Suche Ideen für die Anfertigung von Dauerpräparaten von Sporen

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 365 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Peter.

  • Ein Servus an Alle!

    Ich hab zwar in der Suche einen Beitrag dazu gefunden, der ist allerdings schon von 2015.

    Vielleicht gibt es in der Zwischenzeit weitere Möglichkeiten um ein Dauerpräparat (vor allem von Sporen) herzustellen - ausser in Wasser mit Nagellack.

    Ich kann mich an meine Uni-Zeit erinnern, da gab es fürs Einbetten von pflanzlichen Schnitten ein Harz. Die Präparate hab ich heute noch und sie sind super erhalten.

    Macht jemand von Euch auch Dauerpräparate?

    Für alle Hinweise und Tipps bin ich dankbar!

    LG

    Gabi :)

  • Hallo Gabi,


    wie Matthias sagte, ist das die einfachste Möglichkeit. Ich erläutere es noch mal.

    Pilz auf einem Objektträger aussporen lassen. Die Sporen mit einer Rasierklinge oder einem scharfen Kneipchen zu einem Häufchen zusammenschieben und einen zweiten Objektträger darüber. Das Ganze mit Klebeband oder kleinen Etiketten fixieren und beschriften. Hält ewig und man kann immer auf einfache Weise die Sporenpulverfarbe mit Farbtabellen vergleichen.

    Also, kein Hexenwerk...


    Beste Grüße

    Harald

  • Danke schon mal für diese Tips. So kann man sicher Sporen grundsätzlich gut aufheben. Das werd ich mir merken!

    Zum Mikroskopieren muss man dann aber immer aufmachen und ein neuen Präparat anfertigen. Das was ich suche ist eine Möglichkeit, wenn ich eine ordentliche Menge an Sporen habe, diese so auf einem Objektträger einzubetten, dass man es langfristig aufheben kann und immer sofort zur Hand hat. Vor allem auch bei diff. Färbungen. Zb. Russula Sporen, um das Ornament besser zur Hand zu haben etc..

  • Hallo Gabi,

    da kann man ja die Sporen mit den gewünschten, Chemikalien durchmikroskopieren, die Ergebnisse fotografieren und eventuell noch zeichnen und sich eine Datenbank zu den gesammelten Sporen anlegen,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Gabi,


    die Pilzler gehören beim Mikroskopieren (leider ;) ) meist zur "quick & dirty" Fraktion. Fast immer werden Quetschpräparate zum schnellen Gebrauch und zum anschließenden Wegwerfen hergestellt. Man hat ja gesehen, was man wollte.


    Dauerpräparate von Sporen lassen sich recht leicht herstellen. Als Eindeckmittel kann z. B. Hydromatrix verwendet werden. Dieses künstliche Harz wird innerhalb einer Stunde fest und die Sporen verbleiben unter dem Deckglas zum weiteren Mikroskopieren. Die Präparate halten sich viele Jahre. Das Zeug ist leider recht teuer.

    Fast genauso gut (und deutlich günstiger) lässt sich Glyceringelatine verwenden. Die Gelatine wird allerdings nicht ganz fest. Insofern ist es sinnvoll, solche Präparate mit einem Deckglasring zu versehen.

    Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, es kommt immer darauf an, was man an den Präparaten später noch sehen will.


    Es gibt nicht viele Pilzler, die Dauerpräparate herstellen. Als Beispiel ein Mikrotom-Schnitt einer Genea-Art gefärbt mit Baumwollblau, eingedeckt mit Hydromatrix und mit Deckglasrand versehen.


    Das Präparat ist heute noch so schön, wie vor 8 Jahren.



    Bei schönen Schnitten lohnt sich das Eindecken. Mir macht es Freude.


    Gruß

    Peter


    PS: Die Färbung mit Melzers Reagenz bleibt im Dauerpräparat leider nicht erhalten.

  • Servus Peter,

    VIELEN lieben Dank, genau solche Tipps hab ich gesucht.

    Das Präparat von der Genea ist ja traumhaft schön! :love:

    Du schreibst, dass es noch viele andere Möglichkeiten gibt.

    Je nachdem was man will. Nun, ich bin erst am Beginn meiner Reise in die Mykologie. Ich hab früher in der Pflanzenanatomie viel gemacht und möchte jetzt in der Mykologie auch so schöne Präparate herstellen. Im Moment denk ich an die Sporenornamentation von Russula (und ev der Lactarien) aber keine Ahnung, was mir der nächste Sommer so bringt.

    Könntest du mir bitte ev Literaturstellen nennen?

    Gefällt mir SEHR gut, was du da machst :)


    LG

    Gabi

  • Hallo Gabi,


    ich sende dir via private Konversation ein kleines PDF eines Artikels aus der "Südwestdeutschen Pilzrundschau".


    Richtige Literatur zum Thema "Dauerpräparate von Pilzen" ist mir nicht bekannt. Es gibt natürlich ein empfehlenswertes Buch von H. Clemencon (2009): Methods for Working with Macrofungi. Der "Altmeister" der Pilzmikroskopie stellt hervorragende Mikrotomschnitte von Pilzen als Dauerpräparate her. Diese entstehen aber mit großen Aufwand unter Laborbedingungen und sind für Laien kaum zu Hause machbar.


    Hilfestellungen finden sich in Foren (wie hier) und auch im Mikroskopie-Forum.de.

    Freundliche Grüße

    Peter