Hallo zusammen
An dieser Stelle wollte ich euch noch den Bericht zu meinem Ausflug von vor 2 Wochen nachreichen.
Es ging mit meiner Familie für 3 Tage in die Nähe des kleinen Dorfes Kuppentin, im Süden Mecklenburg-Vorpommerns, auf der Mecklenburgischen Seenplatte.
Mein Suchgebiet war der sogenannte Fahrenhorst, am Rande des Naturschutzgebietes 'Alte Elde bei Kuppentin'.
(Quelle Bild links: wikipedia.de)
Ingesamt hatten wir eine wunderbare Zeit, was für mich nicht zuletzt an den knapp 10 Stunden lag, die ich in diesen 3 Tagen durch die Wälder zog.
Neben reichlich Pilzen für die Pfanne gab es auch persönliche Erstfunde. Außerdem konnte ich den Ausflug für erste Gehversuche mit meiner neuen Kamera nutzen (also bitte nicht Kopf abreißen, ich übe noch ).
Trotz des gelegentlichen Regens am Ankunftstag zog es uns sofort nach der Ankunft in den Wald, denn wir wurden von recht stattlichen Champis am Straßenrand begrüßt :
Agaricus spec.
Die Ausbeute der ersten zwei Stunden war dann doch nicht so berauschend, zwar fanden wir genug Maronen, Rotfußröhrlinge und vereinzelt Steinis für das Abendessen, es gab aber scheinbar zu viele andere Pilzsucher an diesem Tag.
Fichtensteinpilz (Boletus edulis)
Gefühlt war jeder zweite Pilz ein Gallenröhrling (Tylopilus felleus), sie waren teilweise so reichlich vorhanden, dass sich aus Platzmangel zwei von ihnen einen Hut teilen mussten :
Inzwischen wurde es so regnerisch , dass sich selbst dieses Exemplar der Gattung Amanita
sich ein trockenes Plätzchen suchte , und auch wir überlegten, diesen Riesenschirmling (Macrolepiota spec.)
als Regenschirm zu benutzen.
Den anderen war es nach 2 Stunden genug, ich wurde jetzt aber erst richtig warm und blieb, um eine andere Ecke dieses Waldgebietes auszukundschaften.
Und ich wurde belohnt. In 10 Minuten im neuen, etwas abgelegeneren Waldstück stieß ich auf mehr Arten, als in den gesamten ersten 2 Stunden. Dass es immer stärker regnete störte mich deshalb nicht wirklich.
Für das Abendessen zunächst eine Krause Glucke (Sparassis crispa)
Violettstieliger Täubling (Russula violeipes)
Totentrompete (Craterellus cornucopioides) , persönlicher Erstfund :), leider am 2. Tag für in situ-Fotos bei besserem Wetter nicht wiedergefunden
Die Geschwister Violetter Lacktrichterling (Laccaria amethystina) und Rötlicher Lacktrichterling (Laccaria laccata).
Fichtenreizker (Lactarius deterrimus) Dieser persönliche Erstfund ist hier im hohen Norden scheinbar nicht so häufig und als Speisepilz eher unbekannt, denn er stand reichlich und gänzlich unberührt im Gras an den Wegrändern, auch dort wo offensichtlich schon Steinpilz & Co. nachgestellt wurde.
Invasion der Birnenstäublinge (Lycoperdon pyriforme)
Da es langsam dunkel wurde machte ich mich (widerwillig ) auf den Heimweg, denn es galt noch einiges an Strecke zu laufen.
Auf dem Weg entlang der Elde wurde ich noch mit diesem Riesenbovist (Langermannia gigantea) belohnt
Ich musste ihn aber 2 gefräßigen Nacktschnecken entreißen, von denen es dort tausende gab.
Am nächsten Tag ging es natürlich gezielt wieder in dieses Waldstück, diesmal bei Sonnenschein Deshalb sind die meisten gelungeneren Fotos auch von diesem Tag.
Gewimperter Erdstern (Geastrum sessile)
Hier schwanke ich zwischen dem Grünen Speisetäubling (Russula heterophylla) und dem Grasgrünen Täubling (Russula aeruginea). Geschmack des Fleisches mild, Lamellen leicht scharf, was für den Grasgrünen sprechen würde. Standort bei Fichten.
Dickblättriger Schwärztäubling (Russula nigricans)
Bluttäubling (Russula sanguinaria)
Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca)
Russula spec.
Außerdem gab es verschiedene kleine bis mittelgroße braune bis rotbraune Milchlinge (Lactarius spec.). Variation oder 2 verschiedene Arten?:
Auch Wulstlinge gab es nicht zu knapp:
Grauer Wulstling (Amanita spissa)
Rotbrauner Streifling (Amanita fulva)
Zweifarbiger Streifling (Amanita battarae)
Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina)
Und noch diese hier:
Goldröhrling (Suillus grevillei), Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis),
Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus)
von meiner Mutter entdeckt : Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) , geteilter Erstfund
Am 3. Tag waren die Funde dann nicht mehr ganz so reichlich (und ich ein wenig fotografier-faul), aber nochmal ein schöner Ausklang.
Unter anderem gab es noch: Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus), eine große Ansammlung des Riesenporlings (Meripilus giganteus), Speitäubling (Russula, Sect. Emeticinae), und und und...
??? keine Ahnung was das hier sein könnte, sah aber toll aus Die Unterseite der Fruchtkörper war rot.
Grüsse,
matze