Lilatöne, Brauntöne

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.694 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Guten Abend liebe Pilzfreunde!


    Hier möchte ich Euch einen Pilz zeigen, den ich auf ca. 450 m Höhe in einem lichten Buchenbestand in Form großer Hexenringe um mehrere Buchen herum auf grasigem Boden gefunden habe.
    Die Hüte erinnern von Weitem an Kuh-Röhrlinge, präsentierten sich aus der Nähe jedoch vollkommen anders:



    Sie sind dem Alter entsprechend wenige Zentimeter bis maximal 15 cm breit. Ältere Hüte sind an den Rändern nach oben kurz umgestülpt.


    Die Hutoberflächen sind bei genauem Hinsehen gesprenkelt bzw. von faserigen Resten bedeckt und partiell schmierig. Das Fleisch ist "knackig-fest".


    Junge Hüte besitzen von oben betrachtet einen leichtesten Violettton, aber im Gegensatz zu älteren Exemplaren mit deutlich hellvioletten Lamellen und sogar einem kräftigen Violett im Stielschnitt.



    Alte Exemplare haben braune Lamellen und verfärben sich allenfalls noch etwas lila in den Randbereichen des Stiels, ansonsten ist keine Verfärbung zu Beobachten, insbesondere nicht im Hutfleisch.


    Die Stiele sind kräftig und mit dickerer Basis, der Geruch ist unauffällig.


    Ich vermute einen Cortinarius, das Vorkommen unter Buchen und die offensichtliche farbliche Wandelfähigkeit lassen mich auf einen Verfärbenden Schleimkopf (Cortinarius nemorensis) schließen.


    Allerdings muß ich meine Vermutung etwas relativieren: Bei Druck auf den Hut sammelt sich Wasser unter dem Finger. Ich weiß nicht, ob das nach ein oder zwei Regentagen normal ist oder vielleicht auf einen der Wasserköpfe hindeutet.


    Was meint Ihr?


    Gruß und besten Dank,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo Fredy!


    Mit Haarschleierling (Cortinarius) hast du sicher recht. Würde mich an Cortinarius malachius (Lederbrauner Dickfuß) erinnern, der wächst aber mit Nadelgehölzen. Für Cortinarius anomalus (Graubrauner Seidenkopf) fehlen die gelben Gürtel wahrscheinlich in der unteren Stielhälfte.
    Kurz: ich habe da keinen heißen Tipp, kenne mich aber auch nicht gut in der Gattung aus.


    Der Name Wasserkopf (=Gürtelfuß = Telamonia) hat übrigens nichts mit dem übermäßigen Wassergehalt der Hüte zu tun, viel eher, so denke ich zumindest, mit den vielfach hygrophanen Hüten (durchgewässert = andere Farbe als trocken).


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo!


    Ich hatte auch schon an diese Art (C. anomalus) gedacht, vor allem war mir die etwas schlabbrige Hutform bei älteren Exemplaren extrem treffend erschienen.


    Bei Laux wird auch nicht ausschließlich auf ein Vorkommen in Nadelwald, sondern auf ein Vorkommen in Nadel- und Mischwald hingewiesen, was also kein Ausschlußkriterium sein dürfte.

    Was mich letztendlich wieder davon abgebracht hat, war die Hutgröße (C. anomalus wird bis max. 8 cm beschrieben), der fehlende umlaufende weiße Bereich an der Stielspitze bei C. anomalus und die nichtvorhandenen Violetttöne des Stiels bei nicht mehr jungen Exemplaren meines Fundpilzes, die bei C. anomalus wohl vorhanden sein sollten. Außerdem werde ich mit der Farbbeschreibung der Lamellen bei älteren Exemplaren des C. anomalus ("violettbraun") nicht so ganz glücklich.


    Mal sehen, ob sich noch was tun wird, sonst bleiben Dutzende von Pilzen ohne Namen:D !


    Gruß,


    Fredy

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  • Halo Fredy!


    Vorkommen Nadelwald betraf C. malachius.
    C. anomalus hat gelbe Gürtelzonen im unteren Stielbereich. Sind die vorhanden? Wenn nicht, dann ist es was anderes.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo!


    Oh, Entschuldigung! Vor lauter "Cortinarius" habe ich das "malachius" übersehen... , aber Nadelbäume scheiden ja definitiv aus, so dass sich die Folgen dieser frühmorgendlichen Unkonzentriertheit in Grenzen halten.


    Was die Gürtelzonen anbelangt, da sehe ich nicht mehr als Du... also wohl eher keine (aber vielleicht schaue ich besser morgen noch mal nach...:D )!


    Grüße,


    Fredy

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