Judasohren? Bitte Hilfe!

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 773 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von martindr846.

  • ichLiebe Community!

    Bitte um Hilfe, gefunden an sehr totem Laubholz und völlig angesogen im Regen. Schmecken wie Judasohren, sind aber für mich zumindest so ungewöhnlich braun. Unterseitecteils aderig, teils glatt?!

    Außerhalb von Wien im Laubmischwald.

    Danke,

    LG Sepp

  • Eindeutig.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Die Farbe ist für das bei uns heimische Judasohr tatsächlich etwas ungewöhnlich. Vielleicht eine andere Ohrlappen-Art, die sich dort auf welchem Wege auch immer breit gemacht hat?


    LG Christopher

  • Moin Sepp,

    zu den Ohren hast du ja schon etwas erfahren. Obwohl ich nicht sicher bin, dass alle Bilder Judasohren zeigen. Ich habe nämlich keine Lust gehabt, deine Fotos bis zu Ende zu schauen. Zu viele. Deshalb meine Frage: warum hast du so viele Fotos eingestellt?


    Und wenn ich es richtig verstanden habe, hast du die Pilze gegessen, bevor du richtig sicher gewesen bist, dass es Judasohren sind. Wenn das so ist, würde mich interessieren, ob du das für gesund hältst?

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Und wenn ich es richtig verstanden habe, hast du die Pilze gegessen, bevor du richtig sicher gewesen bist, dass es Judasohren sind. Wenn das so ist, würde mich interessieren, ob du das für gesund hältst?


    Schmecken wie Judasohren

    Was soll die Anfrage wenn du sie eh schon gegessen hast, und was versprichst du dir davon wenn du ein und den selben Pilz aus 20 Positionen fotografierst die keinenen zusätzliche informell relevanten Inhalt bieten?

    ...........................:snail:

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  • Ok Sepp, deine Recherchen waren korrekt. Das Einfügen der Fotos ist anfangs ein bisschen sperrig.

    Aber bitte, iss niemals Pilze, bevor du dir nicht hundertprozentig sicher bist. Das kann ernsthaft in die Hose gehen - und schlimmer.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo und Danke!

    Natürlich habe ich sie nicht gegessen, sondern nur ein kleines Stück gekostet.

    Danke für das Verständnis, ist mir ein Fehler passiert beim Hochladen. Ich bin 62 und kein Volltrottel - warum diese Häme? Es gibt keinen gefährlich giftigen Doppelgänger, aber hundert Studien zur medizinischen Nutzung von Auriculae - z.B. zur Blutverdünnung. Also Kipf raus aus dem Suppenteller, da draußen gibt es mehr.

    Danke für die wohlmeinenden Ratschläge, jetzt sind sie nicht mehr klitschnass und sehen doch eh typisch aus, oder?

    LG Sepp


    Danke!

  • Hallo Sepp.

    ... hundert Studien zur medizinischen Nutzung von Auriculae - z.B. zur Blutverdünnung.

    Dies halte ich so für nicht ganz korrekt. Von einer medizinischen Verwendung kann man hier nicht wirklich sprechen, bestenfalls von einer alternativ-medizinischen Anwendung.


    Es ist richtig, dass diverse Auricularia-Arten weltweit - insbesondere aber im asiatischen Raum (TCM) - traditionell naturheilkundlich genutzt werden und es gibt auch etliche mehr od. weniger naturwissenschaftlich akkurat durchgeführte Untersuchungen, die hier mehr od. minder fundierte Hinweise auf die Wirkstoffe und Wirkweisen dieser Pilzarten bei div. Beschwerden u. Erkrankungen geben. Mir ist jedoch noch keine schulmedizinisch-akademische Studie bekannt, die hierzu was beigetragen hat, was unbestritten ist.


    Es gibt wohl eine chinesische Studie aus 2019, die im Doppelblindverfahren über ein halbes Jahr untersucht hat, wie Auricularia sich auf den Hormonhaushalt u. Gewicht auswirkt und diese Studie zeigte, dass Auricularia hier für eine Verbesserung der Zucker-/Fettstoffwechselwerte gesorgt hatte und sich die hormonelle Situation auch wesentlich verbessert hatte, aber die Kohorte hatte weniger als 100 Probanden (und alles Frauen übrigens).


    Man müsste da noch mehr u. vor allem naturwissenschaftlich seriös forschen und untersuchen, um dort mehr Klarheit zu bekommen und um überhaupt solide Aussagen treffen zu können. Mit einiger Sicherheit wird es da noch einige interessante u. hilfreiche Erkenntnisse geben, was dann auch medizinische bzw. pharmakologische Verwendung angeht. Ich wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings sehr vorsichtig mit irgendwelchen Aussagen / Behauptungen, dass allgemein eine medizinische Wirksamkeit vorliegen würde.


    Viele Grüße

    Marcel

    »Experts do not exist,

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    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


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  • Da hast du dir ja jetzt einen schönen Vorrat angelegt, Sepp. Dann war das mit dem "schmecken wie Judasohren" glücklicherweise ein Missverständnis. Eine Kostprobe macht eigentlich bei Judasohren wenig Sinn, wenn man den Eigengeschmack potenzieller Verwechslungspartner nicht kennt, daher hatte ich deine Kostprobe als Mahlzeit interpretiert.

    Dass hier einige Leute (ich auch) allergisch darauf reagieren, wenn jemand Pilze isst und anschließend fragt, was er denn eigentlich gegessen hat, kommt nicht von ungefähr. Die Pilzsachverständigen unter uns können ein Lied davon singen, wie gedanken- und verantwortungslos manche Zeitgenossen mit ihrer Gesundheit umgehen. Und gelegentlich werden wir um den Schlaf gebracht, weil wir eben zu jeder Tages- und Nachtzeit kontaktiert werden, wenn wieder einmal jemand Giftpilze konsumiert hat und die Ärzte herausbekommen müssen, um welche Art es sich handelt, bevor sie effektive Behandlungsmaßnahmen einleiten können.


    Thorwulf, du hast ja Recht, nach den in der EU und den USA gängigen Zulassungsverfahren ist hier eine Zulassung als Medikament nicht möglich.

    Die blutverdünnende Wirkung ist allerdings hinlänglich beschrieben, in einem Vortrag der ÖMG wurde sogar auf ein Szechuan-Syndrom verwiesen, nachdem zwei Personen- (Männer! ==Gnolm7 ) nach häufigem Verzehr von Judasohren mit kapillaren Blutungen in ärztliche Behandlung kamen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Ergänzend sei hier vielleicht noch erwähnt, dass das asiatische Judasohr eine eigene Spezies ist (Auricularia heimuer) und entsprechende Inhaltsstoffe nicht zwangsläufig identisch sein müssen mit denen unserer einheimischen Art. Das gilt übrigens für sehr viele der Arten, die in der "traditionellen chinesischen Medizin" Anwendung finden, bei denen unreflektiert die vermeintliche Wirkstoffe und Studienergebnisse auf unsere einheimischen Arten übernommen werden. Entsprechende Disclaimer sind auch in den meisten "Heilpilz-Büchern" meines Wissens nach nicht vorhanden.


    Und bei vielen älteren Studien dürfte generell unklar sein, welche Arten letztlich überhaupt untersucht worden sind, da man da taxonomisch oftmals noch nicht so differenziert hat, wie es heute Usus ist.


    LG.

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  • nochmal meine Bitte um eure Einschätzung


    Hallo

    Du hast schon Judasohren gefunden. Beim letzten gezeigten Bild ist wohl die Farbe beim Kunstlicht stark verfälscht. Es gibt aber solche dunklen Ohren. Aber die können auch etwas älter und nicht so frisch sein. Das Weiße ist Sporenstaub. Von am Boden liegendem Holz nehme ich ungern Ohren. Da ist oft viel Dreck eingewachsen.

    Hier etwas von mir zum Thema:

    https://ruegenpilze.de/Judasohren%20(Auricularia%20auricula-judae).pdf

    https://ruegenpilze.de/Judasohren.pdf

  • Hi.

    Das gilt übrigens für sehr viele der Arten, die in der "traditionellen chinesischen Medizin" Anwendung finden, bei denen unreflektiert die vermeintliche Wirkstoffe und Studienergebnisse auf unsere einheimischen Arten übernommen werden. Entsprechende Disclaimer sind auch in den meisten "Heilpilz-Büchern" meines Wissens nach nicht vorhanden.

    Dies ist korrekt und dieser Umstand ist die Krux für alle, die sich in diesem Bereich etwas intensiver mit der Materie auseinandersetzen. Bei der chinesischen Judasohrenart handelt es sich nun einmal um eine andere Art als die bei uns heimische. Auch in der von mir zuvor erwähnten chinesischen Doppelblindstudie aus 2019 war natürlich die dort anzutreffende Art Gegenstand der Untersuchung, und nicht unsere.


    Mithin kann man dort und in eigentlich anderen ähnlichen Fällen nicht blind, also unkritisch Dinge übertragen bzw. irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen, sondern muss halt genauer hinschauen und hinterfragen usw. Ich hatte dazu schon einmal vor einiger Zeit nur für mich aus Interesse u. wegen einer Erkrankung in einer Art von Heimarbeit zu den Judasohren entsprechende akribischere Nachforschungen angestellt und habe dabei recht schnell erkannt, dass man hier die allermeisten populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen nicht gebrauchen kann, eben weil man sich dort nicht auf unsere heimischen Judasohren bezieht, folglich werden hier die berühmten Äpfel mit Birnen verglichen.


    Mittlerweile gibt es aber auch ein paar erste wenige Forschungsarbeiten, die hier differenzierter verfahren. Vielleicht steige ich da bei Gelegenheit für mich wieder etwas mehr ein.

    Die blutverdünnende Wirkung ist allerdings hinlänglich beschrieben, in einem Vortrag der ÖMG wurde sogar auf ein Szechuan-Syndrom verwiesen, nachdem zwei Personen- (Männer! ==Gnolm7 ) nach häufigem Verzehr von Judasohren mit kapillaren Blutungen in ärztliche Behandlung kamen.

    Quintessenz: Es ist wohl schon ein Unterschied, ob man diese Pilzart nun häufig und wohl in größeren Mengen in Form gesammelter Fruchtkörper in der Pfanne zubereitet und verzehrt oder in anderer Art u. Weise z. B. Pulverform (so in der vorgenannten Doppelblindstudie verabreicht) konsumiert. Mehr Erkenntnis lässt sich da aber noch nicht daraus gewinnen.


    LG

    Marcel

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  • Danke lieber Uwe!

    Immer schön, wenn Menschen konstruktiv und freundlich helfen - ich profitiere ungemein davon und sage Herzliches Dankeschön an alle, die mir immer wieder mit ihrer Erfahrung geholfen haben🙏

    Ich arbeite seit 35 Jahren als Wissenschaftsjournalist und so lange beschäftige ich mich auch makroskopisch mit Pilzen. Also weiß ich auch, wie man recherchiert so halbwegs😉

    Trotzdem werde ich hier keine Anfragen mehr stellen, diese halbwissenschaftlichen Pseudokommentare und die Häme sind verzichtbar - Danke und Alles Gute,

    LG Sepp

  • Wegen der Blutverdünnung:

    aber hundert Studien zur medizinischen Nutzung von Auriculae - z.B. zur Blutverdünnung.

    Es gibt Studien, und es gibt Studien. Wie viele davon halten aktuellen wissenschaftlichen Standards stand ?

    Die blutverdünnende Wirkung ist allerdings hinlänglich beschrieben

    Wenn ein Patient einer Blutverdünnung (der Begriff ist sehr unglücklich, das das Blut nicht verdünnt, sondern die Gerinnungsfähigkeit herab- oder heraufgesetzt werden soll) bedarf, müssen sich Arzt und Patient eines Medikaments (oder mehrerer Medikamente zugleich) bedienen, bei denen die pharmakologische Wirksamkeit hinreichend exakt bekannt ist, um im zu behandelnden Organismus die gewünschte Wirkung zu erzielen, und das schnell und effektiv.


    Wie viele 100 g Judasohren ersetzen eine Tablette Aspirin, Marcumar oder Xarelto ? Mehrmals täglich, 365 Tage pro Jahr ?


    Ich kann nur einem jeden Menschen raten, sich im Falle der Notwendigkeit der Veränderung der Blutgerinnungsfähigkeit lieber auf die Segnungen der Pharmaindustrie als auf irgendwelche Pülverchen und Tinkturen mit unklarer Wirkstoffart, Wirkstoffmenge und Wirksamkeit zu verlassen.

  • Sehr wahr! Wenn eine "Blutverdünnung" benötigt wird, nimmt man zunächst ASS, Acetylsalicylsäure oder etwa nach einer Stentimplantation ASS plus Clopidogrel. (Clopidogrel kann man nach 6 Monaten wieder weglassen). Kostengünstig. Marcumar ist etwas "schwierig" in der Einnahme und dient zur Langzeitprophylaxe, etwa bei Vorhofflimmern. Xarelto gibt man u. a. auch bei Vorhofflimmern; es ist teuer und es gibt kein Antidot. Ob Judasohren die Blutgerinnung beeinflussen, weiß ich nicht. Die Inhaltsstoffe wären für die pharmazeutische Industrie auch eher uninteressant.l