Peltigera monticola oder?.

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 154 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von erna52.

  • Hallo,

    gefunden in 750 mNN,an Straßenböschung eines Waldweges auf Silikat, Ausrichtung gen Westen,unbeschattet ,Magerrasencharakter,

    Trocken =vollflächig Tomentum hellgrau

    US Randbereich hell mit einfachen hellen Rhizinen,zum Zentrum Rhizinen rasch auffasernd und dunkel

    Aderung flach,bis zu Zentrum rötlichbraun, hier dann diffus.

    Lieg ich hier richtig mit meiner Bestimmung ?

    Was meint ihr?

    Danke für alle Antworten!

    LG


    Ernst

    Ernst

  • Hallo Ernst,


    P. monticola ist wohl eine der Arten, die nicht besonders gut etabliert sind. Ich hatte auch schon mal in die Richtung geschaut, aber bisher nichts eindeutiges gefunden.


    Hier würde ich anhand der Apothecien, die nach außen aufgebogen und deutlich gekerbt sind, an P. rufescens denken - immerhin die wohl häufigste Art solcher trockenen Standorte in D. Und zudem ein ziemliches Chamäleon, was die anderen Eigenschaften anbelangt.


    LG, Bernd

  • Hallo Ernst,


    P. monticola kenne ich nicht.

    Bei der Angabe des dichten grauen Tomentums, der sonnigen Fundstelle und den schmalen Lappen (ich würde 2 cm schätzen), denke ich auch zuerst an P. rufescens.

    Die Flechte ist bei uns hier im Neckarland bis Mittelfranken recht häufig anzutreffen.


    LG, Martin

  • Hallo Bernd,

    danke für Deine Bewertung.

    Wie Du schon schreibst gibt es zu monticola relativ wenig Brauchbares im Netz.

    Inwieweit bei monticola die Apothecien gekerbt sind oder nicht wird nirgends erwähnt.

    Die sichtbare Disc der gekrümmten Apothecien soll braun ( berindet ) und glatt sein.

    Bei rufescens ist dieser filzig (Tomentum.)

    Der Fundort der monticola liegt nahe 800 mNN, nahe meines Wohnortes,

    Nebel & regenreich auf den Höhen des Thüringer Waldes,

    Hier gibt es nur 2 Jahreszeiten: Winter kommt - Winter geht. Also nichts mit trocken.

    Auch nichts mit Kalkmagerrasen.


    Gerade bei den tomentösen Peltigeren sind wir fast alle in einen Denkeloch.

    Ein Haar in der Suppe ( sprich Oberfläche) und schon geht es in Richtung rufescens..

    Richtig oder nicht,das sei dahingestellt und bleibt bei demChamäleon rufescens auch offen.

    In der Literatur und im Netz werden ja auch die zur Bestimmung äußerst wichtigen Unterseiten

    nur seltenst in aussagefähiger Qualität präsentiert.

    Zudem zeigt die Bestimmungsliteratur für Peltigeren meiner Meinung nach einen auffälligen Trend,- ein Autor gibt was vor, nachfolgende Literatur Kupfert das ab.

    Das macht oftmals die eindeutige Zuordnung der gefundenenProben problematisch.

    Vor einiger Zeit schrieb Jemand hier im Forum:

    Frage zwei Lichenologen zu einer Flechte und es gibt 8 Antworten.

    Ich finde den Spuch passend.

    Ich weiß ,dass monticola in D. selten ist und ich mich sehr weit aus den Fenster lehne.

    Aber ein gewisses Quantum Enthusiasmus gehört doch auch zu unseren Hobby.

    In diesen Sinne.

    Bis irgendwann demnächst.

    Ernst

    Ps.: das Trocken in meinen Ursprünglichen Angaben bezieht sich auf den Thallus der Flechte, beschreibt also nicht den Standort.

  • Danke Martin ,

    In der Literatur wird eine Lobenbreite für monticola von bis 5-6 mm angegeben.

    Somit wäre sie kleiner als didactyla und die ist schon kaum zu sehen.

    Also wieder mal ein in der Literatur kommentarlos durchgereichter Formfehler.


    Die Angabe bezieht sich augenscheinlich auf die vorderen kleinen Wachstumsbereiche

    des Thallus und nicht auf den gesamten Lappen.

    Danke.

    LG

    Ernst