Was für ein Röhrling?

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 12.008 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fungus74.

  • Ja das ist normal, das die Farbe nach einiger Zeit wieder verblasst, soweit spricht dann alles wieder für den Hexenröhrling.


    Essen würde ich ihn allerdings aus oben genannten Gründen auch nicht mehr.


    Aber essfreigaben übers Internet gibts eh nicht.
    Bei der kleinsten Unsicherheit wird ein Pilz von mir NICHT gegessen, viel zu risikoreich.


    Gruß Benni

  • Ich hab's gestern abend mal gewagt und hab mir ein bisschen was von den Pilzen in der Pfanne gebraten und gegessen, ungefähr eine Menge die im fertigen Zustand zwei gehäuften Esslöffeln voll entsprochen hat. Hab's gut vertragen auf fast nüchternen Magen, keine Probleme.


    Da mein Kühlschrank leider bis oben hin voll ist im Moment, hab ich den Rest geputzt, die Röhren entfernt, in mundgerechte Stücke geschnitten und eingefroren. Vielleicht mache ich heute abend mal Lamm-Ragout mit den Pilzen. :P


    Jetzt liest man ja immer noch hier und da daß angeblich die Kombination Hexenröhrling und Alkohol nicht anzuraten ist... wie sieht's denn aus wenn ich mein Lamm-Pilz-Ragout mit einem guten Schuss Rotwein in der Pfanne abschmecke... eigentlich gehört das ja zu Lamm dazu... sollte ich das lieber lassen?

  • Zitat

    Soweit ich informiert bin, ist der Netzstielige Hexenröhrling uneingeschränkt auch mit Alkohol verträglich.


    @ Wishmaster


    ACHTUNG das stimmt so nicht!


    Der Netzstielige Hexenröhling ist mit Alkohol giftig!


    Der Flockenstielige ist mit Alkohol kein Problem!


    Übrigens, "ein" Schluck Wein in die Soße geht, der Alkohol muss aber dabei verkochen!!!
    Das Problem bei dem Gift Coprin ist das es auch noch 2-3 Tage Später zur Vergiftung führen kann, also 3 Tage kein Alkohol nach diesen Pilzen, ganz Wichtig!


    @ Fungus74

    Zitat

    dachte mir ich werd vielleicht mal eine ganz kleine Menge gut durchbraten (also wirklich nur ein zwei Esslöffel voll oder so), und wenn ich dann keine Beschwerden merke, dann müsste das doch eigentlich auf Essbarkeit hinweisen...


    Stimmt nicht, das macht Rüdiger Nehberg zwar mit Pflanzen im Extremfall über Wochen hin aber mit Pilzen würde selbst er sowas nicht machen!
    Auch wenn Tiere Giftpilze fressen, dann sind die noch lange nicht auch für uns gesund.
    Das ist allgemein gesehen Gemeingefährlich!
    Bei einem Knollenblätterpilz hättest du jetzt schon Probleme die extrem ernst sind!
    In Zukunft: Esse nie Pilze die du nicht 100% bestimmen kannst. Tu DIR den gefallen.
    Das waren jetzt Röhrlinge, ist in deinem Fall jetzt kein Thema aber bei Lamellenpilzen wirds ganz schnell richtig gefährlich....



    Gruß Benny

    Pilze muss man kennen "lernen" das ist ähnlich wie bei Freundschaften... ;)


    Onlinebestimmungen sind nur als Bestimmungshilfen/Tipps anzusehen, sie ersetzen NIE
    den Gang zum Pilz-Sachverständigen! Keine Essensfreigabe im Forum!

    Einmal editiert, zuletzt von Benny M. ()

  • ok, verstanden :)


    Heute abend gab's bei mir jetzt also Lammragout mit Pilzen... zu einer großen Handvoll Hexenröhrling kamen ca. 150 Gramm frische gekaufte Pfifferlinge und ein paar ebenfalls gekaufte getrocknete Butterpilze aus dem Glas die ich noch übrig hatte. Dazu eine Soße gemacht aus dem Pilzwasser von den eingeweichten Butterpilzen, Kräutern, ordentlich Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Rahm. Und ein guter Schuß Rotwein, wobei der Alkohol aber wohl ganz verkochen konnte weil ich das ganze über 10 Minuten habe garen lassen nach dem Anbraten.


    Mein Geschmackseindruck im Vergleich: Der Netzstielige Hexenröhrling kann geschmacklich bei weitem nicht mithalten mit Butterpilzen und Pfifferlingen, irgendwie fehlt da eine "charakteristische" Note... aber als "Füllmaterial" für eine Pilzpfanne eignet er sich allemal.

  • Also ich kenne nur den Geschmack des Flockenstieligen Hexenröhrling und das ist für mich direkt anch der krausen Glucke der lecekrste Pilz der mir auf den Teller gekommen ist, nichtmal Steinis halten da mit.


    Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.


    Gruß Benni

  • wobei ja offenbar auch die Meinung vertreten wird, daß die netzstielige Variante um einiges weniger attraktiv ist als Speisepilz... daß sie quasi minderwertiger ist als der Flockenstielige. Das was bei mir in die Pfanne gewandert ist war ja der Netzstielige.


    Nun haben ja Pfifferling und Butterpilz (letzterer insbesondere auch in der getrockneten Form) einen sehr starken charakteristischen Eigengeschmack, vielleicht kann man den Netzstieligen Hexenröhrling auch schlicht und einfach nicht damit vergleichen...

  • Benny: In Boletus Luridus wurde bisher meines Wissens aber noch kein Coprin gefunden. Ein Bekannter von mir (ein Mykologe, den ich sehr, sehr schätze und der ein wirklich außerordentliches Fachwissen hat) hat neulich gemeint, dass eine Unverträglichkeit mit Alkohol im Selbstversuch vieler Mykologen widerlegt worden wäre.
    Ich kann nur wiedergeben, was mir gesagt wurde ;) ich weiß aber, dass in vielen Büchern auf eine Giftwirkung hingewiesen wird; als ich mich heute nochmal informiert habe, habe ich gelesen, dass Coprin nicht nachgewiesen werden konnte.

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)

  • Hallo Wishmaster,
    ist möglich aber noch nicht fakt... wie bei Pilzen so vieles noch nicht geklärt ist...
    In der Literatur wurde hier auch noch keine Angabe gemacht, deswegen halte ich mich im Forum damit lieber an Quellen die ich sicher belegen kann ;)
    Würdest du nur vom hören selbst den genuss mit Alkohol jemanden raten? Ich nicht!



    Fungus74
    Versuch den Flockenstieligen wenn du ihn findest, es stimmt der ist wirklich sehr lecker!


    Gruß Benny

    Pilze muss man kennen "lernen" das ist ähnlich wie bei Freundschaften... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Benny M. ()

  • *thread nochmal hochhol*


    Inzwischen hab ich bei uns im Garten noch zwei weitere Hexenpilze ganz ordentlicher Größe gefunden, standen etwa zwei Meter entfernt unter einem Wacholderbaum :)


    Der eine zeigt aber ein bisschen komische Farbe im "Innenleben", zur Mitte hin gibt es Bereiche die rot gefärbt sind wie auf dem angehängten Bild zu sehen, und die auch etwas derber und trockener sind als das restliche Gewebe. An den Rändern jedoch ist das Fleisch ganz normal hellgelb und verfärbt sich intensiv blau beim Anschnitt.


    Hab mal ein Bild angehängt... was meint ihr, lieber den Pilz als ganzes entsorgen, oder reicht es die roten Stellen abzuschneiden? Zu den Rändern hin sieht er ja ganz ok aus...



    EDIT: die Pilze von neulich hatten z.B. einen tiefroten Stiel innen drin der auch sehr derb und trocken war und den ich entsorgt hab, aber der Rest des Pilzkörpers war i.o. und ich hab fast 48 Stunden nach dem Verzehr keine Beschwerden

  • Hallo!


    Zitat

    Mein Geschmackseindruck im Vergleich: Der Netzstielige Hexenröhrling kann geschmacklich bei weitem nicht mithalten mit Butterpilzen und Pfifferlingen, irgendwie fehlt da eine "charakteristische" Note... aber als "Füllmaterial" für eine Pilzpfanne eignet er sich allemal.



    Das lag sicherlich am Alter deines Pilzes.



    Zitat

    Hab mal ein Bild angehängt... was meint ihr, lieber den Pilz als ganzes entsorgen, oder reicht es die roten Stellen abzuschneiden? Zu den Rändern hin sieht er ja ganz ok aus...


    Also wenn ich mir das Bild so anschaue und du selbst sagst, dass er nur an den Rändern 'ganz ok' aussieht...weg damit!


    Wieso sammelst du sie nich mal im jungen Zustand, bei Pilzen ist das nicht so wie mit guten Weinen. ;)
    Oder einfach mal in den Wald fahren, dann muss man sich auch nicht mit irgendwelchen alten Netzhexen-Krücken aus dem Garten zufrieden geben. :cursing:


    Grüsse,


    matze

    Glucken-Counter 2010: 8 ;)
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  • Wieso sammelst du sie nich mal im jungen Zustand, bei Pilzen ist das nicht so wie mit guten Weinen. ;)
    Oder einfach mal in den Wald fahren, dann muss man sich auch nicht mit irgendwelchen alten Netzhexen-Krücken aus dem Garten zufrieden geben. :cursing:


    Das waren halt Zufallsfunde hier im Garten, hätte ich vorher gewußt daß das eßbare Pilze sind, dann hätte ich sie vielleicht auch schon ne Woche vorher geerntet. Aber ich überlege wirklich, ob ich nicht mal Ende dieses Monats eine Pilzwanderung von der örtlichen VHS hier mitmache...


    Das scheint hier übrigens ein ziemliches Biotop zu sein bei uns im Garten... wir haben hier ein paar Wacholder und Kiefern und ein paar schattige Hecken und Büsche, und dort im Unterholz hab ich inzwischen so um die sechs oder sieben verschiedene Pilzarten gezählt. Das meiste davon Lamellenpilze, die ich aber wohl nicht antasten werde.


    Achja ich brauch dann vielleicht noch mal ein bisschen Bestimmungshilfe, hab noch einen Röhrling gefunden an der anderen Ecke des Gartens, sieht sehr ähnlich aus wie die anderen Hexenröhrlinge, riecht auch so, verfärbt sich genauso blau, aber hat schon im jungen Zustand ockerfarbene Röhren (bei den anderen waren die rot-orange im jungen Zustand) und der Stiel hat keine Netzzeichnung... weiß wer was das sein könnte (siehe Attachments)?

  • Zitat von Fungus74

    weiß wer was das sein könnte


    Vergleiche deinen Fund mal mit dem Schwarzblauen Röhrling (Boletus pulverulentus) ;)


    schöne Grüße,
    Andreas


    PS: Bilder bitte im Format 800x600 posten.


  • Vergleiche deinen Fund mal mit dem Schwarzblauen Röhrling (Boletus pulverulentus) ;)


    schöne Grüße,
    Andreas


    PS: Bilder bitte im Format 800x600 posten.


    das kommt sehr gut hin!! Hab jetzt nur bei Wikipedia gelesen, aber das trifft es absolut.


    Zitat von Wikipedia

    "Aufgrund seiner sehr starken Bläuung am Stiel schon bei schwacher Berührung ist der Schwarzblauende Röhrling kaum zu verwechseln"


    Bingo!