Perenniporia medulla-panis u. Helicoma fumosa

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  • Hallo zusammen.

    Kleine Lichtblicke zur Überbrückung der Trockenzeit.

    Bei der Bearbeitung eines feinporigen Porlings bin ich auf einen Hyphomyceten mit interessanten "spiral-, schneckenartige" Konidien gestoßen.

    Beide "Arten" an einem Buchenscheit, am 27.03.2025 im dem Saarland bei Theley.


    Der Porling ist Perenniporia medulla-panis, der Ockerfarbene Dauerporling.

    Kleinporig 5-6 /mm, drimitisch, abgestuzte (trunkate) Sporen +/- dextrinoid.

    Lit: BK2-369, FTE 864, Poroid fungi o.E. Ryv+Melo.


    Direkt neben dem Porling befand sich eine schwarze, warzige, eher weichkörnige Masse, mit kleinen gelben Büscheln.
    Ein mikroskopisches Highlight waren dann die wunderschönen, an Schnecken erinnernden Konidien.

    Im Internet bin ich dann auf die Gattung Helicoma gestoßen, die laut Lit. Anamorphe der Asco Ordnung Tubeufiales sein soll.

    Diese schneckenartige Konidien werden (u.a.) als "Coiled conidia" bezeichnet.

    Das Ergebnis meiner Recherche ist

    Helicom fumosum.

    *Bestimmungsliteratur (u.a):

    Zhao, G.Z., Liu, X.Z, and Wu, W.P. (2007).

    Helicosporous hyphomycetes from China. Fungal

    Diversity 26: 313-524.

    https://www.fungaldiversity.org/fdp/sfdp/26-15.pdf


    Obwohl hier einige ähnliche Helicoma Arten geschlüsselt, beschrieben und abgebildet werden,
    konnte ich den Fund als H. fumosum rel. gut anhand nachfolgender Mikrodaten von anderen Helicoma (speziell H. olivaceum u. H. monilipes) trennen.


    Fund-Mikrodaten.

    Coiled conidia: (> Spirale, Schnecke):

    perlenartig aufgereiht, hyalin bis schwach bräunlich, eingeengt an den Septen.

    Durchmesser: ca. 15 - 22ym

    Septen: von 13 - 15

    Windungen: 1 3/4 - 2

    Breite: 4,5-5,5µm

    Vollständikeitshalber Mikro5:

    Undeutlich einige Asci, evtl. vom dazugehörigen Tubeufiales ? Keine Ahnung


    Zum Vergleich habe ich die Beschreibung H. fumosum ( Übersetzung Deeple) und Abbildung aus diesem *Artikel als Bild beigefügt.

    Obwohl das alles für mich sehr gut passt, fehlt mir jedoch jegliche Erfahrung mit solchen Anamorphen.


    Kritische Anmerkungen, aber auch Bestätigung des Ergebnisses würden mich freuen.
    Es wäre auch interessant zu wissen, ob man solche spiral-, schneckenartige Helicoma Konidien öfters begegnet.

    Gruß Armin

  • Wow, was es nicht alles gibt. sieht ja richtig spannend aus. :thumbup: Danke fürs Zeigen!

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo: + 3 Gnolmengastfreundlich = 103

  • GriasDi Armin,

    tolle Dokumentation!

    Zu P. medulla-panis wurde 2006 noch P. meridionalis beschrieben, die an den größeren Sporen abgetrennt wird. Vorher wurde die wohl zu P. medulla-panis gestellt.

    Ich weiß nicht, ob's die schon in alle modernen Bestimmungsschlüsseln geschafft hat.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,

    danke für den Hinweis.


    Ja, P. meridionalis ist auch von Ryv.+ Melo in Syn. fung 37 beschrieben und abgebildet. Ebenso wird sie in FET S 864 bei medulla-panis erwähnt.


    Beide beschreiben die größere Sporen von 6-8 ym, so dass ich diese Art für meinen Fund (4-6ym) ausgeschlossen habe.


    Ryv + Melo trennen sie auch im Schlüssel nur über die Sporengröße.

    Ryv. + Melo erwähnen aber auch im Anhang, dass bzgl. dieser beiden Arten eine Rev. angesagt wäre.

    Ob es dazu aktuell was neues gibt, weiß ich nicht.

    Übrigens gibt es für mich auch optisch keinen Unterschied zwischen meinem Fund und den Abbildungen in den beiden Werken zu P. meridionalis

    Gruß Armin