Wechselobjektivkamera für Okularfotos nutzen

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  • Ich habe vor kurzem eine ältere Wechselobjektivkamera (Sony a58) geschenkt bekommen. Da ich mich auch gerade am Mikroskopieren versuche, aber leider nur eine sehr schlechte USB-Kamera habe, dachte ich mir, ich nutze für Fotos direkt die Sony Kamera. Ich habe mir deswegen auch gleich einen für die Kamera passenden A-Mount Adapter geholt, das Objektiv entfernt und die Kamera mit dem Adapter verbunden. Den Adapter habe ich dann in den T-Tubus bis zum Anschlag eingeführt. Leider musste ich nach dem Zusammenbau feststellen, dass ich das Bild vom Präparat nicht fokussiert bekomme. Da ich mich mit der Fotografie noch weniger als mit dem Mikroskop auskenne, weiß ich leider auch nicht wie ich dieses Problem lösen kann. Könnte es sein, dass hier Zwischenringe für die Kamera noch erforderlich sind?

  • Hallo Askger,

    Kamera-Adaption ist ein nichttriviales Problem. Deswegen verkaufen die Markenhersteller von Mikroskopen auch Adapter mit eigener Optik für 1000€+


    Wenn Dein Mikro Unendlich-Optik hat, kannst Du aber ohne Optik im Adapter die Kamera in der Höhe so einstellen, das Bild scharf wird.


    Ohne genaue Daten zu Mikroskop und jetzigem Adapter wird es wohl schwer sein, Dir etwas zu empfehlen.


    Wolfgang

  • Ja mit Unendlich-Optik. Das ist ein Bresser Science Infinity, welches ich mal sehr günstig erstanden habe, leider kein echter Markenhersteller. Der Adapter ist auch von der selben Marke. Ich habe jetzt aber auch nicht versucht hier vertikal den Adapter zu variieren sondern bis zum "Anschlag" im Tubus gehabt.

  • ... und der Adapter hat keine Optik, sondern ist nur ein Rohr?


    Dann leg doch mal ein extrem kontrastreiches Objekt drunter, z.B. ein Objektmikrometer, halte mal ein Seidenpapier/Butterbrotpapier über den Trino-Ausgang und gucke, auf welcher Höhe Du ein scharfes Bild siehst. Das gibt Dir einen guten Eindruck, auf welcher Höhe sich der Foto-Chip der Kamera befinden sollte.


    Ich hatte mit vor 20 Jahren mal für diesen Zweck beim Astro-shop einen verstellbaren Adapter auf Basis von M52-Gewinde mit einem Konterring besorgt. Den konnte man auf Bruchteile von Millimetern in der Länge verstellen und dann festziehen. Sitzt immer noch.


    Bleibt aber Gebastel. Da hätte ich Bresser inzwischen mehr zugetraut :(


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hin und wieder fotografiere ich mit Mikroskop-Objektiven (ohne Mikroskop), wenn ich größere Abbildungsmaßstäbe benötige. Allerdings sind das Endlich-Optiken, weil diese in der Lage sind, ein Bild auf eine Ebene zu projizieren, z.B. auf einen Kamerasensor. Unendlich-Optiken können das nicht. Sie benötigen für die Fotografie eine weitere Optik (Tubuslinse oder "tube lens"), um die parallel laufenden Lichtstrahlen, die aus der Unendlich-Optik herauskommen, auf eine Bildebene zu projizieren. Meines Erachtens sollte das Seidenpapier/Butterbrotpapier-Experiment an keiner Stelle ein scharfes Bild liefern. Und bei Endlich-Optiken, wie ich sie zur Fotografie verwende, läge diese Bildebene innerhalb des Tubus, um von dort aus vom Okular weitervergrößert zu werden.


    LG Olaf

  • Hallo Olaf,

    zumindest bei meinem Olympus BX41 ist der "Unendlich-Bereich" mit parallelem Strahlengang unterhalb der Tubus-Linsen, und der Trino-Ausgang oberhalb davon. Deswegen gibt es bei meinem Mikroskop ca. 10 cm oberhalb des Trino-Ausgangs ein virtuelles Zwischenbild. Nach meinem Verständnis sind die Mikroskope anderer Hersteller analog aufgebaut, und jedes Unendlich-Mikroskop benötigt die Tubuslinsen auch für die Farbkorrektur (was bei Endlich-Objektiven das Okular übernimmt), aber in diesem Punkt lasse ich mich gerne belehren.


    Grüße,


    Wolfgang