Champignons? Aber welche?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.983 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Forum!


    Bin ganz neu hier aber denke, daß ich ein regelmäßiger Gast sein werde. Meine Großeltern wohnen mitten im Thüringer Wald, ich habe also in meiner Kindheit sehr viele Pilze abbekommen und liebe sie ;).


    Ich habe jetzt gerade (nach über 5 Jahren–¦) festgestellt, daß man auch um München herum Pilze finden kann, wenn man weiß, wo. Da aber meine Großeltern so weit weg sind, brauche ich jemand anderen, der mir bei fraglichen Pilzen hilft.


    Soweit zu mir, ich habe keinen Bereich mit Vorstellungsfunktion gefunden.


    Nun zu den Pilzen: bei uns im Garten sprießen gerade die unten abgebildeten Pilze. Ich bin mir relativ sicher, daß es sich um Champignons handelt. Vom Aussehen her würde der Waldchampignon ganz gut passen. Den gleichen Pilz habe ich auch schon in Mengen in einem nahen Wäldchen gefunden, mein Problem ist, daß ich im Internet nur fand, daß die eßbaren Champignons bei Anschnitt stark röten. Das tut der hier nicht. Ich fand' auch noch eine Beschreibung des großen Waldchampignons, der wohl nicht röten soll aber das ganze war mir zu unsicher.


    Könntet ihr mir helfen? Abgesehen vom Aussehen riecht dieser Pilz sehr intensiv. Der von vor ein paar Wochen aus dem Wald roch extrem –žpilzig–œ, also so, wie man sich das vorstellt. Dieser hier aus dem Garten hat einen etwas aufdrängenden Geruch, ich würde sogar sagen, fast stechend.


    Den Karbolchampignon schließe ich allerdings aus, der soll ja eher einen weißen Hut haben und nicht diesen geschuppten.


    Kennt ihr den Pilz? Ist der vielleicht eßbar oder soll ich es besser sein lassen?


    Den größten habe ich heute –žgeerntet–œ und auseinandergeschnitten, drei kleinere sind gerade am Heranwachsen. Die Lamellen des großen waren auch noch sehr hell, nicht dunkel, wie sie sein sollten aber er kann ja auch einfach nur schnell gewachsen und trotzdem jung gewesen sein.


    Wie auf den Fotos hoffentlich noch zu erkennen, hatte der Pilz einen hohlen Stiel und noch Reste des Häutchens, das wohl für Champignons typisch ist.


    Ich danke euch im Voraus!



  • Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, das das ganz sicher kein Champignon ist. Weder die Hutform, noch die Lamellenfarbe, noch der Stiel passt.


    Soviel nur um einen eventuellen kulinarischen Selbstversuch zu verhindern.


    Mit einer Bestimmung halte ich mich aber zurück.


  • Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, das das ganz sicher kein Champignon ist. Weder die Hutform, noch die Lamellenfarbe, noch der Stiel passt.


    Soviel nur um einen eventuellen kulinarischen Selbstversuch zu verhindern.


    Mit einer Bestimmung halte ich mich aber zurück.


    Kann ich mich nur anschliessen, das ist kein Champignon. Da passt gar nix, aber auch keine Ahnung, was das nun für ein Pilz ist.
    gruß
    atze

  • Alles klar, ich esse nichts, was ich nicht zu 100% bestimmt habe ;).


    Für mich sieht die Schuppung auf dem Hut so aus wie beim Waldchampignon (mal Tante Google anwerfen) und da dachte ich halt–¦ okay, ich kenne mich mehr mit Röhrlingen aus.


    Die Pilze vorher (die beschriebenen aus dem Wald) hatten rosafarbene bis dunkelbraune Lamellen, je nach Alter, wie es bei einem Champignon gehört. Dieser hier eben (noch?) nicht.


    Ich habe noch einen umgetretenen Pilz im Garten gefunden, der keine Schuppung am Hut hatte aber dessen Lamellen dunkelbraun waren.


    Soll ich mal einen von den jüngeren Exemplaren opfern, ausrupfen, zersäbeln? Würde das für die Bestimmung was bringen? Würde schon gerne wissen, was da bei uns im Garten wächst–¦


    Vielleicht noch zur Hilfe: in der Nähe wächst eine Kastanie, es gibt noch Wurzelwerk einer Hainbuche, die gerade wieder austreibt und ein paar Büsche (hauptsächlich Flieder). In weiterer Entfernung eine junge Birke und ein Ahorn.


    Edit: wenn man mal hier guckt, sieht man, was ich meine. Die Schuppung des Hutes ist doch sehr ähnlich. Allerdings rötet –žmeiner–œ eben gar nicht. Wenn man auf der verlinkten Seite zum –žGroßen Waldchampignon–œ geht, dann steht nichts von Rötung. Das war eben meine Vermutung aber ich kenne natürlich auch nur wenig Pilze.

  • Ist doch nicht schlimm, im Gegenteil. Ich finds gut wenn man vorher selbst ein wenig Bestimmungsinitiative zeigt. Das wird dann mit der Zeit immer besser.


    Das aussehen der Hutoberfläche passt auf viele verschiedene Pilze, danach kann man nicht gehen.


    Um den Experten hier im Forum eine bessere Aussage zu ermöglichen, wären mehr Bilder und Beschreibung vorteilhaft.


    Kuckst Du hier


    angaben-zur-bildbestimmung-a-8.html


    da steht, was wichtig ist.

  • Hallo - der Pilz kann alleine deswegen schon kein Champignon sein, da das Braunsporer sind. Das 2. Bild zeigt aber weiße Lamellen.
    Das ist ein Schirmpilz aus der Gruppe um Lepiota aspera / friesii oder wie man ihn heute sonst noch nennt.
    Er hat auch einen nicht sehr angenehmen Geruch.
    Viel Spass beim "Nachprüfen".
    Gruß Mykado


  • Danach sieht der mir aber überhaupt nicht aus. Castanea ist doch sehr klein und zierlich. Schon eher aspera wie Mykado meinte.


    Grüße

  • Hallo Knilch!


    Herzlich willkommen im Forum!


    Zitat

    aber er kann ja auch einfach nur schnell gewachsen und trotzdem jung gewesen sein


    Interessante Frage: Ich nehme an, dahinter versteckt sich der Gedanke, dass der Pilz so schnell gewachsen ist, dass die Lamellen vor lauter nicht nachgekommen sind mit Braunwerden und deswegen (noch) weiß waren?


    Ich kann dazu nur sagen, dass diese Art der Ich-Nehme-An-Beweisführung bei der Pilzbstimmung unter Umständen nicht sehr gesundheitsförderlich ist...


    Allerdings würde ich in diesem Zusammenhang gerne die Frage in die Runde werfen: Ab wann hat ein Pilz seine "typische" Lamellenfarbe? Hat jeder Pilz zumindest schon einen Hauch seiner zukünftigen Farbe oder kann diese unter Umständen bei der "Geburt" noch reinweiß sein?


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Danke für eure Kommentare! Und macht euch keine Sorgen, wie schon geschrieben: was ich nicht zu 100% bestimmen kann, esse ich nicht. Das mit den Lamellen war tatsächlich dieser Gedanke, ja ;).


    Die Sache hat sich jetzt aufgeklärt, ich war mit meinem heutigen Waldfund bei einem Pilzexperten hier bei München und wahr so geistesgegenwärtig, einen dieser Pilze aus dem Garten mitzunehmen.


    Was ich sicher weiß: er ist giftig, zumindest Magen- und Darmreizung. Ich bin mir nicht ganz sicher aber meine, daß er den Pilz –žspitzschuppiger Schirmling–œ genannt hat. Kann das sein?


    Viel wichtiger für mich war die andere Aussage: die Champignons, die ich in dem Miniwäldchen bei uns in der Nähe gefunden habe (siehe erster Beitrag), sind erstens tatsächlich Champignons und zweitens essbar!


    Nachdem dort alle nur nach Steinpilzen und maximal Maronen suchen, habe ich den Rest für mich ;). Momentan tonnenweise Champignons (leider oft sehr verwurmt), Hallimasch und auch einige Reizker, die allerdings auch sehr madig sind.


    Nebelgraue Trichterlinge habe ich auch gefunden, da meinte der Experte, daß vor einigen Jahren da drin ein Stoff gefunden wurde, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Sollte ich das lieber in ein anderes Thema schreiben?


    Danke euch für die Beteiligung, Schirmling war tatsächlich die richtige Fährte! Und ja: er riecht wirklich nicht angenehm.

  • Zitat


    Allerdings würde ich in diesem Zusammenhang gerne die Frage in die Runde werfen: Ab wann hat ein Pilz seine "typische" Lamellenfarbe? Hat jeder Pilz zumindest schon einen Hauch seiner zukünftigen Farbe oder kann diese unter Umständen bei der "Geburt" noch reinweiß sein?
    Gruß,
    Fredy


    Hallo Fredy!


    Im Prinzip: wenn aufgeschirmt, dann reif. Lamellen haben mindestens dann ihre "typische" Lamellenfarbe oder zeigen wenigstens Anzeichen dafür an.


    Im vorliegenden Beispiel also weiß. Ich schließe mich da an, es dürfte sich um einen Schirmling (Lepiota) oder Echinoderma (Stachelschirmling) handeln.
    Für weitere Beschäftigung bräuchte man noch Angaben zum Fundort/ Begleitbäume und Bild des Stieles mit Stielbekleidung, eventuellem Ring und Stielbasis.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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