Was für ein Röhrling?

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 12.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fungus74.

  • Hallo,


    bin neu hier, an sich eher "Gelegenheits-Pilzsucher", aber hab mal ne Frage. Hoffe daß mir jemand weiterhelfen kann.


    Ich hab bei mir im Garten hinten zwei Röhrlinge gefunden, bei denen ich aber irgendwie zu keinem Schluss komme was das für welche sind.


    Also:


    Standort: Innenhof mitten in der Stadt, etwas geschützt zwischen Sträuchern, halbschattig bis sonnig


    Hutdurchmesser: 16 cm und 25 (!!) cm.


    Rasche Blaufärbung nach Anschnitt; nach etwa 15 Minuten wird Schnittfläche aschgrau.


    Schirm/Hut ist an der Oberseite glatt und klebt nicht. Farbe: ocker, zur Mitte hin dunkler, fast schokoladenbraun.


    Stiel: ockerfarben/dunkel-ocker mit einem feinen rötlichen Netz.


    Wie auf den Bildern zu sehen, sind die Röhren des jüngeren/kleineren Pilzes karottenrot, die des größeren/älteren dunkel-ockerfarben.


    Was meint ihr?

  • Aber nur der mit den roten Röhren! Bei dem älteren Pilz mit dem gelben Schwamm bin ich mir auch nicht sicher; könnte vieles sein, z.B. auch der ungenießbare / schwach giftige Wurzelnde Bitterröhrling (Boletus radicans) sein.

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)

  • Mag sein, aber der linke Pilz ist definitiv ein Netzstieliger Hexenröhrling, und Hexenröhrlinge egal welcher Art haben IMMER rote Röhrenmündungen. Der andere Pilz ist mit Sicherheit eine andere Art.

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)

  • In der Beschreibung heißt es allerdings, dass die Röhren des älteren Pilzes dunkel-ockerfarben sind - am Foto kann es also nicht liegen.
    Ich bleibe bei meinem Tipp auf den Wurzelnden Bitterröhrling.

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)

  • Hallo zusammen,


    Der kleine ist klar Boletus luridus, beim anderen bin ich mir auch unsicher :/ Aber vom Gefühl her würde ich auch an luridus denken. Das grobmaschige Stielnetz beim großen Exemplar (Bild 4) kann man beim genauerem Betrachten sogar noch erkennen.


    schöne Grüße,
    Andreas

  • ok... nach was müsste denn ein netzstiel. Hexenröhrling roh schmecken wenn ich mal so ein ganz kleines Stückchen auf die Zunge lege? Ich meine mich zu erinnern daß meine Eltern das früher auch so gemacht haben wenn sie sich manchmal nicht sicher waren...


    Achja und ist das große Exemplar (gesetzt den Fall es ist die gleiche Art) trotz des schon fortgeschrittenen Reifestadiums noch essbar?


    Und da das ja zwei ziemlich große Oschis sind und vielleicht für ein Abendessen heute fast schon etwas zuviel, inwieweit sind solche Pilze im Kühlschrank/Eisfach lagerfähig?



    EDIT: hab grad mal ein ganz kleines Stück probiert und wieder ausgespuckt... schmeckt fast neutral, würde sagen vielleicht entfernt nussig.

  • Hallo,
    wenn ich das richtig weiß hat der netzstielige Hexenröhling einen roten Röhrenboden. Also einfach mal halbieren und nach einer feinen roten Linie zwischen Hut und Röhren Ausschau halten. Aber mein Röhlingsdaumen sagt ohnehin Boletus Luridus.
    VG Siggi

  • Wie caro schon richtig sagte, das istz eindeutig der Netzstielige Hexenröhrling.


    Gruß Benni[hr]


    Aber nur der mit den roten Röhren! Bei dem älteren Pilz mit dem gelben Schwamm bin ich mir auch nicht sicher; könnte vieles sein, z.B. auch der ungenießbare / schwach giftige Wurzelnde Bitterröhrling (Boletus radicans) sein.


    Der Wurzelnde Bitterröhrling hat keine Netzzeichnung, die man auch bei dem dunklen Pilz hier klar erkennen kann.


    Gruß Benni


  • ok... nach was müsste denn ein netzstiel. Hexenröhrling roh schmecken wenn ich mal so ein ganz kleines Stückchen auf die Zunge lege? Ich meine mich zu erinnern daß meine Eltern das früher auch so gemacht haben wenn sie sich manchmal nicht sicher waren...


    Der Netzstielige Hexenröhrling hat keinen besonderen Geschmack, aber wenn dein Pilz, welcher auch immer es ist, mild ist, dann handelt es sich wohl um Boletus Luridus oder eine andere essbare Röhrlingsart. Den Wurzelnden Bitterröhrling würdest du definitiv am bitteren Geschmack erkennen ;)


    EDIT: Pumba hat recht, der Wurzelnde Bitterröhrling kann wohl wegen der Netzzeichnung am Stiel ausgeschlossen werden. Daran hatte ich nicht gedacht. Wie gesagt, eine Kostprobe gibt Aufschluss.

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)

    Einmal editiert, zuletzt von Wishmaster ()

  • Zitat Wikipedia wurzelnder Bitterröhrling:


    Die Stiele der jungen Pilze sind von hellgelber Farbe und mit einem gelblichen Netz überzogen. Mit zunehmenden Alter geht die Färbung in ein Bräunlich-Gelb über.



    erst macht ihr mich unsicher und wenn ich es fast glaube sagt ihr wieder andersrum. :/ ;)


    Jens

  • Euch ist schon klar, das Hexenröhrlinge roh giftig sind?


    Nochmal zu der roten Farbe, ich habe schon sehr häufig ähnlich große alte Exemplare gefunden, die auch eher bräunlich anstatt rot waren. Muss wohl einfach durch Alter und Verwitterung kommen.
    Allerdings waren das dann Flockenstielige, was aber von der Röhren farbe denke ich keine Rolle spielt.


    Gruß Benni

  • @ Fungus,


    ob er noch essbar ist musst du für dich entscheiden. Wenn das Fleisch fest ist würde ich ihn wahrscheinlich noch essen (evtl. Futter entfernen). Ich denke das merkst du selber ob er noch Appetitlich aussieht.
    Wenn du ihn 1-2 Tage lagern willst, dann putze sie schneide sie klein spül sie ab und wirf sie kurz in eine Pfanne. So für 2-3 min volle hitze und dann runter vom Herd. wenn sie kalt sind in den Kühlschrank und dann aber Morgen essen.
    Besser werden sie nicht.


    Das alles natürlich nur wenn sie sich als essbar entpuppen.


    Grüße


    Jens[hr]
    @ Pumba


    er sollte ja nun auch nicht unbedingt den halben Pilz verspeißen. Nen Fingernagelgroßes Stück, einma drauf beißen und ausspucken.. Hätte man vielleicht wirklich dazu schreiben sollen.


    Aber mal nebenbei... Denkt ihr das es was machen würde wenn man ein Stück von so nem Hexenröhrling hinterschluckt?? Kann ich mir bald nicht denken, weiß es aber nicht!!


    Jens

  • Hab grad mal ein Stück von dem großen/älteren Pilz abgeschnitten und davon wiederum ein ganz kleines Stück so groß wie 1 Cent in den Mund genommen und dann gleich wieder ausgespuckt und mit Wasser ausgespült.


    Würde sagen ein neutraler Geschmack, "pilzig" halt, fast vergleichbar mit rohem Champignon, aber dazu eine leicht nussige Note. Der Geruch ist auch so wie man ihn eigentlich halt von Wildpilzen kennt.


    Wenn ich mir den Anschnitt so ansehe, der große Pilz erscheint immer noch fest und appetitlich... auf jeden Fall nicht gammlig.


    dachte mir ich werd vielleicht mal eine ganz kleine Menge gut durchbraten (also wirklich nur ein zwei Esslöffel voll oder so), und wenn ich dann keine Beschwerden merke, dann müsste das doch eigentlich auf Essbarkeit hinweisen...


    Kann ich die Pilze vielleicht auch (alternativ zum Anbraten) bis morgen einfach erstmal "als ganzes" kühl lagern? Hier sollen heut nacht um die 10 Grad und darunter werden, wäre das ok die bis morgen früh auf den Balkon zu stellen? Weiß nicht ob ich sie in den Kühlschrank legen will...

  • Hast du vielecht n Anschnittbild? Er müsste sehr stark blauen.


    Allerdings esse ich die Netzstieligen Hexen generell nicht, da in vielen Büchern etcr auf eventuelle beschwerden hingewiesenwird.


    Gruß Benni

  • Mh das sieht mir eher nicht nach Hexenröhrling aus, da nur die Röhren blauen auf dem Foto.
    Aber da du sagst das er beim anschneiden kleinerer Stücke blaut, könnte es vielecht doch sein.. mh schwerer Fall :D


    Gruß Benni

  • Hallo Fungus 74,


    bin auch der Meinung,dass du Netzhexen gefunden hast,
    doch egal was das für ein Pilz ist,der Schnippsel schaut nicht mehr appetitlich aus,da holst dir evtl ne Lebensmittelvergiftung,insb. wenn der die Nacht über noch nicht verwertet wird.


    Gruß,
    Johannes

  • hab das abgeschnittene Stück nochmal weiter zerschnitten, und zwar ist es so, daß auch dieser Teil aus dem Hut des Pilzes sofort blau wird an frischen Schnittstellen, aber dann nach einer Weile die Farbe wieder verblasst. Schätze mal ich hab das abgeschnittene Stück auf dem Bild zu lange liegenlassen (15 Minuten) bevor ich das Foto gemacht hab.