Was ist das für ein Leistling? Eine Kraterelle?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.616 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tuxhafen.


  • Hallo Mathilde,


    das ist kein Leistling,wohl eher ein Aniszähling-hast du an den Pilzen gerochen und war Totholz in der Nähe?


    Gruß,Johannes


    Hallo Johannes,


    erst mal danke für deine schnelle Antwort.
    Daran gerochen habe ich leider nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass es ein Leistling ist, weil Leisten bzw. so was ähnliches zu erkennen waren.
    Allerdings war ich beim Fotografieren nahe dran, habe aber nichts gerochen. Aber wenn ich die Bilder im Internet vergleiche, dann hast du sicher Recht ...


    Er wuchs direkt neben einen alten Fichtenbaumstumpf, also wahrscheinlich auf Totholz.


    Ich schicke nochmal ein Foto, wo er noch etwas jünger war (4 Tage vorher)


    Mathilde

  • Hallo Mathilde!


    Falls du übrigens keinen Anisgeruch wahrnimmst, man spaltet da jetzt eine angeblich abgrenzbare Art ab. Lentinellus inolens (Geruchloser Zähling) nennt sie sich. Inwieweit das Berechtigung hat, weiß ich allerdings nicht. Hab es bloß letztens irgendwo gelesen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Mathilde,



    Dieser Pilz wächst im Thüringer Wald in einem reinen Fichtenwald.


    - Das ist zweifelsfrei ein "Aniszähling" (Lentinellus cochleatus)


    ---> Ich habe diese bereits am Habitus leicht erkennbare Art bisher allerdings nur an "Laubholz" (fast ausschleßlich Buche) gefunden, soll allerdings nach Literatur auch an "Nadelholz" vorkommen.


    Anmerkung:
    - Kenne mich im "Thüringer Wald" leider nicht aus. Aber in meiner Gegend (Ulmer Raum) handelt es sich bei den "reinen Fichten-Monokulturen" überwiegend um "Nachfolgeforste" früherer Laubwälder, die nach der brutalen "Abholzung" der Wälder durch die Besatzungsmacht "Frankreich" durch schnellwüchsigere "Monokulturen" ersetzt wurden. Und in diesen "Nachfolgeforsten" findet man auch heute noch nicht völlig vermorschte Laubholz-Stümpfe.
    ----------------


    Doch sei's drum. Gleichgültig ob Laub- oder Nadelholz:
    - Diese Art riecht recht intensiv nach "Anis". Aber, da darauf möchte ich auch noch hinweisen:
    ---> Da gibt es laut Literatur noch die geruchlose var. inolens. Habe die zwar noch nie in der Hand gehabt, soll allerdings nicht einmal sehr selten sein.
    ------------------------


    - Jetzt wurde ich neugierig und habe nachgeschaut, was "G.J. Krieglsteiner (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs Bd. 3; Ulmer Verlag" schreibt:



    Zitat


    Substrate:
    Laub- (180/26; vorzugsweise Rotbuche), seltener Nadelholz (48/3). die jeweils 2 Zahl bezieht sich auf var. inolens.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Johannes!


    Dein Substrat passt schon zu Thüringen. Meine meisten Funde sind an morschem Fichtenholz.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Gerd,


    Die geruchlose Variante habe ich ebenfalls noch nie gesichtet,weswegen ich ein "normalerweise" hinzugefügt habe. (wobei klar ist,dass ein Pilz auch einmal keinen Geruch besitzen kann...)


    Fichte als Substrat kann ich definitiv bestätigen,allerdings kann ich diese Art nur ca. 2-mal pro Jahr bei Fichten finden.


    Liebe Grüße aus dem Allgäu,
    Johannes


    P.s: Habe jetzt schon die Bestätigung von Ingo-vielen Dank!

  • Hallo Ingo,



    Dein Substrat passt schon zu Thüringen. Meine meisten Funde sind an morschem Fichtenholz.


    - Super und herzlichen Dank :thumbup:
    ---> Für mich schon sehr bemerkenswert, wie sich die Haupt-Substrate sogar innerhalb der BRD ändern können.


    Wieder etwas dazugelernt
    Gerd

  • Also erst nochmal einen ganz herzlichen Dank an Johannes, Ingo und Gerd!


    Ich hatte heute nachmittag frei und bin nochmal in den Wald gelaufen. Das Ergebnis war ein voller Pilzkorb :) und nähere Informationen über den Aniszähling.


    Ja, es ist wirklich ein Aniszähling, der erste seiner Art, den ich je gesehen (oder zumindest beachtet) habe.


    Der neue Regen hat dem Pilz sehr gut getan. Er sieht viel besser und frischer aus als noch vor 1 Woche (die Fotos waren schon 1 Woche alt).
    Und ich habe meine Nase direkt an den Pilz gehalten: Er riecht nach Anis!


    Ringsrum sind wirklich nur Fichten und soweit der alte Baumstumpf noch eine Erkennung zulässt, war das auch mal eine Fichte.


    Viele Grüße aus dem pilzreichen Thüringer Wald.
    Bis zur nächsten Pilzbestimmung!


    Mathilde

  • Hallo Mathilde,


    Denke auch du hast Aniszählinge gefunden.
    Anisgeruch natürlich Bedingung ! Beim schneiden des Pilzes (ich gehe davon aus war direkt auf Holz ???) muss man selbst mit einem scharfen Messer einiges an Kraft aufwenden um die Dinger abzukriegen ( die machen ihrem Nahmen echtz alle Ehre ).
    Hab ich auch schon auf der Ostalb entdeckt im Mischwald.


    Haben so eigentlich keinen großen Speisewert, lassen sich jedoch getrocknet (geht sehr gut)
    und zermahlen in der Kaffeemühle prima zu exotischem Pilzpulver verarbeiten und geben in kleiner Dosierung einem Gericht eine mal etwas andere Note.
    Hinterher ein Ouzo und alles wird gut....


    Gruß Michael


    Dies ist nat. keine Essensfreigabe für das Fundstück. Bitte erst genau bestimmen.

    Bei Regen oder Sturm, hol ich den Pilz noch vor dem Wurm...

  • Hallo Michael!


    Bleibt der Anisgeruch-, geschmack oder verflüchtigt der sich mit dem Trocknen?


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Gerd,


    Hab die postings leider nur kurz überflogen...:shy:
    Aber wieder was dazugelernt.... Danke !


    Bei meinem Erstfund brauchte ich allerdings nicht mal das Buch im Wald.
    Ich hatte durch das wieder und wieder und wieder studieren der Bücher
    beim Anblick der Zählinge sofort Aniszähling im Kopf ( das "Bingggg" ) war fast
    zu hören.
    Als sich der wirklich extreme Anisgeruch dann auch noch aufdrängte, wars dann
    Sonnenklar. Wünschte das würde mir öfters so spontan passieren.
    Hab die dann natürlich auch mitgenommen und mich dran ergötzt.....und getrocknet !


    An Ingo: Ja der Geruch bleibt erhalten...sofern natürlich vorher schon vorhanden.....


    Gruß Michael

    Bei Regen oder Sturm, hol ich den Pilz noch vor dem Wurm...