Zuchtchampignon "Agaricus Bisporus" - einziger Egerling mit zweisporigen Basidien ?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 339 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vidar.

  • Moin moin,

    wie ihr seht, quäle ich mich in der pilzarmen Zeit immer noch mit den Egerlingen herum. :love:

    Nun muss ich zugeben, dass ich kein Mikroskop besitze und daher (bisher) wenig auf diese Merkmale setzen kann (doof beim Thema Champis - ich weiss ;))


    Ich hab darum auch eher eine einfache (Noob?) Frage - glaub ich:


    Unser Zuchtchampignon, der in der Gemüsetheke liegt heisst ja "Agaricus Bisporus". Eins seiner Merkmale daher: zweisporige Basidien.

    Soweit so gut. Das versteh sogar ich - auch wenn ich es nicht sehen kann.

    Nur frag ich mich, ob diese Art den Namen aus einem bestimmten Grund hat?

    Haben denn ALLE anderen Egerlinge keine zweisporigen Basidien? Oder nur Bestimmte die 2er? Oder nur die Bivelaris-Sektion?


    In der Literatur finde ich nur immer den Hinweis bei Zuchtchampi, also das der 2sporige Basidien hat...

    Aber das beweist ja nicht den Umkehrschluss. :/


    Mag sich ein Experte hierzu meiner annehmen? *liebguck*

    Danke

    Dominik

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)+3(APR2024)=93

  • Hallo Dominik,


    In "Acht Großpilze näher betrachtet" von Clemencon gibt es einen umfangreichen Artikel zum A. bisporus.

    Ich bin gerade nicht daheim, kann deswegen nicht rein schauen. Meine mich aber zu erinnern, dass Clemencon der Meinung war, dass zweisporige Basidien bei der Art dem Epithet zum Trotz eher selten wären.

    Der Artikel wie das gesamte Heft ist aber so oder so sehr zu empfehlen - da steht sehr viel interessantes nachzulesen.

    Zum A. bisporus hatte er zB. auch erwähnt, dass es immer wieder haploide Myzelien schaffen, trotzdem Fruchtkörper zu produzieren.


    Wenn ich dran denke, schaue ich daheim nochmal nach - oder es kann jemand anders, der das Heft ebenfalls besitzt...


    Viele Grüße

    Michael

  • Danke!

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)+3(APR2024)=93

  • Hallo nochmal,


    Jetzt habe ich wieder Zugriff auf das Werk und muss mich gleich mehrfach korrigieren: Zum Einen heißt das Bändchen "Acht Pilze näher betrachtet". Zum Anderen gibt auch Clemencon an, dass die überwiegende Zahl der Basidien, dh. 9 von 10, zweisporig wären, der Rest wäre ein- bis viersporig.


    Der Rest, den ich abgesprochen habe, ist etwas komplex, ich hoffe, ich habe es korrekt verstanden:


    Clemencon beschreibt drei Varietäten, von denen nur eine zweisporig, die anderen beiden viersporig seien. Die Varietät bisporus ist zweisporig, die Sporen sind zweikernig und können daher in der Regel ohne Plasmogamie fruchten.

    Die beiden vierkernigen Varietäten besitzen einkernige Sporen, das Myzelium einer der beiden Varietäten (eurotetrasporus) kann aber auch mit nur einem Zellkern Fruchtkörper bilden.

    Die letzte Varietät (burnettii) ist viersporig, die Sporen sind einkernig und sein Myzel muss mit einem kompatiblen verschmelzen.


    Puh.


    Viele Grüße

    Michael