Generelle Frage zum Pilzesammeln in Naturschutzgebieten

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 457 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lanza-claudia.

  • Wir wollten vergangenen Herbst während unseres Deutschland-Aufenthalts Pilze sammeln. Dann las ich, dass in Naturschutzgebieten das Sammeln verboten sei. Woanders las ich, dass nur in Gebieten mit Betretungsverbot nicht gesammelt werden darf. Aber in diversen Naturschutzgebieten fand ich keine Hinweise auf Betretungsverbote; oder Schilder (gibt es die? Wie sehen sie aus?). Welche Regel gilt; bzw. gelten je Bundesland andere/eigene Vorschriften?

  • Sofern es die Verordnung nicht anders regelt (zu finden im Internet wenn man nach dem NSG sucht) gilt ein Verbot des Betretens außerhalb der Wege und ein Sammelverbot für Pilze, Pflanzen und Tiere in allen Naturschutzgebieten. Manche NSGs haben ein generelles Betretungsverbot, das ist dann allerdings gekennzeichnet, meist am Eingang. NSGs sind je nach Bundesland mit einem grünen Dreieck mit einem Adler oder mit einer Eule gekennzeichnet.

  • Es gibt a einige diesbezüglich ausgewiesene Flächen: Nationalparks, Naturparks, Naturschutzgebiete, Naturdenkmale etc

    Soweit ich weiss, sind für uns als Pilzsammler nur die letzten beiden relevant oder? Also dort darf nicht gesammelt werden.

    Hinzu kommen noch ein paar andere Sachen. Baumschulen, Aufzuchtflächen (i.d.R. umzäunt) dürfen nicht betreten werden.

    Ich würde auch nicht Nachts durch den Wald streifen oder bei einer angekündigten Treibjagd. :)

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)+3(APR2024)=93

  • Hallo

    In Naturschutzgebieten ist das Sammeln verboten.

    In Nationalparks ist das Sammeln in der Kernzone immer verboten.

    Außerhalb der Kernzone ist das unterschiedlich geregelt. Da muss man sich vorher informieren.

  • Hallo

    In Naturschutzgebieten ist das Sammeln verboten.

    In Nationalparks ist das Sammeln in der Kernzone immer verboten.

    Außerhalb der Kernzone ist das unterschiedlich geregelt. Da muss man sich vorher informieren.

    Kannst du das mit der Kernzone näher erläutern? Die Nationalparks Schwarzwald oder Bayerischer Wald sind zum Beispiel riesig und das Pilze sammeln ist dort ja nachweislich erlaubt und sehr verbreitet.

  • Hallo

    In Naturschutzgebieten ist das Sammeln verboten.

    In Nationalparks ist das Sammeln in der Kernzone immer verboten.

    Außerhalb der Kernzone ist das unterschiedlich geregelt. Da muss man sich vorher informieren.

    Kannst du das mit der Kernzone näher erläutern? Die Nationalparks Schwarzwald oder Bayerischer Wald sind zum Beispiel riesig und das Pilze sammeln ist dort ja nachweislich erlaubt und sehr verbreitet.

    Das Video erklärt es: Pilze und Beeren sammeln im Nationalpark Bayerischer Wald: So geht’s!


    Hinweis: es gibt auch Untertitel!


    In der Kernzone ist das Verlassen der Wege im Bayerischen Wald nicht erlaubt, ein Sammeln direkt am Weg stehender Pilze wohl erlaubt...


    LG Olaf

  • Kannst du das mit der Kernzone näher erläutern?

    Kernzonen sind ausgeschildert und oft abgezäunt. Bei uns ist dort Betretungsverbot.

    Wenn im riesigen Bayerischen Wald Kernzonen betreten werden dürfen, ist das sicherlich eine Ausnahmegenehmigung. Darum immer vorher informieren. Wer bei uns in einer Kernzone mit einem Boot anlandet, kann mit ca. 250 Euro belangt werden, wurde mir kürzlich berichtet.

    Bilder vom Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.


    Viele Grüße aus dem Norden (Insel Rügen)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 ()

  • Hallo Uwe58,


    laut der Webseite des Nationalparks Jasmund gibt es in der Kernzone Fußwege, die nicht verlassen werden dürfen.

    Im Nationalpark Bayerischer Wald ist das auch der Fall (siehe Video).



    Ich glaube, wir meinen das Gleiche, reden aber aneinander vorbei.


    LG Olaf

  • Ich glaube, wir meinen das Gleiche, reden aber aneinander vorbei.

    Das glaube ich nicht. Der Nationalpark Jasmund ist der kleinste Nationalpark und Pilze sammeln ist in der Kernzone verboten. Wege verlassen ist auch verboten. https://www.nationalpark-jasmu…n-fossilien-beeren-pilzen

    Ja, schreib' ich doch. Wege verlassen ist im Bayerischen Wald in der Kernzone auch verboten.

    Unterschied ist, dass Pilze, die in der Kernzone direkt am Weg stehen, laut dem Video anscheinend im NP Bayerischer Wald gesammelt werden dürfen.

  • Jeder Nationalpark regelt das anders. Im NP Berchtesgaden gibt es bspw. überall ein Sammelverbot, dafür dürfen die Wege verlassen werden.

    Dementsprechendes findet man auf den Websiten, in den Besucherzentren an der Info und an aushängenden Schildern. Nichts wird verheimlicht, man kann sich überall informieren.


    LG
    Elisabeth

  • Ja, dann gibt es noch Biosphärenreservate, ebenfalls mit Kernzonen. Dort ist auch oft ein Betretungsverbot und Sammelverbot. Das ist dann aber ausgeschildert. Die Kernzonen sind aber eher klein.

  • Sofern es die Verordnung nicht anders regelt (zu finden im Internet wenn man nach dem NSG sucht) gilt ein Verbot des Betretens außerhalb der Wege und ein Sammelverbot für Pilze, Pflanzen und Tiere in allen Naturschutzgebieten. Manche NSGs haben ein generelles Betretungsverbot, das ist dann allerdings gekennzeichnet, meist am Eingang. NSGs sind je nach Bundesland mit einem grünen Dreieck mit einem Adler oder mit einer Eule gekennzeichnet.

    Winkel-Advokat-Modus an: Strengenommen sammelt man ja nicht den Pilz, sondern nur die Fruchtkörper. 😬

  • Winkel-Advokat-Modus an: Strengenommen sammelt man ja nicht den Pilz, sondern nur die Fruchtkörper. 😬

    Strengenommen bilden Pilze Sporenträger zur Vermehrung und keine Früchte, es gibt genug andere Habitate so das man nicht in einem NSG wildern muss.

    Grundsätzlich bin ich da ja mit Ihnen einer Meinung. Betrachte ich aber z.b. die NSG im nördlichen NRW sind diese tatsächlich eine Farce. Viele von denen sind umschlossen von Landwirtschaft und ihre Einflüsse sind dann deutlich zu erkennen. In vielen Wäldern wächst in der Krautschicht kaum etwas anderes als Brennnesseln, Knoblauchrauke und Brombeere (überspitzte Darstellung). Natürlich sind solche Verbote und Maßnahmen unausweichlich. Aber die Myriaden an organisierten Pilzhorden die mit ihren Plastiktüten durch Wald und Flur trampeln hält das auch nicht fern. Da sind diejenigen (und da unterstelle ich jetzt den meisten hier, dass diese es auch tun) die wie auf Eierschalen in der Natur unterwegs sind und auch verantwortlich sammeln ein ziemlich kleines Problem ggü dem oben genannten. Ich selber habe meine Stellen alle in nicht geschützten Gebieten, diese sind aber wirklich relativ rar. Und da schließt sich der Kreis, weil die Landwirtschaft (und auch der Verbraucher) neue Ideen braucht.

  • Moin Claudia,

    die ganzen Naturschutzgebiete sind komplett tabu, mit Ausnahme des Personenenkreises der dazu eine entsprechende Erlaubnis hat, z.b. zu wissenschaftlichen Zwecken,

    Forst/Behörden etc.

    Das ist zumeist gekennzeichnet. Bei uns stehen auch einige der Regeln bezüglich Betreten und Weiteres unter dem Hinweisschild. Manchmal auch Schaukästen dazu an den Wanderwegen.

    Gibt natürlich auch NSG´s, die nicht wirklich gut ausgeschildert sind, hab ich hier auch eines.

    Da schau mal online u.a. auf den Homepages des jeweiligen Bundeslandes bzw. Landkreises/Gemeinde nach, da wirst du bestimmt was finden, auch mit Kartenangaben, wo genau sich das jeweils befindet.

    In manchen Regionen bestehen bei besonderen Gebieten auch örtliche Regeln, wie die anderen schon schrieben, das muß man dann eben für das entsprechende Waldgebiet vorab

    recherchieren, mach ich immer so, ich halte mich strikt dran.

    Da ernten dann Andere :snail: :snail: :snail: :snail: :snail: :snail:  :worm: :worm: :worm: :worm: :worm: :worm:


    LG

    Daniel

  • Hallo

    In Naturschutzgebieten ist das Sammeln verboten.

    In Nationalparks ist das Sammeln in der Kernzone immer verboten.

    Außerhalb der Kernzone ist das unterschiedlich geregelt. Da muss man sich vorher informieren.

    Kannst du das mit der Kernzone näher erläutern? Die Nationalparks Schwarzwald oder Bayerischer Wald sind zum Beispiel riesig und das Pilze sammeln ist dort ja nachweislich erlaubt und sehr verbreitet.

    Vielleicht liegt hier eine Verwechslung zwischen Naturpark und Nationalpark vor? Also der Nationalpark bayrischer Wald ist meines Wissens nicht soo groß - der Naturpark bayerischer Wald außen herum ist wesentlich größer. - Aber in Naturparks gibt es meines Wissens nach für normale Besucher keine Einschränkungen - ich komme aus dem Naturpark nördlicher oberpfälzer Wald, und dort sind mir keinerlei Einschränkungen bekannt...

  • Für meine Region, Niedersachsen, finde ich z.b. hier die Infos über die ganzen NSG und Weiteres.

    Die Naturschutzgebiete Niedersachsens | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

    Örtlich abweichendes muß man recherchieren.

    Gibts hier bei mir vor Ort auch, ein großes altes Kiesteichgebiet, sonst alles frei, ein kleinerTeil gesperrt, als Vogelschutzzone. Wurde vor etwa 3-4 Jahren von der Gemeinde gesperrt und beschildert.

    Ist auch gut so. Des weiteren eine Insel im See, u.a. ein Brutgebiet für Gänse. Baden aber erlaubt.

  • Für Verwirrung sorgt bei mir, dass das Sammelverbot in Naturschutzgebieten lokal gelockert zu sein scheint. Auch, was die Wegesränder dort betrifft. Für Nichtortskundige nicht so einfach.

    Konkret wollten wir vergangenes Jahr ins Berliner Umland fahren zum Sammeln. Da wir nicht aus der Region stammen, haben wir erst einmal im Internet geschaut; und um die Schorfheide kommt man dabei nicht herum. Folgende Website wirbt sogar mit den dortigen Pilzrevieren:

    Pilze sammeln in Brandenburg – wo & wie?
    Im Norden: Pilzjäger aufgepasst! Nördlich von Berlin wartet eines der beliebtesten Pilzreviere auf Sie: die Schorfheide. Birkenpilze, Maronen, Butterpilze,…
    www.landurlaub-brandenburg.de


    Gleich im ersten Absatz wird z.B. mit dem "Buchenwald Grumsin" geworben. Das lesend, möchte man als Pilzsammler sofort mit seinem Korb loslaufen. Leider steht dort nicht, dass ebendieser Buchenwald Naturschutzgebiet ist. Weiter unten auf der Seite steht lediglich der allgemeine Satz, dass in Naturschutzgebieten nicht gesammelt werden darf. Aber wo genau sich diese Naturschutzgebiete befinden, muss man selbst ergründen; und das ist selbst auf offiziellen Webseiten häufig eher schwammig be- oder umschrieben.

    Bezogen auf die Schorfheide ist auf Webseiten im mehr oder weniger Kleingedruckten zu lesen, dass z.B. die "Kleine Schorfheide" Naturschutzgebiet ist. Hilft aber nur bedingt weiter, weil Karten/Grenzverläufe fehlen. Zudem auch auf offiziellen Webseiten nicht mehr von Naturschutzgebiet, sondern von Biosphärenreservat die Rede ist, was für weitere Verwirrung sorgt, weil Biosphärenreservate wiederum in verschiedene Schutzzonen aufgeteilt werden ... .
    https://www.schorfheide-chorin-biosphaerenreservat.de/


    Letztendlich strömen viele Berliner an Wochenenden u.a. in die Schorfheide, um Pilze zu sammeln. Auch, weil überall im Internet - und im Herbst in den Zeitungen - prall gefüllte Pilzkörbe präsentiert werden. Das Thema Naturschutzgebiet scheint in der Praxis - jedenfalls in der Region - keine wirkliche Rolle zu spielen...

    Wir haben in der Schorfheide letztendlich nicht gesammelt ;)