Rosa Myxomycet

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 497 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von haruma.

  • Einen wunderschönen Sonntag in die Runde!


    Für die Bestimmung eines Schleimpilzes suche ich Hilfe.

    Der Fund stammt von Mitte November 2024 und war unreif; er wächst auf einem liegenden, mit Moos bewachsenen, entrindeten Laubholzast (Ahorn):



    Inzwischen hat er sich zur Reife entwickelt:




    Die "inneren Werte" zeigen in Durchsicht ockerfarbene, rundliche Sporen mit deutlichen Warzen und Strukturen, die ich als Bruchstücke des Capilitiums deute:



    Sporengröße: Me = 11.2 × 10.4 µm ; Qe = 1.1


    Da ich mich bisher nur wenig mit Schleimpilzen beschäftigt habe, bitte ich um Bestimmungshilfe.

    Mein Bestimmungsversuch ergab: Arcyodes incarnata, aber ich bin mir gar nicht sicher.


    Vielen Dank für eure Hilfe und viele Grüße


    Harald

  • Hallo Harald.

    Mein Bestimmungsversuch ergab: Arcyodes incarnata, aber ich bin mir gar nicht sicher.

    Ein schöner Schleimi. :thumbup:


    Vielleicht können ja lamproderma Ulla und/od. BlonBoah Noah da nochmal kurz einen fachmännischen Blick drauf werfen.


    Viele Grüße

    Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Hallo Marcel,


    vielen Dank für das Echo und den Daumen!


    Ich würde mich freuen, wenn einer der "beginners with greater knowledge" mal einen Blick auf meinen Fund werfen könnte. Ich möchte keinen Fund einfach entsorgen, nach dem Motto "kenn ich nicht - interessiert mich nicht!". Dafür ist die Natur viel zu faszinierend und zu wertvoll!


    Herzliche Grüße


    Harald

  • Hallo zusammen,

    leider kann ich zu dem Schleimer auch nicht viel beitragen. Da muss wirklich Ulla lamproderma mal drüberschauen.


    Beim ersten Bild würde ich sofort Tubifera ferruginosa sagen, aufgrund der Farbe, der dichten Anordnung der Einzelfruchtkörpern und aufgrund des weißen Hypothallus' (so würde ich zumindest die weißen Stellen oben im Bild interpretieren).


    Die Sporen sind für T. ferruginosa und Arcyria congesta (= Arcyodes incarnata) zu groß, die Warzen sprechen aber für A. congesta (T. ferruginosa-Sporen hätten ein Netz), das Capillitium (wenn es kein Pseudocapillitium ist) natürlich auch.


    Ich würde auch zu Arcyria congesta tendieren, aber so ganz überzeugt bin ich nicht.


    Ein seitliches Bild von dem Pseudoaethalium wäre vielleicht noch hilfreich.


    Liebe Grüße
    Noah

  • Hallo,

    es ist immer etwas schwierig wenn Schleimpilze unreif gefunden werden und dann erst nachreifen.

    Da kommt es oft zu merkwürdigen Sporengrößen oder andere Fehlentwicklungen.

    In dem Fall kann ich das leider auch nicht beurteilen inwieweit die Sporen gestört sind. Für Arcyodes incarnata oder wie die Art jetzt wieder heißt Arcyria congesta sind die Sporen wie Noah schon schrieb eigentlich zu groß. Das Capillitium sieht dagegen schon recht ähnlich aus.

    Makroskopisch sehen die Fruchtkörper auch etwas merkwürdig aus. Die Art ist allerdings recht selten und ich habe sie nur 2x gefunden. Da kennt man natürlich nicht die Variationsbreite.

    Tubifera fällt aber meiner Meinung völlig raus. Da paßt gar nichts.

    Es wäre besser wenn man so etwas selbst anschauen könnte.

    Ansonsten kann ich nichts weiter dazu sagen.


    VG Ulla

  • Hallo Ulla, hallo Noah,


    euch beiden erst mal herzlichen Dank für die Mühe, die ihr euch mit meinem Fund gemacht habt.

    Beim Aufsammeln war ich erst mal makroskopisch von Tubifera ferruginosa ausgegangen, aber der Vergleich mit Bildern eines früheren Fundes zeigt deutliche Unterschiede.




    Deshalb habe ich das Exemplar nicht entsorgt, sondern gelegentlich auf Veränderungen überprüft. Das Ergebnis habe ich im Beitrag oben vorgestellt.

    Hier noch mal stark vergrößert direkt nach dem Aufsammeln:



    Was mich noch hellhörig gemacht hat, war die Info, daß Tubifera ferruniginose meist auf Nadelholz zu finden ist, was bei dem aktuellen Fund ebenfalls nicht zutrifft.


    Daß ich damit die Sporengröße nicht passend bekomme ist mir klar. Aber ich konnte weder in den "Myxomyceten" noch im Netz Bilder oder weitere Informationen finden, die die Variationsbreite oder Verwechselungsmöglichkeiten aufzeigen.


    Mit euren Informationen kann ich jetzt endlich einen Strich unter den Fund machen, auch wenn deutliche Abweichungen vorliegen, die ein cf erfordern.


    Herzliche Grüße und vielen Dank


    Harald