Morcheln ohne Niederschlag

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 572 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hannes2.

  • Hallo zusammen,

    ich habe gestern mit großem Entsetzen festgestellt, dass ich dieses Jahr zu spät komme und die Speisemorcheln an meiner Lieblingsstelle zahlreich vorhanden und bereits überständig sind. In den Wochen zuvor hatte ich nur sehr oberflächlich geguckt, weil ich aufgrund von 0 l/m² Niederschlag in den letzten 6 Wochen mit keinerlei Wachstum gerechnet hatte.

    Nun meine Frage: Können Morcheln, wenn sie in der Nähe von Gewässern wachsen, niederschlagsunabhängig sein? (Die Zahl und Größe der Fruchtkörper ist nicht geringer als in verregneten Jahren.)

    Falls ja: Können das andere Pilze auch? (Mir sind jedenfalls bisher in trockenen Jahren keine Pilz-Hotspots in der Nähe von Gewässern aufgefallen.)


    LG Phillip

  • Hallo Phillip,


    Ich kann leider nur mit einer Gegenfrage dienen: Sind an dem Standort im letzten halben Jahr vielleicht Bäume gefällt/umgestürzt oder Erdarbeiten durchgeführt worden?


    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,

    ja es gibt da regelmäßig alte Eschen, die gefällt werden müssen. Ich habe auch schon gehört, dass sowas das Wachstum befördert. Allerdings dachte ich bisher, dass das trotzdem ein Mindestmaß an Niederschlag erfordern würde.

  • Moin,


    bei uns starten die Speisemorcheln gerade erst und ich habe an einigen Stellen erstaunlich viele kleine Speisemorcheln gesehen (trotz nur 20 mm Regen in den letzten 30 Tagen).

    Es spielen scheinbar auch andere Faktoren als Regen eine Rolle bei der Ausbildung der Fruchtkörper.

    Der einzig zuverlässige Faktor ist der Zeitpunkt (Beginn der Schlüsselblumen- und Apfelblüte).


    Viele Grüße,

    Cornelius

  • Servus Cornelius,


    wie sieht das zeitlich aus? Die Schlüsselblumen blühen hier schon, aber die Apfelbäume zeigen gerade erst erstes Grün. Bis zur Blüte dauert es vermutlich noch 1 - 2 Wochen und dann ist schon Mai =O.


    Gruß Suillus

  • Die Primula veris fängt nach der Primula elatior an zu blühen. Bei uns ist die Speisemorchelzeit gekommen, wenn Primula veris blüht. Apfelbäume blühen bei uns zur gleichen Zeit.
    Bei meinem Morchelhabitat handelt es sich um eine Mittelgebirgslage. Dort ist die Natur im Vergleich zur Umgebung noch etwas zurück.


    Viele Grüße,

    Cornelius

  • Ich kapere mal den Thread für eine ähnliche Frage: Mich würde interessieren ob es auch Funde von Euch mit Speisemorcheln bzw. Aderigen Morchelbecherlingen auch in Wäldern ohne Gewässer gibt?

    Morchella esculenta wächst häufig bei Eschen außerhalb der Auwälder (auch auf den Bergen). Morchella vulgaris gerne mal auf Obstwiesen, sowie M. esculenta var. rotunda.

    Bei uns hier ist die häufigste Morchel im Auwald Morchella americana (var. rigida). Wobei die Arttrennung ja noch nicht ganz geklärt ist.


    Letzte Woche habe ich 25 Stk M. americana an einer Stelle gefunden, ohne Niederschlag, ohne gefällte Bäume und etwa 200m entfernt vom Wasser. Der Rest des Auwalds war quasi pilzfrei.

    Sie kommen jedes Jahr auch ohne Regen um den 15. April. Allerdings bleiben sie dann kleiner und/oder in geringerer Stückzahl.

    So bisher meine Erfahrung, aber es bleibt zu Teilen ein wirres Rätsel ^^

  • Hallo,

    Morchella americana (var. rigida)

    hast Du von der ein paar Aufnahmen weil ich glaube diese auch schon gefunden zu haben?


    Vielen Dank im Voraus


    Jörg

  • Morchella americana (var. rigida)

    hast Du von der ein paar Aufnahmen weil ich glaube diese auch schon gefunden zu haben?

    Jung ist sie gräulich, wird dann mit zunehmender Größe gelber. Der Hut ist nie kugelrund, sondern ähnelt mehr einer Spitzmorchel, die oben aber nicht ganz spitz zu läuft.

    Fotos von letztem Jahr, von jung nach alt:




  • Hallo,


    danke für die Bilder. Eine gewisse Ähnlichkeit zu meinem Fund ist schon vorhanden.



    VG Jörg