Strahlenbelastung

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 6.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Benny M..

  • Hallo!


    Es wird ja an diversen Stellen immer wieder über die Strahlenbelastung von Wildpilzen berichtet, wobei es hauptsächlich um Cs aus Tschernobyl geht. Neben der recht allgemeinen Aussage, dass die Werte stark variieren, wird oft darauf hingewiesen, dass die verschiedenen Sorten unterschiedlich stark strahlen (Maronen besonders viel) und das hauptsächlich Süddeutschland (wegen des damaligen Regens und der Windrichtung) betroffen ist.
    Für andere Gebiete liest man, wenn überhaupt, nur, dass die Belastung geringer als in Süddeutschland sind.
    1. Gibt es irgendeine Karte oder Übersicht, wie die Belastungen sich über die BRD verteilen? Vor allem würde mich natürlich das nördliche Ruhrgebiet interessieren.
    2. Zieht ihr bei der Marone z.B. die Huthaut ab, da dort besonders viel Cs gespeichert ist?

  • Hallo MacFlieger,


    Bei der Universität Oldenburg gibt ´s eine Karte von 1986 und eine Karte der ehemaligen DDR


    Es hat sich gezeigt, dass die Cäsiumkonzentration in Pilzfruchtkörpern beträchtlich reduziert werden kann, wenn man die Zellstruktur der Pilze durch sorgfältiges Zerkleinern oder Tiefgefrieren von zuvor in Stücke geschnittene Pilzen zerstört wird und die Stücke anschließend stundenlang gewässert werden. Durch diese Behandlung wird aber der Pilzgeschmack stark beeinträchtigt.



    Besonders belastete Pilze sind:


    Maronen - Röhrling
    Reifpilz
    Violette Lacktrichterling
    Rotfuss - Röhrling
    Täublinge
    Milchlinge
    Gold - Röhrlinge
    Birkenpilze


    Wenig belastete oder fast unbelastete Pilze sind:


    Steinpilze
    Schirmlinge
    Pfifferlinge
    Schopftintlinge
    Hallimasch
    Rötelritterlinge
    Champignons
    Mönchskopf
    Stockschwämmchen
    Espen - Rotkappe


    ---------------------------------------
    Bis dann...


    Andreas

  • Traf gestern Leute im Wald, die auch "schwammern" (bajuwarisch, ugs. für Pilze suchen ;)) waren und der weibliche Teil des Paares vertrat die Auffassung, dass es sich bei den Hinweisen auf Strahlenbelastungen von Pilzen lediglich um staatliche Propaganda zum Schutz des Waldes und des Pilzwachstums handelt - also keine Panik :P

  • @Andreas78: Danke für die Links. Sieht ja für das nördliche Ruhrgebiet sehr positiv aus. Falls jemand noch neuere Karten/Werte hat, wäre das noch besser.


    Zitat von Pete Longhorn


    hier wurde das Thema auch schon diskutiert.


    Ich weiß, die Ergebnisse dieses Threads hatte ich ja in der Frage einfliessen lassen. :)
    Ich hatte erst die Suchfunktion des Forums benutzt, mache ich bei solchen Sachen immer, sieht man ja auch an dem uralten Thread, den ich in dem anderen Board hervorgekramt habe.
    Aber wie ich ja geschrieben habe, steht dort immer nur etwas konkretes von Süddeutschland, aber konkrete Aussagen hatte ich vor der Karte von Andreas halt nicht gefunden.


    Bleibt noch die zweite Frage von mir:
    Zieht ihr bei der Marone z.B. die Huthaut ab, da dort besonders viel Cs gespeichert ist?

  • Hallo MacFlieger,


    Ja, ich würde bei Maronen immer die Huthaut abziehen, denn der Farbstoff in der Huthaut , der mit Caesium belastet ist, wird durch das Abziehen sehr verringert.


    Bis dann...


    Andreas

  • Wir ziehen keine Huthäute ab, nachdem wir von Experten mehrfach zu hören bekommen haben, dass man im Jahr ca. 500 kg (!) Pilze zu sich nehmen müsste -und das auf Jahre gesehen- damit man sich überhaupt schadet. Die Radioaktivität die aufgrund anderer Ursachen den Menschen belastet, sei vielerorts viel höher als durch das Essen von Waldpilzen.


    "Experten-Quelle": bayern3 und zdf (nach den Beiträgen müsst Ihr leider selber suchen)


    Grüße
    pilzi

  • Da mache ich mir nun gar keine Gedanken ob die Pilze "verstrahlt" sind oder nicht.
    Wenn es danach gänge, dann dürften wir nicht rauchen und trinken, nichts gegrilltes essen und was weiß ich noch was.
    Eine kleine Anekdote dazu:
    Meine Mutter hatte einen Arbeitskollegen, dessen Frau hate panische Angst, Krebs zu bekommen. Sie lebte gesund, ernährte sich ausgewogen und vermied alles, was krebserregend hätte sein können.
    Mit 40 ist sie dann gestorben - an Krebs.
    Daher: Lasst Euch das Pilzeessen nicht verderben, sterben müßen wir alle - irgendwann.


    LG Bird

  • Hallo Mac Flieger,


    wenn du einen Überblick (Einstieg) zum Thema gewinnen möchtest, dann empfehle ich dir DGfM-Lehrposter Nr. 6, in dem ich das Wichtigste über die radioaktive Belastung von Pilzen zusammengestellt habe.


    Ansonsten, wenn du es genauer wissen willst, dann verweise ich auf folgende Diskussion, in der ich recht ausführliche/detaillierte Beiträge zum Thema gebracht habe.
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    Auch etwas Kenntnisse über die Schwermetallbelastung in Pilzen dürfte interessant sein:


    - Einen Überblick findest Du im DGfM-Lehrposter Nr. 5


    - Eine ausgiebigere Diskussion gibt's hier.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Ich erspare mir, Vorbeiträge, mit deren Aussage ich nicht einverstanden bin, einzeln zu kommentieren.
    - Einige der von mir in den zitierten Beitägen in ERIC'sForum gebrachten Links laufen in's Leere. Da hatte die Foren-SW bei der Umstellung ein Konvertierungsproblem oder die URL wurde zwischenzeitlich geändert.

  • Hallo zusammen,
    hier eine PDF-Datei zum Thema.


    "Pilze und Wild. Tschernobyl noch nicht vergesssen."
    umweltinstitut_pilze_und_wild.pdf



    bis dann,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.

  • Vielen Dank Nando! :thumbup:


    Hab's mir gleich ausgedruckt, um es mir in Ruhe zu Gemüte zu führen. Hab jetzt gleich im Zug 'ne Menge Zeit dazu. Hört sich sehr informativ an.


    Schöne Grüße und ein :sun: Wochenende
    Heiko