Riesenboviste

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 14.843 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von plaetzchenwolf.

  • Als Dummy auf der Suche nach mehr Wissen und erst danach im praktischen Versuch, ist mir kein einziges Judasohr begegnet- evtl. kommen die noch?!
    Nun aber zum heutigen Tag und dem Grund des Postings:
    Riesenboviste wachsen seit Jahren bei uns auf der Wiese und im Waldbeet,
    total unbeachtet und als "Unkraut" abgestempelt, mit ähnlichem Schicksal wie der Aaronstab. Nun lese ich in Wiki, daß es hervorragende Speisepilze sind, die auch noch ein Anti-Krebs-Mittel eingebaut haben...
    (Nur ernten, wenn das Fruchtfleisch weiß ist, dh. den jungen Pilz.)
    Die Zubereitung habe ich so gemacht:
    In dicke Scheiben geschnitten, Haut abgezogen (geht prima)- so kann auch kein Fuchsbandwurm etc. zu uns kommen.. dann in grobe Würfel geschnitten, in der Pfanne in guter Butter, mit etwas Curry und etwas Salz scharf angebraten, bis es leicht braun wurde- - -
    das duftet !
    Schaut mal, ein paar Bilder habe ich schon eingestellt:
    http://picasaweb.google.de/114…eshow/5512976174990425074
    Nun ist mir der Pilz gewissermaßen nachgelaufen und hat sich mir direkt vor den Rasenmäher gestellt- und ich Jeck renne herum und versuche verzweifelt etwas für mein Waldbeet zu bekommen !
    Da eine Billion !! Sporen im ausgewachsenen braunen Pilz sind, werde ich diese fix mal über das ganze Beet verstreuen ...
    :D

  • Wir leben noch.. der Duft hängt in der Küche, - nicht aufdringlich, sondern appetitlich.
    Nach dem ausgedehnten Hundespaziergang kann ich sagen, daß dieses Essen nicht schwer verdaulich war und als sehr angenehm empfunden wurde.
    Einstufen würde ich den Bovist in eine Reihe mit Champignons und Shitake.
    Vier haben wir davon dieses Jahr im Garten, zwei waren noch weiß innen- die beiden anderen sind schon zu alt- dh. einer ist schon mittelbraun, der andere bekommt eine braune Haut.
    7 Billionen ist die Zahl der Sporen im Bovist, nicht "nur" eine !
    Klasse Sache.

  • Nachtrag:
    Der zweite Bovist war stellenweise ganz leicht gelblich und hatte schon einige Fraßstellen und Wunden.
    Dieser hat sich schwerer schälen lassen und lies sich nicht so ganz so gut braten. Dh.: Der Bovist sollte möglichst dann genommen werden, wenn er noch reinweiß ist - innen und aussen.
    Die Bekömlichkeit war wirklich einwandfrei, der Geruch und Geschmack ebenso.
    Wir sind mit dieser -zufälligen- "Auswahl" sehr zufrieden, die sich nun in unserem Garten etabliert hat.
    Zum Anbraten empfehle ich gute Butter, kein Öl.
    Nur sehr wenig Currypowder und wenig Salz.
    [/i]

  • Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Fund!!!
    Riesenboviste sind meine Lieblingspilze. Und wenn ich Deine Bilder von der köstlichen Pilzpfanne sehe, läuft mir schier das Wasser im Munde zusammen. :P
    Ich habe sie bislang immer paniert und gebraten... Aber Dein Rezept hört sich auch lecker an... und sieht lecker aus!


    Ich habe aber auch was zu berichten:


    Ich Jeck habe, nach meinem Umzug nach Schleswig-Holstein, wie verrückt überall nach Bovisten gesucht. Ich war soooo glücklich, als ich letzte Woche erstmalig welche bekommen konnte. Wir hatten so lange danach gesucht... sind zwei mal bis nach Hamburg (eine Strecke 45 km) gefahren, weiol wir da nen heißen Tip bekommen hatten... nix... Haben alle gefragt, die wir hier kennen... keiner wußte was... Haben uns die Füße plattgelatscht, sind durch Sträucher und Gebüshe gekrochen... nix... nur dieser eine Fund... und das rund 20 km von hier entfernt.


    Und was soll ich Dir sagen? - Heute haben wir ganz in der Nähe... im Knick gleich bei den Feldern hinter dem Haus eine ganze Bovisten-Kolonie gefunden. HARRRR! X( Warum habe ich da nicht früher gesucht? Ich Tünnes!!! Nun sind sie nämlich schon überreif, und man kann sie nicht mehr essen. Außerdem waren die :snail: schon dran und haben die meisten von ihnen halbwegs zerfressen. Hätte ich die letzte Woche gefunden, hätten wir hier Pilzpfanne für 50 Mann brutzeln können... :cursing:


    Aber ein Gutes hat es: Wir wissen jetzt, wo wir nächstes Jahr suchen müssen... Wir müssen nicht weit laufen... Man gehe morgens kurz Gassi und nehme den Korb mit... Das Mittagessen ist einem sicher. :plate:


    "Wozu in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah!" schrieb der weise, alte Goethe... und fürwahr, er hatte Recht!:thumbup:[hr]


    Zum Anbraten empfehle ich gute Butter, kein Öl.
    [/i]


    Ja, das kann ich auch nur immer wieder betonen: Kein Öl! Das beste Öl ist eines Bovisten nicht würdig... Damit versaut man alles. <X Es muss Butter sein... oder Butterschmalz... Das ist wichtig!!! :P

  • Danke für das nette Posting, das mich sehr gefreut hat !
    Nimm' doch einfach einen richtig reifen Bovisten und verstreue die 7 Billionen !! Sporen dort, wo ein wenig Wiese an einem Hain oder Buschwerk liegt..
    (Mein Waldbeet und die Wiese scheint von diesen Pilzen "anerkannt" zu sein)
    .. so werfen sie sich direkt vor den Rasenmäher und können wohl -schon durch die beeindruckende Größe und leuchtend weiße Farbe kaum übersehen werden.
    Letztes Jahr bin ich mit dem Mäher über einen überreifen brauen Bovisten gefahren - der sich in einer riesigen braunen Wolke entlud - weil ich immer ohne Grasfangkorb fahre und mit der Umlenkung nach unten eine Spur Grasabschnitt bilde, den man mit dem Rechen (zum Kompost) gut einsammeln kann - so hat sich der Bovist wohl gut vermehren können.
    (Die Wolke ist so groß, daß man nur noch rennen kann...)
    Zu "guten Butter" - da spare ich nicht, die beste Marke (frischer) ist gerade gut genug und: Weniger Würzung ist meistens mehr !


    Mit großem Interesse haben wir gestern einen Bericht im Fernsehen über die Pilzsaison dieses Jahres gesehen - unglaublich, welche Sortenvielfalt in unseren Wäldern und Wiesen vorkommt !
    Ein Thema, das ziemlich komplex ist und wohl noch viele Jahre lernen fordert..

  • Au man einen Tritt den Unwissenden...hatte letzte Woche auf ner Kuhweide auch das Vergnügen, 6 Riesenboviste in schönster Pracht zu sehen, teilweise sicher über einen halben Meter Durchmesser. Meine Begleitung fragte noch, ob man die nicht essen kann. Mir war das ganze suspekt wegen der Größe usw...einfach weil mans nicht besser weiß oder kennt. Ich hab nichtmal ein Stück mitgenommen und wenn ich das jetzt sehe was man daraus leckeres zaubern kann könnte ich mich grad blau oder sogar schwarz ärgern X( Aber echt vielen Dank für die tolle Zubereitungsidee!!:thumbup:

    Frischer Wind durchkreuzt die Felder nur noch Stille weit und breit und fuer den Moment hier draußen spuere ich die Ewigkeit...


    Chipcounter: 113

  • Der Winter geht nun endlich, die Samen des Bovisten sind rund auf der Wiese verstreut- im Halbschatten, in der Sonnen-Ecke und im Schatten des Waldbeetes.
    Man wird sehen, was daraus wird- sollte die " Zucht " klappen, schicke ich an Interessierte den reifen und braunen Bovisten in Scheiben per Umschlag gerne und gratis zu..
    (Rückporto und Anschrift nicht vergessen)
    Hier im Forum sage ich Bescheid, wenn`s soweit sein wird und wie der aktuelle Stand ist.

  • Es wird, es wird ! Die zwei ersten Boviste sind bereits im Waldbeet gesichtet worden und haben innerhalb von nur 3 Tagen Tennisballgröße erreicht ! Nun darf gehofft werden, daß noch irgendwo ein Dritter wächst, der dann den Samen ausbilden wird - für das nächste Jahr...

  • Warte aber nicht so lange mit der Ernte, ich war heute in den Wiesen, es war unglaublich was Boviste da waren ( schätze so um die 50 Stück), aber leider sind sie alle madig oder sie waren aufgeplatzt, vermutlich durch den Regen.


    Gruß Jens

    Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!

  • Den Samen hatte ich von einem ausgewachsenen Bovisten, der bei uns im Garten ausreifen durfte (braun werden lassen) .
    Diesen habe ich mit der Hand -vorsichtig, es staubt sehr) in kleine Stücke gezupft und überall am Wiesenrand und auf dem Waldbeet verteilt.

  • Bei der Neuanlage des 2. Waldbeet-Teiles habe ich einen dunkelbraunen staubigen Bovisten entdeckt, der auf der frischen Erde und am Rand des Beetes zum Rasen (Bevorzugte Ecke) ausstauben lassen wird- mal sehen, ich berichte auf alle Fälle weiter !
    Auf meiner Seite Waldbeet.html werden spaeter noch Bilder eingepflegt, wenn alles fertig ist.

  • Vor ein paar Wochen haben wir den ersten Riesenbovisten verspeist, nun sind 3 weitere nachgewachsen. Am Ende der Saison melde ich mich nochmal, danach kann man verifizieren, ob die Aussaat der Sporen gewirkt hat. Ich denke schon, weil obiges Resultat eher kein Zufall sein wird. Ich weiß auch nicht, inwieweit sich das unterirdische Pilzgeflecht erst einmal entwickeln muß, bevor die Fruchtkörper kommen..

  • Nun ist wieder ein neuer Riesenbovist aufgetaucht, immer um das Waldbeet http://www.plaetzchenwolf.eu/Waldbeet.html herum. (Wiese, unweit davon Farn und Waldpflanzen und Bäume/Nußbüsche. Die "Aussaat" eines reifen -braunen, staubigen- Bovisten vor zwei Jahren könnte Myzel gegeben haben. Ich denke, das wird immer recht lange dauern, bis man das verifizieren kann. Auf alle Fälle ist der Pilz praktisch über Nacht gekommen und man kann ihm beim Wachsen zusehen, so fix geht das..

  • Tja, Satz mit x, was wohl nix .. : Einen Tag zu spät geerntet! Nun ist der Pilz bereits (nur innen zu sehen) bräunlich verfärbt und somit ungenießbar geworden. Das wäre nicht so schlimm, würde ich mich nicht um den die Sporen grämen, die nun verloren sein könnten! Deshalb rate ich beim Riesenbovisten, vor der Abernte mit dem Messer die Haut in einem Winkelschnitt ein Stückchen zu entfernen, um zu sehen, ob er noch rein weiß ist oder lieber als Sporenträger verbleiben sollte. (In letzterem Fall kann man die schützende Haut wieder über die Wunde klappen. Nun habe ich den Pilz schon mal abgemacht - dumm gelaufen. Ob er im Schatten, im Waldbeet noch nachreifen wird?