Antwort verschiedene Arten! an Harry und Gerd

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  • :shy:Hi!


    Man muß nicht immer gleich das schlimmste denken, wenn jemand schreibt, sein größtes Hobby sei das Pilzesammeln. Wir suchen zwar etliche Arten, und keine Sorten, denn dieser Ausdruck war ja wohl total falsch, doch lassen wir Pilze, die selten sind grundsätzlich stehen.
    Der Samtpfifferling ist bei uns jedoch seit Jahren so zahlreich, und da nehme ich schon mal eine Handvoll mit. Teilweise denkt man, er sei ein Massenpilz. Ich muß zugeben, ich wußte nicht, das er zu den seltenen Pilzen gehört da es bei uns nicht zutrifft.
    Auch die Rotkappe kann man Kiloweise ernten wenn man möchte. Aus Erfahrung wachsen sie sogar viel reichlicher, wenn sie gesammelt werden. An meiner Stelle heute morgen standen so an die 30 Stück, und es wird von Jahr zu Jahr mehr. Immer an der gleichen Stelle.
    Was die Lorcheln angeht, haben wir sie seit unserer letzen Lehrpilzwanderung!!!!!! gegessen und richtig zubereitet schmeckten sie richtig gut. Schlecht wurde es uns auch nicht. Das sie giftverdächtig sein sollen ist uns neu. Uns wurden sie als Essbar, und sogar vergleichbar mit der Morchel dargestellt. Dies auch nicht nur auf einer Wanderung. Wem kann man nun glauben???
    Wenn jemand keine Pilze mag, oder nur im Geschäft kauft, was ich nun sehr ablehne, ist dies seine Sache. Und wer sagt, daß Röhrlinge schmierig beim Kochen werden, der hat leider keine Ahnung von der Zubereitung dieser Pilze.


    Liebe Grüße
    Anke:evil:

  • Hallo, Anke!


    Lasst euch kein schlechtes Gewissen machen! Ich denke, dass ihr durchaus zu den verantwortungsvollen Pilzsammlern zählt. Ein Pilz, der mancherorts zu den gefährdeten Arten zählt, kann woanders durchaus ein Massenpilz sein mund dann spricht nichts dagegen, ihn in geringen Mengen zu sameln (außer regionalen Gesetzen, die natürlich beachtet werden müssen). Dazu einige Aussagen des bekannten Innsbrucker Mykologen Reinhold Pöder (getätigt gegenüber dem ORF):


    "Wenn man einen Pilz pflückt, dann ist das vergleichbar, wie wenn wir von einem riesigen Eisberg ein einziges Atom wegkratzen würden. "

    "Was man pflückt ist der Fruchtkörper. Wenn man so einen Fruchtkörper pflückt, denn schadet das dem eigentlichen Pilz unter der Erde, der sogar tonnenschwer sein kann, überhaupt nicht. Auch die Kirsche vom Kirschbaum zerstört nicht den Baum".


    Dazu muss natürlich gesagt werden, dass es gerade bei gefährdeten Arten aber schon wichtig ist, wenn genügend Fruchtkörper zum Aussporen kommen und so für Vermehrung sorgen. Dass man durch eine gewisse Sammeltätigkeit das Myzel sogar anregt, weitere Fruchtkörper zu bilden wurde ja schon gesagt und diese Erfahrung habt ihr ja anscheinend bei den Rotkappen auch selbst gemacht.


    Daher spricht sich in diesem Interview Univ. Prof. Pöder auch aus anderen Gründen für Mengenbeschränkungen und Massnahmen gegen professionelle Pilzsammler aus:


    "Man würde auch mit Tonnen gepflückter Pilze die Pilze nicht ausrotten, aber man würde ins Ökosystem stark eingreifen, denn die Pilze sind Nahrung für Larven, Schnecken, Insekten oder auch für das Wild."


    Bei den Lorcheln wäre ich aber auch sehr vorsichtig :/, denn da gibt es schon einige sehr gefährliche Arten, z.B. die Frühlocherl (Gyromitra esculenta). Und auch wenn Andere nicht eindeutig als giftig beschrieben werden sollte das eingentlich reichen, von einer Malzzeit Abstand zu nehmen.


    Täublinge sind Massenpilze und wenn es da primär um die (vielgelästerte) Essbarkeit geht und nicht um eine genaue Bestimmung, ist man mit einer Geschmacksprobe schon auf der sicheren Seite. Giftige und ungenießbare Täublinge kann man schon nach Verkostung einer Messerspitze durch den scharfen Geschmack sicher ausscheiden und da es dabei keinen wirklich gefährlichen Pilz gibt, kann nichts passieren, wenn man die Probe dann gleich wieder ausspuckt. (Und das machst gern, glaub mir!)


    Weiterhin viel Spass mit dem "schönsten Hobby der Welt" :thumbup:


    wünscht
    Helmut :)