Austernseitlinge und ...?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 354 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vidar.

  • Hallo.


    Bin vorhin einen kleinen Umweg zum Garten spaziert und habe zu meiner Überraschung am Wegrand Pilze gefunden, die ich für Austernseitlinge halte. Ein paar Meter weiter dann noch Pilze die mich aus der Distanz zunächst Samtfußrüblinge vermuten ließen, bei näherer Betrachtung habe ich diese Idee allerdings wieder verworfen.


    Austernseitlinge habe ich letzten Winter erstmals gezielt gesucht und gefunden, da traue ich mich ran. Samtfußrüblinge habe ich noch nie sicher bestimmt.


    Zunächst die Austern: Toter dünner Baum, ich denke Buche, ca. 1,30 Meter über dem Boden, 2 Meter vom Weg entfernt. Die Lamellen wirken auf dem Foto brauner als sie sind: sind eher weiß-gräulich mit leichtem Braunstich. Geruch: leicht pilzig


    Hier bin ich mir eigentlich sicher sie richtig bestimmt zu haben.



    Interessanter sind für mich die anderen Pilze:

    Am noch stehenden Stammrest einer gefällten Eiche, direkt über dem Boden. Geruch: vor einer Stunde noch angenehm pilzig (trotz gefrorenem Zustand), inzwischen eher muffig. Zu Samtfußrüblingen (erste Vermutung) passt die Stielfarbe leider gar nicht, alte Gifthäublinge würde ich eigentlich auch ausschließen wollen weil keine Ringe bzw. Reste davon. Das einzige was mir jetzt noch einfällt: alte Exemplare vom Grünblättrigen Schwefelkopf (hohler Stiel ist vorhanden).


    Die Pilze sind tatsächlich etwas knalliger gelb/orange und etwas weniger braun als sie auf den Fotos erscheinen.




    Für Hinweise in welche Richtung ich zur sicheren Bestimmung mal gucken kann (und warum) bin ich dankbar.


    Schönen Gruß


    Martin

  • Ahoj, Martin,


    definitiv keine Samtfüße,

    die hätten in dem Alter schon schwarze "Füße".


    Schau mal bei Schwefelköpfen.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Matthias,

    danke für den Hinweis auf Reste von Ring / Teilhülle. Hätte ich wirklich nicht als solche identifiziert, seh nun aber was du meinst.

    Hab mich auch direkt versucht da reinzufuchsen und bin nun zugeben etwas verwirrt.


    Das es sich um den Grünblättrigen Schwefelkopf handelt, erscheint mir relativ wahrscheinlich. Ich finde nichts was besser passen würde.

    Allerdings: Entweder widersprechen sich meine beiden Pilzbücher bei der Beschreibung des Stiels an einer Stelle oder ich habe da ein Problem zu verstehen was gemeint ist.


    a) Laux, H.E.: "Der große Kosmos Pilzführer": "Stiel [...] von Sporenpulver dunkel gefärbte Schleierreste können am Stiel eine ringförmige Zone andeuten [...]"

    b) Gminder, A.: "Handbuch für Pilzsammler": "Stiel [...] ohne Velumreste [...]


    Schleier = spinnenwebsartiges Velum, oder?

    a) es kann Velumreste geben vs. b) es gibt keine Velumsreste

    --> Widerspricht sich das tatsächlich oder bin ich mit den Begrifflichkeiten überfordert?

  • Hallo Martin,

    das widerspricht sich natürlich.

    Sie sind deutlich sichtbar und es ist egal wie die Ausprägung ist. Also Beispiel finde ich da den Reifpilz gut mit seinem häutigen Ring der lange in einer eigenen Gattung war bis man ihn aufgrund genetischer Befunde zu den Schleierling stellt.

    Beim Schreiben von Pilzbüchern können sich natürlich auch mal Fehler einschleichen, der Andreas hat es sicher nicht absichtlich geschrieben,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Also, bei meiner Ausgabe von Gminder/Handbuch Pilze (2023) steht bei Stiel gar nichts, aber dafür beim Hut "Velumreste", und das Bild zeigt Reste am Stiel. Also kommt man schon drauf … Vielleicht hast Du ein veraltetes Buch?


    Edit: Laux besitze ich auch, dachte zuerst an ein anderes Buch – stimmt, da ist von "Schleierresten" die Rede … das ist natürlich zumindest technisch nicht die korrekte Wortwahl …

  • Lieber Martin

    In Winkler’s Pilze Mitteleuropas 2. Auflage ist der Wortlaut folgendermassen:

    Stiel…,Spitze stets mit grünlichem Schein, oft mit grauvioletter Ringzone (Cortina)..“

    Vielleicht hilft dir dies noch weiter in deinen Recherchen.

    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Danke für die Aufklärung Matthias, dachte ich steh total aufm Schlauch. ^^ Mir war letztlich schlicht nicht klar, dass Schleirreste am Stiel bereits als "Ring" definiert werden.

    (Um das herauszufinden hätte ein Blick auf die Skizzen auf Seite 1 bei Laux jedoch ausgereicht, mein Versäumnis.)



    Hallo Pilzfreund77,


    Das "Handbuch Pilze" und das "Handbuch für Pilzsammler" sind nicht identisch, wenn auch beide von A. Gminder. Meines ist von 2021, denke das ist die aktuellste Auflage.

  • Also, bei meiner Ausgabe von Gminder/Handbuch Pilze (2023) steht bei Stiel gar nichts, aber dafür beim Hut "Velumreste", und das Bild zeigt Reste am Stiel. Also kommt man schon drauf … Vielleicht hast Du ein veraltetes Buch?


    Edit: Laux besitze ich auch, dachte zuerst an ein anderes Buch – stimmt, da ist von "Schleierresten" die Rede … das ist natürlich zumindest technisch nicht die korrekte Wortwahl …

    Wieso sind "Schleierreste" die falsche Wortwahl? Schwefelköpfe besitzen doch eine Cortina?

  • Wieso sind "Schleierreste" die falsche Wortwahl? Schwefelköpfe besitzen doch eine Cortina?

    Ich dachte nicht, dass man das bei denen auch so nennt … Hatte ganz naiv den Ausdruck für Schleierlinge reserviert. Dann habe ich wieder etwas dazugelernt, Danke.

    Da gibt's sogar eine Frage bei den PSV-Prüfungsfragen, Nr 223:

    "Nennen Sie drei Gattungen, die zumindest im Jugendstadium eine Cortina

    aufweisen".

    Risspilze haben oft auch eine solche. "Schleier" ist lediglich die deutsche Bezeichnung von Cortina.


    Viele Grüße

    Michael