Torrubiella arachnophila aff.

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 332 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cyrill.

  • Liebe Freunde des Makaberen,


    Gerade für die Insektoparasiten gibt es ja nicht viel verfügbare Spezial-Literatur, zumindest Online nicht.

    So war es für mich auch ein wenig schwierig wenigstens bis an die Gattung zu kommen.


    Diesen Winter war persönlich vom Hauptaspekt der Weisstanne geprägt, der ich mich gewidmet habe.

    Zumal riesige Bestände im Schweizer Mittelland stehen und ab und zu ein Förster grosse Überhälter stehen lässt um reichlich Naturverjüngung zu erzielen.

    An eben einer dieser grösseren, bis an den Stammgrund beasteten Bäume bin ich auf einen kleinen 1-2cm grossen Knubbel gestossen.

    Die Freude war demenstprechend gross als ich schon im ersten Moment die Spinnenbeine unter den weissen Antennen hervorlugen sah.


    Eventuell kann man anhand des Konidienträgers schon mehr dazu sagen?

    Auf jeden Fall mein Fund des (angebrochenen) Jahres 2025 :)




    Torrubiella arachnophila, eine wenig bekannte Kernkeulenart auf Spinnen Thomas Glaser

    thorben96




  • Hallo Cyrill,


    ich muss passen.

    Es ist eine Nebenfruchtform der Torrubiella, aber welche kann ich nicht sagen.

    Das Problem ist, dass sich hinter diesen Arten noch mehrere andere verstecken und auch der Wirt eine wichtige Rolle spielt.

    Es gibt auch 2 verschiedene Formen von Konidienträger (Aspergillus und Penicillium Form).

    Ich vermute bei dir die Aspergillus Form, kann das aber nicht genau sagen.

    Was noch fehlt sind die Konidien, da spielt die Form und auch die Größe eine wichtige Rolle.

    Es könnte durchaus Torrubiella arachnophila sein, aber dafür werden mehr Merkmale benötigt, damit dieser in die engere Auswahl kommt.


    VG : Thorben

  • Lieber Thorben,

    ich hab mir doch fast gedacht das es nicht ganz so simpel ist, wäre ja zu schön gewesen.

    Danke für Deine Ausführungen, die ich sehr schätze, da Du ja einer der wenigen bist der tiefer in der Materie verhaftet ist.

    Das heisst das sich auch eine Sequenzierung erübrigt, falls da eine geringe Chance besteht ?

    Wenn überthaupt Vergleichs- bzw. Referenzsequenzierungen exsistieren.


    Besten Dank fürs reinschauen

    Cyrill

  • Hallo Cyrill,

    Das heisst das sich auch eine Sequenzierung erübrigt, falls da eine geringe Chance besteht ?

    Wenn überthaupt Vergleichs- bzw. Referenzsequenzierungen exsistieren.

    Es kommt darauf an was dein Ziel ist.

    Die Torrubiella arachnophila ist ja nicht falsch und Makroskopisch könnte es gut passen.

    Mikroskopisch dagegen unklar.

    Daher würde bei dem jetzigen Stand Torrubiella sp. sicher sein.

    Wenn du mehr Mikroskopische Merkmale lieferst, dann könnte man vielleicht sagen, dass Torrubiella arachnophila ein guter Arbeitsname ist.

    Willst du auf Nummer sicher gehen, dann kannst du eine Sequenz versuchen zu bekommen.

    Manche versuchen es ohne Kultur und andere machen lieber eine Kultur und sequenzieren diese dann.

    Auch Kulturen haben Merkmale.

    Die Sequenz alleine bringt dir nichts, denn du willst deinen Fund ja auch mit anderen vergleichen was dann schwierig wird.

    Andersherum möchte vielleicht andere deinen Fund auch nachvollziehen wollen.

    Meiner Meinung nach ist es am besten, wenn man ein "Komplettpaket" aus Makro- und Mikromerkmalen und zum Schluss auch die im Labor durchgeführte Kultivierung und Sequenzierung hat.

    Aber jede Person hat andere Ansprüche und Ziele, der Name alleine ist das "Einfachste".


    VG : Thorben

  • Danke Thorben für die Erklärung der Methodik und Angehensweise!

    Du hast schon recht so eine solide, gestütze Bestimmung durchzuführen.

    Ich hoffe am Wochenende noch mehr Zeit in den Fall investieren zu können.


    Alles Gute

    Cyrill