ascus ca. 100 µm lang,

    ·       Asci mit amyloidem Apikalring

    ·       Asci achtsporig, Sporen gleichmäßig 1-reihig,

    ·       Sporen schiffchenförmig, dunkelbraun, mit Keimspalt auf der konvexen Seite,

    ·       Sporenmaße 10,5-12,5 x 5-6 µm (19 repräsentative Sporen),

    ·       Paraphysen fädig, septiert.


    Eigener Bestimmungsversuch:

    Wenn nicht Substrat (Hainbuche) und amyloider Apikalring der Asci stören würden, würde ich den Fund als Hypoxylon cercidicola bestimmen.


    Was sagt ihr zu dem Fund?


    Herzliche Grüße

    Bernd


    Die Bilder:



  • GriasDi Bernd,

    ich würd das für Hypoxylon fuscum halten.

    Die ist zwar häufiger an Corylus und Alnus zu finden, aber durchaus auch auf Hainbuche. Die auf Rinde kleinen flachen Stromata und aich die Farbe passen gut. Wenn Du auf der Seite über die Pyrenomyceten Südfrankreichs vergleichst, passen auch Sporengröße und KOH-Pigmentextraktion.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hi Werner,

    klingt interessant, danke für deine Einschätzuing. Wie heißt denn die Seite mit den "Pyrenomyceten Südfrankreichs"?

    Liebe Grüße

    Bernd

  • Hallo Werner,


    Hypoxylon fuscum kenne ich eigentlich makroskopisch ganz anders:

    1) Stroma rotbraun und nicht milchkaffefarben,

    2) gewölbt und nicht derart flach und mittig eingefallen,

    3) im Umriss rund und nicht abgerundet vieleckig,

    4) immer mit vielen Perithecien und nicht, wie hier, nur vereinzelt einmal ein Stroma mit ganz wenigen Perithecien.


    Liebe Grüße

    Bernd

  • GriasDi Bernd,

    ja, ich auch :)

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Stromata zu der Jahreszeit Verfallsartefakte zeigen.

    Hast Du schon verglichen, ob mikroskopisch und vom Substrat her was anderes infrage kommt? H. cercidicola kommt ausschließlich auf Esche vor und schaut mit der flachen Scheibe und dem aufgestellten Stromarand ganz anders aus. H. cercidicola ist im Münchner Raum sehr häufig und hier mMn ausschließbar.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Bernd Miggel

    Hat den Titel des Themas von „PP-0020 – Unbekannte Hypoxylon-Art“ zu „PP-0020 – Eine mir unbekannte Hypoxylon-Art“ geändert.