Pilzart gesucht

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.894 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lothar Monshausen.

  • Hallo Pilzfreunde,
    diesen Pilz habe ich in einem Mischwald unter Laubbäumen (am Wegerand auf Gras) gefunden. Der dunkelbraun gefärbte Hut hat einen Durchmesser von 8-12 cm und hat einen welligen Rand. Die quaderig verbundenen Lamellen sind ebenfalls braun gefärbt, allerdings etwas heller als die Oberfläche. Der 2 cm breite Stiel mit brauner Rinde hat weißes Fleisch und ist hohl.
    Geruch: unbedeutend; Geschmack: leicht bitter.
    Der Pilz wächst in kleinen Gruppen.



    Um welche (nicht seltene) Art könnte es sich hier handeln?


    Gruß: Lothar :rain:

  • Hallo Lothar!


    Es ist mir klar, dass ich mich beim Bestimmungsversuch dieses Pilzes ganz weit auf das mir nicht bekannte Gelände der Experten vorwagen muß und ich dementsprechend auch damit rechnen muß, einen Griff ins Klo zu landen :D!


    Nachdem ich gestern ebenfalls im Laubwald auf grasigem Grund auf solch üppig mit braunen Lamellen ausgestattete Pilze gestossen bin (die ich von weitem für Kuh-Röhrlinge gehalten hatte), würde ich mich auf Grund meiner eigenen Bemühungen bei der Bestimmung einmal auf die Gattung "Cortinarius" festlegen.


    Nun gibt es da ja die verschiedensten Untergattungen, die ihrerseits alle mit Arten aufwarten, die sowohl als Art selber wie auch in deren jeweiligen Entwicklunsstadien sehr variabel sind. Es wäre also schon mal gut zu wissen, ob Du vielleicht auch einmal ein jüngeres Exemplar angeschaut oder umgedreht hast und dort vielleicht irgendwo einen Lila-Ton entdeckt hast?


    Waren die Hüte schmierig?
    Der Habitus Deiner Pilze liesse mich an einen Schleimkopf oder einen Klumpfuß denken.

    Wenn man sich nach dem bitteren Geschmack, der Größe und dem Vorkommen unter Laubbäumen orientiert, käme eventuell der Bittere Schleimkopf (Cortinarius infractus) in Frage.


    Aber wie vorher schon angedeutet: Das ist ein rein "synthetischer Bestimmungsversuch" :D, der mich umso gespannter auf die Stellungnahme eines Experten warten lässt...


    Grüße,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo,
    vor zwei Wochen hätte man die noch bestimmen können :) Die Fruchtkörper sind uralt und kurz vorm Kollaps, insofern bestimmungsfeindlich verändert. Ein paar gröbere Einordnungen sind wohl noch drin, mehr kaum. Cortinarius kann man aber ausschließen, da die Lamellen für so betagte Fruchtkörper viel zu hell sind (C. infractus ist ein wirklich düsterer Pilz mit dunkelbraunen Lamellen und schmeckt stark bitter). Wenn der weißliche Belag auf dem ein oder anderen Hut kein Schimmel ist, ist es Sporenpulver, was dann auch gegen Cortinarius spricht. Vielleicht eine greisenhafte Lepista.
    Grüße
    hübchen

  • Guten Abend zusammen!


    Ich sehe schon, dass ich noch ein paar Jährchen brauchen werde, bis ich in der Pilz-Pathologie meine ersten Versuche starten darf... :D!


    Bis dann,


    Fredy


    P.S.: Hoffentlich wirst Du abkömmlich sein hübchen, wenn ich in ein paar Tagen meinen "Cortinarius" präsentiere! Wer weiß, was das wieder sein wird! Aber soviel vorneweg: Es gibt Lilatöne...

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredi und Hübchen,
    danke für Eure Bestimmungsversuche. Das Sporenpulver ist über Nacht auf dem Glasträger aufgetaucht, es ist weiss. Violette Töne sind auf keinen Fall vorhanden, nur durchweg dunkelbraun (bei der Blitzlichtaufnahme sind die Farben etwas zu intensiv). Eventuell werde ich den Pilz aus dem Buchprojekt wieder herausnehmen.


    Gruß: Lothar

  • Guten Morgen Lothar!


    Ich weiß ja nicht, was genau Du für ein Buchprojekt realisieren möchtest, aber warum reservierst Du darin nicht ein Kapitel, welches dem Leser die Schwierigkeiten bei der Pilzbestimmung näherbringt?


    Du hast genügend Bilder und Beispiele, um zu demonstrieren, wo mögliche Fußangeln sind. Ich würde mich als Pilzinteressierter sehr dafür interessieren, denn letztendlich brächte das dem Leser die korrekte Art und Weise und auch die Grenzen der (makroskopischen) Pilzbestimmung näher.


    Einen schönen Sonntag wünscht Dir Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Guten Morgen Fredi,
    die Buchprojekte sind eigentlich nicht zu kaufen, es handelt sich um Fotobücher mit Texten zu den Pilzen, die ich in der Eifel gefunden habe. Die einzelnen Bände haben 144 Seiten und stellen die Pilze auch in Wachstumstadien vor, welche nicht in der bekannten Literatur zu finden sind.
    Einen Pilz nehme ich zur näheren Untersuchung mit und fotografiere die durchgeschnitten Fruchtkörper und mache ein Sporenbild.
    Außerdem setze ich von einigen schwer zu bestimmenden Pilzen eine Mikroskopaufnahme oder ein Sporenbild bei. Wie Du sicherlich schon festgestellt hast, ist eine Bestimmung von Täublingen, Milchlingen oder Schleierlingen nicht ganz einfach, besonders am Ende der Wachstumsphase.
    Die Anfragen beim Pilzforum helfen mir persönlich viel mehr, als die ganzen Bestimmungsbücher mit den idealisierten Aufnahmen in kleinem Format.
    Übrigens, bei den Pilzen die ich so untersucht habe, vergisst man den Namen nicht mehr so schnell.


    Schönen Sonntag noch Fredi


    Gruß: Lothar