winziger blauer Lamellenpilz

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 1.116 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.


  • Hallo in die Runde und ins neue Jahr,

    ich habe heute einen kleinen, blauen Lamellenpilz auf einem liegenden Pappelstamm gefunden (Nordostdeutschland bei Greifswald).

    Er ist hellblau, ca. 6mm groß, Hutdurchmesser ca. 4mm.

    Hut und Stiel sind leicht wollig, filzig. Stielbasis leicht striegelig.

    Die wenigen Lamellen stehen weit auseinander.

    Habt ihr eine Idee, in welche Richtung ich mal schauen könnte.

    Danke und Gruß

    Norbert

  • Hallo Norbert,


    nein, ist der hübsch!


    Ich hätte ja schwören können, dass der bestimmt irgendwo aus Asien ist. Und dann ist der tatsächlich von hier! Den möchte ich auch gerne mal finden.


    Was es ist weiß ich natürlich nicht.


    Beste Grüße

    Sabine

    100 Startguthaben minus APR-Gebühr 2024 = 90 + 3 (drittschnellstes Jokerverballern 2024) = 93 + 10 (dritter Platz APR) = 103

  • OMG, sind DIIIEEEE wunderschön! Diese Farbe, und so klein und niedlich! ==10

    Noch nie gesehen, danke fürs Zeigen!

    Der steht ab sofort auf meiner Wunsch-Fundliste! (Da sind blaue und lila Pilze ganz weit vorne)

    Pilzige Grüße,

    Grüni/Kagi  ==12


    112 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC +4PC Platz 9 APR 2024 +3PC Gnolmhessisch-Bonus = 112PC Stand 05.01.2025)


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    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Der steht ab sofort auf meiner Wunsch-Fundliste

    Hallo und dito, noch nie gesehen gleich mal gegoogelt und nun geht die Suche los.... nachdem der Schnee weggetaut ist.

    LG Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo: + 3 Gnolmengastfreundlich = 103

  • Der steht ab sofort auf meiner Wunsch-Fundliste

    Hallo und dito, noch nie gesehen gleich mal gegoogelt und nun geht die Suche los.... nachdem der Schnee weggetaut ist.

    LG Hilmi

    Habe auch erst einmal gegoogelt und auf den üblichen Portalen http://www.pilze-deutschland.de und http://www.inaturalist.org geschaut, ob es kartierte Funde in meiner Nähe gibt...

  • Hallo, Die sind hier gar nicht so selten , vor allem an bemoosten Eichen.

    Allerdings so klein , dass man ganz nahe heran muss um sie überhaupt zu sehen.

    Grüße

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • die sind wirklich winzig, oft findet man an einem Stamm mehrere Arten der Rindenhelmlinge, aber wie Norbert schon sagt, ganz nah ran und gut schauen.

    LG Nannette.

    ___________________________________________________

    Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.

    (Oscar Wilde)

  • Wie hübsch!


    Da werde ich in Zukunft wohl auch mehr drauf achten müssen.


    vor allem an bemoosten Eichen

    Danke für den Tipp! Ich werde jetzt alle bemoosten Eichen in der Gegend absuchen. Bin gespannt, ob ich blaue Rindenhelmlinge finde.

    Liebe Grüße
    Birgit

    ____________________________________________________

    100 Chipse - APR 2024 Meldebüah 10 Chipse = 90 Chipse +3 (Nannette-Rätzel) + 6 Chipse (Platz 07) = 99 Chipse

  • Ob das an NorbertA's Kamera liegt, aber seine haben irgendwie ein anderes Blau...heller und mehr so in Richtung Coelinblau, NorbertS's sind fast schon lila und in den FotE sieht man sie in einem ganz verwaschenen, nicht intensiven Blau. Oder sind die so variabel in der Farbe?

    Pilzige Grüße,

    Grüni/Kagi  ==12


    112 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC +4PC Platz 9 APR 2024 +3PC Gnolmhessisch-Bonus = 112PC Stand 05.01.2025)


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    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Ob das an NorbertA's Kamera liegt, aber seine haben irgendwie ein anderes Blau...heller und mehr so in Richtung Coelinblau, NorbertS's sind fast schon lila und in den FotE sieht man sie in einem ganz verwaschenen, nicht intensiven Blau. Oder sind die so variabel in der Farbe?

    Da hängt viel an den Kameraeinstellungen und Lichtquelle - Kunstlicht oder Naturlicht, welche Kelvin-Einstellung, Weißabgleich, auch die Kamera macht einen Unterschied.

    Du siehst aber schon bei NorbertAs Bildern 1 und 2: Die 1 kommt eher in Richtung blass Ultramarin und die 2 eher Richtung hell Kobalt-Azur… wenn ich an die vielen missglückten Versuche meinerseits denke, bestimmte Blautöne von Blüten im Bild festzuhalten, es wird bei den Pilzen nicht leichter sein. :)

  • Hi zusammen,


    natürlich kann die Farbe auf Fotos auch stark täuschen und sie auch in der Natur je nach Kollektion, Alter, Lichteinfall, etc. variieren, aber der von Norbert S gezeigte Pilz wäre farblich eine perfekte Mycena meliigena, sofern die Farben denn halbwegs richtig dargestellt werden. Der von NorbertA aus dem Startbeitrag ist m.E. schon makroskopisch zweifelsfrei pseudocorticola.


    Für gezieltes Suchen am besten stehende, meistens auch bemooste Stämme absuchen, die eine raue Rinde haben, in deren Rändern und Spalten wachsen Rindenhelmlinge sehr gerne. Auch an liegenden Stämmen mit entsprechenden Gegebenheiten hatte ich schon welche, aber seltener und die Umgebung sollte nicht staunass sein, die mögens eher etwas luftiger. Funde von mir lagen etwa von ca. 10 cm bis > 2 m über dem Boden.

    Ich wurde bisher an diversen Laubbäumen fündig, Linde, Eiche, Weide, da sind die nicht so wählerisch. Beide Arten, also pseudocorticola und meliigena sind nicht sehr selten, aber auch nicht häufig, es kann schon etwas dauern, bis mal welche auftauchen und natürlich sind die nicht die Größten. Verwechslungsgefahr bestünde dann an solchen Standorten noch mit einigen weißen Helmlingsarten (Mycena corynephora und tenerrima) und weiteren Arten der Gattung Phloeomana (hiemalis, alba, minutula, speirea), die aber nie solche blaugrauen oder violetten Farben haben. Atypische oder verblasste Exemplare kann man im Zweifel mikroskopisch immer noch gut bestimmen.


    Hier mal ne typische meliigena:


    Und eine pseudocorticola:


    Und noch ein Foto eines typischen Standorts, leider ohne weitere Umgebung, aber das ist eine Stammgabelung in ca. 1,7 m Höhe, die wuchsen da den ganzen Stamm entlang, sowohl meliigena als auch pseudocorticola. Dennoch nicht leicht zu sehen, zumal wenn man üblicherweise am Boden schaut.


    Hoffe das hilft etwas. Im Herbst hatte ich immer die meisten Funde, die Bilder sind alle vom Oktober verschiedener Jahre.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hier noch mal ein Nachschlag zu den kleinen blauen Helmlingen:

    Ursula Kozik war an der mikroskopischen Bestimmung interessiert und hat mir gerade die Ergebnisse mitgeteilt.

    Ich möchte die Ergebnisse gern noch einmal zur Diskussion stellen, da sie nicht eindeutig sind. Nach ein paar Tagen ohne Frost

    gab's heute übrigens frische Fruchtkörper.

    Hier die Ergebnisse:

    Ich habe 19 Hut- und Stielpräparate anfertigen können, die ich in KOH 3% und Kongorot

    mikroskopiert habe.

    Auf dem 7-seitigen Formblatt zeige ich Caulozystiden zwischen und an den Stielhyphen bzw. Auswüchse an den Stielhyphen,

    Sporen, Basidien, Cheilozystiden und Auswüchse der Hutdeckschicht.

    Auffällig sind die nicht amyloiden Sporen, die kurzstacheligen eher

    grobwarzigen Auswüchse der Stielhyphen und die rel. kurzen Auswüchse der

    Cheilozystiden.

    In der Literatur werden die Sporen von Mycena pseudocorticola, J+ also

    amyloid und die Auswüchse der Stielhyphen bzw. deren Stacheln nicht mit

    warzig, sondern stachelig und mit wesentlich längeren Stacheln beschrieben.

    Ebenfalls konnte ich diese „Kurzstacheligkeit“ bei den Cheilozystiden sehen.

    Makroskopisch durch die blaue Hutfarbe und mikroskopisch durch die

    Sporenform, rund, spricht aus meiner Sicht nichts gegen Mycena pseudocorticola -

    wenn da nicht in erster Linie die nicht amyloiden Sporen wären!

    Ignoriert man schlichtweg die mikroskopisch abweichenden Merkmale, die

    nicht amyloiden Sporen ausgeklammert, als „Laune der Natur“ oder als

    nicht reifer Fruchtkörper? Könnte man machen aber da sind ja noch die

    nicht amyloiden Sporen!

    Kann M. pseudocorticola auch Sporen J- oder ist es gar etwas „Neues“ ?


  • Hi,


    also von meiner Seite gibt es auch bei diesen Mikromerkmalen keine Bedenken gegen pseudocorticola.


    Die Cheilo- und Kaulozsytiden sind recht variabel, was die Länge der Auswüchse angeht, das kann innerhalb von einem Exemplar stark variieren, aber auch zwischen Exemplaren und Kollektionen. Die Zeichnungen bei Aronsen zeigen das recht gut:

    A key to Norwegian Mycenas

    Bei eigenen Funden hatte ich auch Zystiden mit sehr kurzen Auswüchsen dabei, die einfach als warzig durchgehen würden.

    Oft varieren die Auswüchse auch mit der Lage an der Lamelle, i.d.R. sind die Zystiden in der Mitte weniger mit Auswüchsen besetzt als die zum Hutrand hin. Extrembeispiel ist Mycena silvae-nigrae, bei der die Zystiden am Hutrand viele lange, auch verzweigte Auswüchse haben, die Zystiden in der Lamellenmitte aber nur normal flaschenförmig mit einem einfachen Halsteil sind. Da glaubt man nicht, dass das Zystiden der selben Art sind, wenn man die gegenüberstellt, obwohl sie von der selben Lamelle stammen und es alle Übergänge gibt. Bei pseudocorticola hab ich das noch nicht systematisch angeschaut.


    Amyloidität der Sporen bei Mycena ist oft so ne Sache, vielfach sieht man die erst in Masse richtig, sprich am Abwurf ist es klar ersichtlich, bei einzelnen Sporen im Präparat könnte man meinen sie wären inamyloid. Kein Vergleich zu z.B. den Sporen der Russulales.

    Es sieht bei anderen Kollektionen mikroskopisch auch so aus wie hier, man kann es wenn mans weiß hier etwas erahnen, dass die amyloid sind:

    Mycena pseudocorticola


    Insofern für mich ne klare pseudocorticola.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.