Hallo zusammen,
nachdem es hier an Neujahr sehr windig war, ging es dann am 2.1. direkt wieder auf Tour für mich. Ziel war diesmal der Chorbusch nördlich von Köln, der u.a. eine Naturwaldzelle mit Eichen-Hainbuchen-Linden-Wald aufweist. Pilzlich ging es quasi so los, wie es im letzten Jahr aufgehört hat, nämlich direkt mit einem mutmaßlichen Erstnachweis für Deutschland.
1. Myxarium nucleatum agg. ist erstmal unspektakulär. Da einige Fruchtkörper aber rosa waren und ich im Hinterkopf hatte, daß es auf Linde auch noch andere Glibberpilze gibt, habe ich mal einige eingepackt und unters Mikroskop geworfen. Der Glibber war dann tatsächlich nur M. nucleatum, aber im Präparat waren immer wieder Objekte zu sehen, die an Hufspuren eines Rehs erinnerten. Das sind Zygokonidienpaare von Zygogloea gemellipara, einem Pilz, der auf M. nucleatum parasitiert, dabei aber keine eigenen Fruchtkörper bildet. Die befallenen Pilze sind auch makroskopisch nicht verändert, das heißt, man zieht hier wirklich Lose. Jetzt muß man mal schauen, ob der Pilz selten ist oder ob er sich häufiger finden läßt.
2. Sieht erstmal aus wie Peniophora quercina, auf Linde dürfte das aber Peniophora rufomarginata sein. Die Hyphen des Subikulums sind jedenfalls braun gefärbt, wie es sich laut Literatur gehört.
3. Hapalopilus rutilans mit typischer KOH-Reaktion
4. Braunfäule bei der Arbeit
5. Auf Linde immer mal wieder bei feuchter Witterung zu finden: Sirobasidium brefeldianum
6. Daedalea quercina
7. Ebenfalls ein typischer Lindenpilz: Holwaya mucida mit Haupt- und Nebenfruchtform
8. Die Teleomorphe von Stilbospora macrosperma auf Carpinus betulus
Björn