Rindenpilz und Mucronella-artige Stacheln

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 423 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von CH-Andy.

  • N'abend miteinander,


    auf dem Stuben einer umgefallenen jungen Kiefer, die vor gut einem Jahr dem Brennholz zugeführt wurde, habe ich dieser Tage eine leicht bläulich graue Kruste und weiße Stacheln gefunden. Heute habe ich einen Beleg eingesammelt. Zunächst hielt ich das für zwei Arten, und hätte bei den Stacheln durchaus Mucronella bresadolae erwartet. Wobei diese Stacheln aber nicht hängen und doch ziemlich aus der Kruste zu wachsen scheinen, wohingegen Fencheltrameten etc. fehlen.

    alte Stacheln

    beginnen hier Stacheln zu wachsen?

    Stachel in KR, die Sporen sind rechtvariabel in Form und Größe, so 8-13*6-9 µm, Q ~1,1-1,8, Basidien meistens septiert, ohne Schnallen, sonstige Hyphen nicht selten mit Schnallen


    Mikroskopisch unterscheiden die sich nicht viel, nur dass in der Kruste Bereiche mit +/- stabförmigen Kristallen vorhanden sind.

    Kruste in KOH



    Ich tendiere jetzt eher dazu, dass das zusammengehört und eine Art ist. Keine Ahnung wo der hingehört.


    Danke für's Anschauen und ggf. Hinweise.

    LG, Bernd

  • N'abend,


    zur Ergänzung noch Bilder in Melzers


    Stachelspitze mit langen, unseptierten Hyphen

    in der Nähe der Spitze sind kaum Sporen zu sehen und Basidien nur mit unreifen Sporen

    Probe aus der Kruste - die Sporen sind inamyloid

    Hier sind inkrustierte Zystiden (?) zu sehen


    vielleicht hat Frank 'ne Idee Tomentella

    LG, Bernd

  • Halllo Bernd,


    deine Stachelpilz scheint steril zu sein. Er gehört meiner Meinung nach auch nicht zu dieser Kruste. Der Rindenpilz würde ganz gut zu Radulomyces confluens passen. Wird der getrocknete Fruchtköper mit einen Tropfen KOH gelb? Die schnallenlosen Hyphen könnten auch Fremdhyphen sein.


    Weihnachtliche Grüße

    Frank

  • Hallo Frank, vielen Dank für Deinen Vorschlag. Radulomyces confluens sieht soweit ganz passend aus, falls nicht die Stacheln doch dazugehören.


    Der trockene Fruchtkörper ist weiß. Mit 3% KOH passiert nichts. Mit 20% KOH kann man nach dem Trocknen mit etwas Phantasie ein leichtes Beige erahnen.


    Die Spitzen sind überall sehr lang und dünn und schnallenlos, das gehört schon dazu. Auch sind die Spitzen nicht steril. Auf dem oben gezeigten Bild ist nahe an der Spitze doch eine Basidie mit ganz jungen Sporenbildungen zu sehen:


    Heute habe ich noch welche von den älteren Stacheln geholt (im ersten Post, Bild 3), das sieht in KR so aus, die meisten Mikrostrukturen sind ziemlich verwaschen. Die Sporen sehen aber immnoch genauso aus wie vordem. Andere Sporen sind nicht zu sehen.

    Sporen (hier aus der Kruste) in BWB, die oben gezeigten Kristallansammlungen scheinen sich in BWB gelöst zu haben

    Noch eine Probe mittig von einem Stachel, ebenfalls mit Basidie

    Und schließlich das ganze Büschel unterm Objektiv (Auf- und Durchlicht)

    (Durchlicht)

    Ich halte es weiterhin für wahrscheinlich, dass Spitzen und Krusten zusammengehören. Nur scheint es solche Arten nicht zu geben.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    Radulomyces confluens wird immer gelb. Die kommt also nicht in Frage. Wenn die Stacheln doch dazugehören sollten, würde das ja in Richtung Radulomyces mollare agg. gehen. So seltsam habe ich die aber noch nicht gesehen und an Pinus noch nie. Es gibt aber keine anderen Stachelpilze mit solchen großen, breit elliptischen und fast dickwandigen Sporen.


    Liebe Grüße und einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag,

    Frank

  • Hallo Frank, das sieht aus, als müsste ich mal wieder eine Sendung zusammenstellen.


    Von heute noch einige Bilder von vor Ort. Also die Stacheln wachsen nirgends ohne dass die Kruste auch da wäre.


    LG, Bernd

  • Hallo Zusammen

    Da bin ich gespannt was da draus wird, ein schöner Fund. BG Andy