Zimtblättriger Hautkopf?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 347 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Liebe Pilzkenner*innen,


    der heutige kurze Ausflug in den Park brachte den Fund dieses einzelnen Fruchtkörpers mit sich. Er fand sich unter einer kanadischen Hemlocktanne im Gras. Es war kalt (ca. 2 °C), wahrscheinlich deshalb habe ich keinen Geruch wahrnehmen können. Leider habe ich den Fruchtkörper nicht halbiert, so dass ich nichts zur Farbe des Hutfleisches sagen kann. Mein Bestimmungsversuch landet bei Zimtblätteriger Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus). Kann das hinkommen oder ist ein anderer Haut- oder Raukopf wahrscheinlicher?






    In unmittelbarer fanden sich zahlreiche dieser kleinen Pilzchen, die ich als Runzlige Koralle (Clavulina rugosa) benamsen möchte.

    (Oder ist das etwa ein winkendes Wiesel?)




    Von diesen hier fanden sich einige an verschiedensten Stellen. Der milde Geruch nach Weihnachtsgebäck (Anis) legt Langstieliger Dufttrichterling (Clitocybe fragrans) nahe.







    Ich freue mich über Korrekturen, Bestätigungen, Anmerkungen.


    LG Michael

    Schipse (Historie im Profil): 119-15(APR '24)=104+7(Platz 6)+4(Landungswette)+3(Gnolmgeschichten)+3(lustige Sprüche)+3(schöner PhalschPhal)+3(Laudator)=127


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  • Grüß Dich Michael,



    beim ersten Pilz bin ich dabei. Die gezackt wirkenden Lamellen, besonders aber die Farbe derer und des Hutes. Ich finde sie oft auch bei diesen Temperaturen.


    Dein dritter Pilz sagst Du riecht nach Anis, da gehe ich auch mit. Auch ihn fand ich schon bei diesen Temperaturen.

    Bei Deiner Koralle, da kenn ich mich denn so gar nicht aus.

    Liebe Grüße vom


    Bläuling


    Meine Bestimmungsversuche sind KEINE Verzehrfreigaben



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  • Hallo Karl W ,


    danke für deine Einordnung. Ich tue mich mit der Abgrenzung der Untergattungen bei Cortinarien schwer und wüsste sehr gerne, woran du die Unterscheidung hier festmachst. Liegt es an dem fehlenden Buckel in der Hutmitte? Oder würdest du den Hut als hygrophan bezeichnen? Kannst du am Stiel die entscheidenden Unterschiede festmachen. Ich würde mich sehr über eine kurze Fortbildung hierzu freuen, wenn du das mit wenig Aufwand hier benennen könntest.


    LG Michael

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  • Danke Karl,

    bei den Hautköpfen sind die Lamellen freudig gefärbt (rot, orange, gelb, oliv mit Zwischentönen).

    das ist auf Vergleichsbildern tatsächlich auch gut zu erkennen. In den Beschreibungen steht allerdings häufiger, dass die Farbe im Alter zu zimtbraun wechseln kann, das hat mich zum Hautkopf geleitet, obwohl darin dann wohl mehr Orangetöne vorhanden sein müssten. Beschreibung von Farben ist häufig nicht so eindeutig. Deine Sicherheit und die dazugehörige Erklärung ist für mich sehr hilfreich und lehrreich. Danke dafür.


    LG Michael

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  • Hallo Michael,


    ich schließe mich Karl an, auch für mich sieht das nicht nach einem (Zimtblättrigen) Hautkopf aus.


    Zum einen wegen der Lamellen (den Ausdruck "freudige Farben" verwende ich für Hautkopf-Lamellen auch gerne, der passt so gut :) ), aber auch die Hutoberfläche hat eine Farbe/Struktur, die mich nicht an einen Hautkopf würde denken lassen. Das kann ich aber nicht so gut festnageln. Ich glaube, es liegt an dem weißlich-rauhen. Ist ja nicht so, als könnten Hautköpfe nicht auch mal eine rauhe Hutoberfläche haben. C. phoeniceus hat das ja beispielsweise. Aber das sieht dann nicht so aus, als würde der Hut gleich die Farbe verlieren. Ich kann es schlecht in Worte fassen.


    Beste Grüße

    Sabine

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  • Hallo zusammen,

    das Problem mit "älteren" Hautköpfen gibt es immer wieder.

    Wie Karl schon angemerkt hat, ist die leuchtende Lamellenfarbe das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den Hautköpfen und Telamonien/Rauhköpfen
    Ein Trick kann man anwenden um auch älteren Hautköpfen ihre Farbe zu entlocken.
    Ein Papier-Taschentuch mit hochprozentigem Alkohol/Spiritus tränken und den Pilz mit der Lamellenseite darauf drücken, dabei ruhig kräftig Druck ausüben.
    Nach 20 Sekunden hat sich genug des Anthrachinon-Farbstoffes im Alkohol gelöst.
    Jetzt sollte man schon etwas von dieser Farbe auf dem Taschentuch sehen.
    Nun mit Ammoniak oder Lauge die farbigen Stellen beträufeln , bei Ammoniak reicht schon der Dampf für eine Umfärbung
    Bei Hautköpfen färbt sich die Farbe in ein Magenta, Purpur um. Der Effekt ist ziemlich eindrücklich.
    Damit ist ein Hautkopf nachgewiesen.
    Bei einer "normalen" braunen Telamonie passiert einfach nichts.

    LG
    Uwe


    PS: ich zweifle übrigens auch bei diesem "Hautkopf"