Perser Schichtpilze (Stereum rugosum und Cylindrobasidium evolvens)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 178 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Boletaceae.

  • Moin,

    zwei weihnachtliche persönliche Erstfunde möchte ich euch zeigen.


    1)Hier handelt es sich um eine rötende Stereum-Art an Laubholz, ich denke, dass Hasel gut hinkommen sollte als Substrat. Das Wachstum ist überwiegend resupinat mit höchstens schmal abstehenden Hutkanten. Damit lande ich bei Stereum rugosum (geschlüsselt mit dem Stereum-Schlüssel für Mitteleuropa von Bernd Miggel).



    2) Eine nicht rötende Schichtpilzart, die überwiegend resupinat die Unterseite von Laubholzästen überzieht, hier halte ich das Substrat für Buche. Eine Cortexschicht habe ich nicht beobachten können. Damit lande ich beim Ästchenschichtpilz (Stereum rameale).



    Für mich zwei prima Weihnachtsgeschenke, besonders das Röten fand ich sehr sehr eindrucksvoll :)



    VG

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hallo Jan,


    bist du dir sicher, daß Nr. 2 ein Stereum ist und nicht z.B. ein Cylindrobasidium?


    Björn

    Moin Björn,

    mit Sicherheit ein berechtigter Einwand ;) Mir ist noch nicht klar, womit ich am besten solche Arten schlüssele, die wie ein Schichtpilze aussehen. Damit meine ich flächig, resupinat bis effuso-reflex wachsende Arten mit glattem Hymenophor.

    Vielleicht hast du ja einen Tipp für mich, würde mich freuen...


    VG

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hallo Jan,


    ich würde da Band 12 der Fungi Europaei empfehlen. Alternativ von Larsson & Ryvarden die Corticioid Fungi of Europe. Da ist bis jetzt allerdings erst Band 1 (von dreien erschienen), der aber schon einen Schlüssel beinhaltet, mit denen man zu den Gattungen kommt. Ansonsten kann man natürlich auch immer noch mal einen Blick in die mittlerweile schon etwas betagten Corticiaceae of North Europe werfen. Und natürlich sind Rindenpilze praktisch immer mikroskopierpflichtig...


    Björn

  • Hallo!


    Stereum rugosum (Runzeliger Schichtpilz) passt, ist eine sehr häufige Art. Die sollte dir jetzt nach der Erstentdeckung ständig begegnen, zumindest im Laubwald.


    Die Nr. 2 halte ich aber genauso für den Ablösenden Rindenpilz (Cylindrobasidium evolvens). Ziemlich auffällig im Winter und viel weicher als ein Schichtpilz. Kannst du abkratzen und es ist praktisch ein Erst- /Frühbesiedler von totem Laubholz.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Jan,


    die rötenden Schichtpilze sind makroskopisch ja schon gut charakterisiert und lassen sich dann über ihr Substrat trennen (Nadelholz: S. sanguinolentum, Eiche: S. gausapatum, anderes Laubholz mit Vorliebe für Hasel: S. rugosum).


    Björn

  • Hallo Jan!

    Stereum rugosum kann man aber schon makroskopisch so ansprechen oder geht das auch nicht ohne Mikros?

    Wenn du dir vor Ort alles anschauen kannst und nicht nur ein kleines gepflücktes Pilzstück zur Verfügung hast, dann geht das makroskopisch auch.

    Aber wie immer: man sollte die Sparringspartner eben auch mal gesehen haben, damit das leichter fällt.

    Der Runzelige Schichtpilz tritt meist großflächig auf, ist dicker als seine Kollegen, spielt farblich gesehen neben dem Braun auch mit Ocker in alten Fruchtschichtteilen und ist recht faul bei der Hütchenbildung. Die produziert er oft erst mehrjährig und es sind oberflächig gesehen feinrillig zonierte dunkelbraune, fast schwarze Hutkanten.

    Der Schichtpilz an Eiche und der an Nadelholz sind dünner, mit ausgeprägteren Hütchen, deren Rand oft sehr kurzwellig ist.


    VG Ingo W

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  • Boletaceae

    Hat den Titel des Themas von „Perser Schichtpilze (Stereum rugosum und rameale)“ zu „Perser Schichtpilze (Stereum rugosum und Cylindrobasidium evolvens)“ geändert.
  • Hallo Björn und Ingo,

    vielen Dank euch beiden. Das hilft mir sehr. Ich hoffe, dass ich diesen Winter mal dazu komme, mich näher mit Pilzen an Holz allgemein auseinanderzusetzen. Ein Mikrokurs ist auch anvisiert 🙂


    VG

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.