Momentaufnahmen - 18.09.2010

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.640 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ralf.

  • Gegen 11.30 Uhr machten wir uns auf den Weg, zwar in den selben Wald wie gestern, aber von einer anderen Seite ausgehend.


    Schon auf den ersten Metern zahlreiche Maronenröhrlinge und so bewegten wir uns über die riesige Moosfläche weiter zu einer Stelle, die für gewöhnlich ein Garant für Pfifferlinge ist –“ so auch heute.


    Von dort aus ging es tiefer in das Wellertal, entlang eines Weges der uns gleich eine schöne Überraschung bot, zwar klein, aber fein:



    Weiter ging es in Richtung meiner Herbsttrompeten-Stelle, denn ich erwartete mir zumindest eine Handvoll neuer Exemplare und wurde nicht enttäuscht. Zwischendurch ein kleines Päuschen kann nicht schaden:



    Ein kleiner Eindruck der Herbsttrompeten-Stelle für alle die sich wundern, auf welchem Habitat diese wunderbaren Pilze gewöhnlich zu finden sind:



    Molly–™s Schafporling-Herde der letzten Woche hat sich noch weiter ausgebreitet und man stellt allgemein einen massiven Zuwachs dieser Spezies in unseren Wäldern fest. Kannte ich vor einigen Jahren noch lediglich eine Stelle wo diese Art anzutreffen war, sind es mittlerweile gut sechs oder sieben Abschnitte in den umliegenden Wäldern.



    Zurück auf dem Weg angekommen entdeckten wir unter einer Fichte ein Zwillingspärchen, dass ich heute zum ersten Mal wirklich bewusst als Gattung wahrnahm. Es ist zwar kein tatsächlicher Erstfund in diesem Sinne, denn ich hatte schon einmal vor Jahren ein Exemplar an der selben Stelle entdeckt, aber erst heute entstand ein –œvernünftiges– Foto und ich habe diesen Pilz kennend bestimmt:



    Pilzkenner werden ihn schon als Schopftintling (Coprinus comatus, –œSpargelpilz–, –œPorzellantintling– oder –œTintenpilz–) erkannt haben.


    In der Nähe dieser Pilze fanden sich dann zwei Steinpilze. Das erste Exemplar war bereits sehr in Mitleidenschaft gezogen, aber noch total fest und ohne Madenfraß (nur die Schnecken haben sich ausgiebig bedient), das zweite Exemplar war dagegen nicht nur optisch perfekt:



    Einige Exemplare des Zitterzahns fanden sich auf einem Baumstumpf und sind für mich ein erster früher Hinweis, dass der Herbst mit großen Schritten Einzug hält:



    Und dann ging es los–¦



    Rotfußröhrlinge!!! Wirklich bis zum Abwinken, im wahrsten Sinne des Wortes. Irgendwann hatte ich tatsächlich keine Lust mehr auf allen Vieren herumzukriechen, denn sie standen in Scharen, dass einem schwindlig werden konnte. Nur die jüngsten Exemplare fanden ihren Platz im Korb, einige größere habe ich für mein Pilzfond mitgenommen.


    Ganz in der Nähe stand dieses Pärchen:



    Molly und ich bewegten uns weiter durch den Wald bis wir zu einem Fleck kamen, der vor einigen Wochen zahlreiche Steinpilze aller Größen, Formen und Farben bescherte. Aber Fehlanzeige. Was aber nicht heißen soll, dass der Weg vergebens war –“ überall sah man gelb:



    Molly machte in der Zwischenzeit Pause, bis ich mit der Ernte fertig war:



    Ein Stückchen weiter durfte ich dann diesen stattlichen Steinpilz entdecken –“ fest und wurmfrei:



    Der Korb sah mittlerweile so aus und ich beschloss, dass es Zeit wird nach Hause zu gehen:



    Eine dreistündige Tour ging zu Ende, bestes Wetter (leicht kühl, aber Sonnenschein) und ich brauche kein anderes Hobby, denn heute ist Pilze putzen angesagt:



    In diesem Sinne wünsche ich allen Jägern und Sammlern noch viel Erfolg bei den Ausflügen am Wochenende. Morgen ist ja auch noch ein Tag ;)


    Grüße,
    Ralf

  • Hi Ralf,


    tausend Dank, dass du uns an deiner Pilzpirsch hast teilhaben lassen und dazu noch diesen interessanten und kurzweiligen Bericht dazu verfasst hast!:thumbup: Vor allem die Artenvielfalt hat mich schwer beeindruckt. Von den gefunden Pilzen ist mir der Zitterzahn übrigens noch nie begegnet.:/


    *****
    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

  • Lieber Ralf,


    ich habe eine Frage zu den wunderschönen Fotos.
    Auf den letzten beiden Fotos, auf dem alle Pilz so schön sortiert liegen.
    Liegt rechts unten ein einzelner mit Steinpilzähnlicher Kappe und rotem Stiel?!
    Um was für einen Pilz handelt es sich dabei?
    Ich hatte auch so einen und dachte es sei ein Satanspilz :-))


    liebe Grüße,


    Stefan

  • @Meinhard


    Danke für die lobenden Worte. Den Zitterzahn nehme ich seit 3-4 Jahren bewusst wahr, sicher ist er mir vorher schon öfter begegnet, aber wie ich in der Habitat-Beschreibung entnommen habe ist meine Ecke mit den Nadelwäldern, den sauren Böden, etc. einfach prädestiniert für die Art. Aber umgekehrt geht es mir dann auch so, dass ich noch nie vor einem "Meer" von Anhängselröhrlingen stand, damit hast Du mich vor einigen Wochen schwerstens beeindruckt!


    Stefan


    Das ist ein Flockenstieliger Hexenröhrling - seeeeeeeehr wohlschmeckend, fest im Biss und dem Steinpilz in nichts nachstehend... ;)


    Grüße,
    Ralf