Anhängselröhrling und ramaria

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.435 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von flyls8.

  • hallo ihr lieben
    ich bin vorgestern mit vollen taschen aus dem wienerwald bei neustift heimgekehrt. es ist der wahnsinn, ich habe so viel gefunden, dass der korb nicht reichte und ich mein hemd zur tasche umfunktionieren musste.
    Der wald ist voller pilze!! Tausende trompetenpfifferlinge und pfipfferlinge im baby stadium, schweineohren, täublinge aller art vor allem massen der dick/dichtblättrigen schwärztäublinge (nigricans und densifolia), Steinpilze, Ziegenlippen, semmelstoppel, rotfüße, hexenröhrlinge besonders toll waren die tonnen herbstrompeten...ehrlich der ganze wald war voll davon, leider wurde es dunkel und ich konnte nicht weitersammeln...aber wie gesgt ich musste mich entkleiden um noch platz zu schaffen...
    Sonst gab es noch jede menge verschiedener korallen.
    Ich konnte Die rötliche koralle r. botrytis bestimmen und eine gelbe Koralle mit marmoriertem fleisch, welche nicht abgebildet sind.
    Doch der wald war voll mit dieser art, welche im Strunk NICHT marmoriert war, einen Lachsrosa ton hatte und in hexenringen gewachsen ist. Boden: Sand mit Torfmoos, Wald Buchen, Eichen, gel. Rotkiefer:


    Sonst glaube ich den anhängselröhrling gefunden zu haben, diesen fand ich im kalkigen eichenwald. der pilz hat ein auffällig festes Fleisch, innen hellgelb, nicht oder nur leicht bläuend. Röhren bläuen auf druck leicht:


    Das ist eine korkstachling art, aber ka welcher genau, wuchs im torfmoos und roch unangenehm seltsam:


    Den baumbewohner kenn ich gar nicht, war ein toter eichenast.


    Und auf alten Täublinge wuchsen diese dinger:


    Sonst gab es noch grüne knollis und den alten leuchtenden wienerwaldbekannten Ölbaumtrichterling zu beobachten...für den war es für gute fotos zu dunkel.


    Bin gespannt was ihr sagt! übrigens die schwärztäublinge machen sich im mischpilzgericht mit den Stoppeln ganz hervorragend. ich mag die bissige konsitenz der schwärztäublinge. Die trompeten sind bereits im ofen getrocknet und riechen toll!
    schöne hochsaison
    euer paul

  • Verstehe ich das richtig ? Du hast die Trompeten schon im trockenen Zustand eingesammelt ? So kann mans auch machen , da spart man sich die Mühe, wenn die Pilze noch einwandfrei sind... Ich habe auch trockene Pilze gefunden , habe sie aber gelassen ...

  • Hallo Paul!


    Nr.1 falls die Ramaria die von dir bestimmte R. botrytis darstellen soll(??), die ist es nicht.
    Nr.4 sieht sehr nach der Gattung Olivschnitzling aus, vielleicht Simocybe centunculus (Hellrandiger Olivschnitzling);
    Nr. 5: 10629.html
    Die anderen überlasse ich denen, die sich besser auskennen, vermute aber, dass die mit den wenigen Angaben zu den Pilzen kaum zufrieden werden sein.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Zitat

    Sonst glaube ich den anhängselröhrling gefunden zu haben


    Was viel besseres ;) Das schaut mir ganz nach Boletus pseudoregius (Blauender Königsröhrling) aus. Boletus regius, also der echte Königsröhrling blaut nicht. In jedem Fall ein toller Fund, herzlichen Glückwunsch :Alright:


    viele Grüße,
    Andreas

  • hi
    Ich habe die Korallen, die ich bestimmen konnte nicht abgebildet.
    Nur diese blassgelbe, leicht lachsrosa art bereitet mit kopfzerbrechen.
    Die bleiche koralle ist es mal nicht, aber ob es die vielfärbige ist bin ich mir nicht sicher.
    habe mir gedacht vl erkennt jemand an dermassenhaften halbkreisförmigen wuchsform und an der färbung mehr.


    Zur antwort eins...ich sammle natürlich keine trockenen pilze sondern, ich habe diese vor 2 tagen gesammelt und sie sind jetzt getrocknet und reichen sehr sehr schmackhaft.


    Allgemeine Info zu den fundstellen:
    Warmes klima (Wiener Becken) mit eichen buchen Mischwald. An manchen stellen steinig Moosig mit viel Torfmoos und kiefern einmischung, sonst eher Eichenbetont mit langen Gräsern.
    Der vermeindliche Anhängselrörhling wuchs im Buchenbetonten hochwald.
    die Korallen im steinig torfmoosigen niedrigeren eichenmischwald.
    lg paul[hr]

  • Hallo Paul!


    Die Ramaria kann man wohl so vom Bild kaum bestimmen. Es würde nichts bringen, wenn ich sagte, sie erinnert mich an R. bataillei (Weinbraunverfärbende Koralle). Das ist wirklich eines von vielen pilzlichen Spezialgebieten. Um da auf ein ordentliches Ergebnis zu kommen, bräuchte man (so denke ich auf jeden Fall) die fast brandneue Ramarien-Monografie von Josef Christan, ein gutes Mikroskop und Geduld.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,



    Die anderen überlasse ich denen, die sich besser auskennen, vermute aber, dass die mit den wenigen Angaben zu den Pilzen kaum zufrieden werden sein.


    Ok, ich versuche einmal damit mein Glück:



    Und auf alten Täublinge wuchsen diese dinger:


    attachment.php?aid=26715


    Eigentlich gar nicht so schwer:


    (1) Substrat: "Vergammelte Schwarztäublinge"


    (2) Kleine, in Hut und Stiel gegliederte Fruchtkörper mit weißlichen, schmutzig weißlichen bis hell bräunlichen Farben


    ---> Da gibt es aus meiner Sicht :whistling: nur eine einzige denkbare Antwort:


    Zwitterlinge (Gattung Nyctalis = Aterophora)


    - Und :D , so ein Glück:
    ---> Da gibt es in Europa m.W. nur folgende zwei Arten, die man mit etwas Erfahrung bereits im Feld meist ohne größere Irritationen trennen kann:


    (1) "Stäubender Zwitterling" Nyctalis asterophora):



    - Diese Art ist recht gut gekennzeichnet durch +-halbrunde (auch im Alter kaum verflachende) Hüte, die mit einem dicken in Chlamydosporen (sehen wunderhübsch und aus) zerfallenden mehligen, anfangs weißlichen, später hell bräunlichen Belag belegt sind. Weiterhin ist auffällig, dass die Lamellen stark reduziert sind und oft sogar gänzlich fehlen.


    (2) "Beschleierter Zwitterling" (Nyctalis parasitica):



    Bei dieser Art ist der Hut gräulicher, nicht so dicht mehlig belegt, im Alter deutlich flacher und die Lamellen sind meist recht gut ausgebildet.
    --------------


    So, das sollte jetzt aber mehr als ausreichen, um den von Paul (leider ohne Zusatzdetails) gezeigten Fund nach Bild ohne allzugroße Restzweifel zu bestimmen.



    Grüße
    Gerd

  • Hallo zusammen,


    bei der Nr. 4 würde ich gerne mal die Galerina Marginata in den Ring werfen. Es fehlt zwar der silbrige Überzug am Stiel aber das 3. Bild zeigt relativ deutlich einen wattigen Überzug an der Basis. Könnte der Eichenast auch etwas von einem Nadelbaum gewesen sein? Bin in keiner Weise sicher aber gespannt auf weitere Meinungen.


    Gruß, Alex

  • Hallo Alex,



    bei der Nr. 4 würde ich gerne mal die Galerina Marginata in den Ring werfen. Es fehlt zwar der silbrige Überzug am Stiel aber das 3. Bild zeigt relativ deutlich einen wattigen Überzug an der Basis. Könnte der Eichenast auch etwas von einem Nadelbaum gewesen sein? Bin in keiner Weise sicher aber gespannt auf weitere Meinungen.


    - Bei Häubling (Galerina spec.) kann ich dir ja noch folgen.


    ---> Aber, "G. marginata" (Gifthäubling) scheint mir aber (Gründe dafür hast du genügend genannt) recht zweifelhaft zu sein.


    Übrigens noch ein kleiner Hinweis:
    - G. marginata kommt auch büschlig auf Laubholz vor und wurde sogar bereits zwischen Stockschwämmchen am gleichen Substrat gesichtet.


    - Evtl. erklärt das, warum fast alle "Pilzsachverständige" es zwischenzeitlich ablehnen, "Stockschwämmchen" (insbesondere, wenn stiellos) überhaupt noch zu begutachten und für Speisezwecke frei zu geben.



    Grüße
    Gerd


    - der kaum Pilze verspeist, aber bei "Stockschwämmchen" immer schwach abgewandelt Michaelas Signatur hört:


    Ich bin ein "Stockschwämmchen", hol mich hier raaaaauuuuuuuuuus

  • hi
    Die zwitterlinge waren mir bis dato unbekannt! Danke dafür!
    bei den meisten war überhaupt noch kein hut erkennbar.
    3-4 weiße kügelchen in schwarzem becher hielt ich zuerst für teuerlinge.
    erst auf den zweiten blick sah ich den verfaulten täubling.
    Zu dem Baumpilzchen, ich finde die spur richtung schnitzling eig recht vielversprechend.
    Vielen dank fürs kopfzerbrechen!
    Ich werde bald wieder an die stellen gehen und genauer reportieren was sich tut!
    liebe grüße paul

  • @ Gerd


    Hallo Gerd,


    danke, dass du dich gemeldet hast. Ich weiss, daß ich mit dem Vorschlag G. Marginata mich auf dünnem Eis bewege. Ich habe allerdings in meiner Literatur keinen Häubling gefunden, der auch nur annäherend passen würde. Warum ich immer wieder auf G. Marginata zurückkomme, habe ich mal in einem anderen Thread beschrieben, s.u. Ich glaube einfach, wenn man den "Feind" besser kennt, ist man im taktischen Vorteil.


    Gruß, Alex


    quote Nochmal zu Stockschwämmchen


    Hallo Pilzfreunde,


    ich habe das schonmal in einem anderen Thema gepostet, das hat aber wohl kaum jemand mitgekriegt. Deshalb hier noch einmal:


    Stockschwämmchen (Kuehneromyces Mutabilis) sind meine absoluten Favoriten, ich sammle und esse sie seit Jahren, das letzte Mal vor einer knappen Woche. Da es mir immer noch gut geht, habe ich wohl bisher keinen Fehlgriff getan. Ich bin aber immer noch extrem vorsichtig denn was man in der Literatur über den Gifthäubling (Galerina Marginata) erfährt, ist schon beängstigend.


    Erstens ist er unter Umständen wirklich der fast perfekte Doppelgänger. Man schaue sich die Bilderserien auf Pilzepilze.de einmal an. Größe, Farbe, Hygrophanität, Sporenfarbe sind gleich und Geruch und Geschmack sind relativ subjektive Kriterien. Das einzige zuverlässige Unterscheidungsmerkmal ist offerbar der geschuppte Stiel. Ich habe auch gelesen, dass Pilzberater sich weigern, Stockschwämmchen zu bestimmen, wenn kein Stiel mehr dran ist.


    Zweitens ist das Gift von Galerina Marginata Amanitin und das ist tückisch. Wenn man genug davon gegessen hat, geht es einem solange gut (2 Tage) bis es zu spät ist und die Leber bereits irreversibel geschädigt ist.


    Mein Problem ist jetzt: Ich habe noch nie bewusst eine Galerina Marginata in der Hand gehabt, sonst könnte ich mir vielleicht die Unterschiede besser klarmachen. Hat jemand vielleicht ein paar live-Bilder von aktuellen Funden von G. Marginata und könnte sie hier mal zeigen? Würde mich sehr freuen.



    Beste Grüße und Danke,


    Alex unquote